Übersicht | Tag 1 | Tag 2 | Tag 3 | Tag 4 | Tag 5 | Tag 6 | Tag 7 | Tag 8 | Tag 9 | Tag 10 |
Tag 11 | Tag 12 | Tag 13 | Tag 14 | Tag 15 | Tag 16 | Tag 17 | Tag 18 | Tag 19 | Tag 20 | Tag 21 |
Westen USA 2004
Tag 16
25. Juli 2004 Grand Canyon NP |
(fast) autofreier Tag |
Wanderung auf Bright Angel Trail in den
Grand Canyon NP
|
0445 Uhr TAGWACH !!!! Zu laut durfte ich dies zwar nicht
rufen, denn Claudia wollte noch einige Stunden weiterschlafen. So habe ich
einfach nur Marco geweckt. Kurze Zeit später sind wir auch schon mit
Rucksack und guten Trekkingschuhen angezogen vor dem Hotel gestanden. Den
15 (auto)minütigen Weg zum Rim sind wir natürlich mit dem Auto gefahren.
Auf dem Weg zum Parkplatz sind uns 2 Hirsche begegnet., welche sich bei
der Yavapai Lodge an den Sträuchern zu schaffen gemacht haben. Kurz die
Videokamera raus und dann ging es auch schon wieder weiter. Vor der Bright
Angel Lodge haben wir dann noch einen Parkplatz gefunden. Zwar standen
viele Autos rum, aber die Leute waren anscheinend noch alle am schlafen
und wir waren fast alleine hier. Dann sind wir nach vorne an den Rim und
somit auch den Start unserer heutigen Wanderung gegangen. Unser Ziel heute
ist mindestens der "Indian Gardens", welcher über den
"Bright Angel Trail" zu erreichen ist. Die Distanz dorthin ist
4.6 Meilen und eine Höhendifferenz von 3100 Elevation Feet. So gingen wir
einfach mal los. Kaum einige Minuten gelaufen mussten wir schon kurz nach
dem Tunnel wieder anhalten. Mitten auf dem Weg standen 4 Steinböcke und
verweilten da. Als wir mal nach oben und unten schauten sahen wir noch
zusätzlich 5 deren Tiere. Zwei der auf der Strasse stehenden sind bald
mal "verduftet", aber die anderen beiden Störte unsere
Anwesenheit überhaupt nicht. Da ein Vorbeikommen unmöglich war, nahm ich
erstmals meine Kamera hervor und filmte die Situation. Irgendwann verzog
sich dann nochmals ein Tier und so stand nur noch einer da. Wir fassten
uns beim Herz und gingen ein wenig auf ihn zu. Oha, das war nicht gut. Er
schaute uns "böse" an und fing an mit der Klaue auf dem Boden
zu scharren. Wir gingen die gemachten Schritte und noch einige mehr wieder
retour. Auch der Steinbock machte 2-3 Schritte in unsere Richtung.
Plötzlich vielen kleine Steine welche von den anderen Tieren gelöst
wurden von oben auf die Strasse und unser Wegbegleiter erschrak so stark,
dass auch er den Anhang hinunter floh. So war der Weg für uns wieder frei
und wir konnten komplikationslos weiterwandern. Doch nach 10 Minuten
musste ich einfach wieder einen Halt einlegen. Nicht weil ich schon müde
war, aber die Sonne war grad im Begriff aufzugehen und dies musste ich
einfach filmisch festhalten. Nach den gesammelten Eindrücken gingen wir
mit dem Wissen weiter, dass es nun sehr bald heiss werden würde. Gut
eineinhalb Stunden nachdem wir unser Auto verlassen haben, sind wir im
"Indian Gardens" angekommen. Wir haben uns dann unter den vor
der Sonne schützenden Bäumen ausgeruht und etwas abgekühlt. Ich packte
dann einen meiner mitgenommenen Powerriegel aus und verzehrte ihn langsam.
Dazu eine Flasche Wasser und etwas Powerade. Da es noch nicht einmal 0830
Uhr war haben wir uns für den Trip nach vorne zum "Plateau
Point" entschlossen. Die 1.5 Meilen lange Strecke geht zwar eben aus,
aber man ist der prallen Sonne hilflos ausgesetzt. Bald schon einmal sind
wir dann dort angekommen und konnten den Blick retour ins
Tal, zum Rim
aber auch runter zum Colorado River geniessen. Da es hier wirklich fast
unerträglich heiss war, haben wir nur kurz was getrunken und sind dann
wieder zum "Indian" Gardens" zurückgelaufen. Dort haben
wir uns nochmals "abgekühlt, gestärkt und die leeren Flaschen mit
Wasser gefüllt. Dann gingen wir los auf die wärmste und brutalste
Wanderung dieser Ferien. Die ersten 1.6 Meilen sind wir fast in einem Zug
durchgewandert. Dann ging es erstmals ins "Resthouse" zur
Abkühlung und Erholung. Ich habe mir dann nochmals einen Powerriegel
gegönnt, während Marco es vorzog einfach nur da zu liegen und sich
auszuruhen. Da bis hierhin schon wieder einige unseren mitgeführten
Flaschen leer wurden, haben wir sie wieder mit Wasser aufgefüllt uns sind
wieder losgegangen. Nun ging es nicht mehr so zackig voran. Bis zum
nächsten, 1.5 Meilen entfernten Resthouse haben wir einige kurze Halte
einlegen müssen. Einmal konnte ich nicht mehr, das andere Mal war es
Marco zu heiss. Was noch dazu kommt ist, dass der Weg in sehr schlechtem
Zustand war. Zwei Jahre zuvor war der Weg gut zu begehen und auch die
Tritte waren immer etwa gleich hoch. Da aber unterdessen sehr viele
Touristen und auch Maultiere den Weg runter zum Canyon unter die Füsse
nahmen, war der Weg total ausgetreten und hatte viele Löcher, grosse
Steine und immer wieder verschieden hohe Tritte. Irgendwie sind wir dann
doch noch im "Resthouse 1.5" angekommen. Dort legten wir
wiederum ein langer Stop ein, eh es dann auf das nicht mehr endende
Schlussstück ging. Wir dachten schon, wir würden es nicht mehr erleben.
Aber als wir zum Tunnel kamen, wo uns am Morgen ein Steinbock
"bedroht" hatte, wussten wir es kann definitiv nicht mehr weit
sein. Und so war es ! Einige Minuten später sind wir oben angekommen. Wir
erholten uns erstmals im Schatten unter einem Baum und schauten den
Touristen zu, welche mit Badelatschen, einer halbvollen Wasserflasche oder
mit Kleinkinder den "Bright Angel Trail" runter gingen.
Unglaublich was man da alles sieht !!! Wichtig für uns aber war, dass wir
den "inneren Schweinehund" überwinden konnten und die 19.6
Kilometer und die 945 Höhenmeter durchstanden.
Mit richtig wackligen Beinen gingen wir dann noch die Schritte bis zum Auto und fuhren zurück nach Tusayan. Da es nun etwas nach 1200 Uhr war und Claudia was McDonalds erzählt hat, sind wir erstmals dorthin gefahren. Wir gingen dann durchs Restaurant, aber von Claudia keine Spur. Da wir schon länger nichts mehr gegessen hatten und schon in einem Mac standen, haben wir uns auch gleich ein Menu bestellt. Ich musste fast selber über mich lachen. Ich war kaum in der Lage das Tablett an eine Tisch zu tragen, so schwach waren mein Beine. Auch hatte ich schon nach einige Bissen genug, kämpfte mich aber durchs ganze Menu. Langsam, aber wirklich sehr langsam bewegten wir uns wieder zum Auto und fuhren zurück zum Motel. Claudia war im Zimmer, sie hatte ihre "Cheesburgerparty" bereits hinter sich. Marco und ich legten uns hin und er schlief gleich ein. Ich konnte nicht schlafen aber konnte mich auch so etwas erholen. Wow tat das gut !!!! 2 Stunden später, als wir wieder etwa 5% mehr Kraft hatten gingen wir in den Moteleigenen Indoorpool. Das war gar nicht so ungemütlich im Wasser. Auf jeden Fall hat es in dieser Zeit nicht so "geschmerzt". Auch im Jacuzzi konnte man sich gut erholen. Dort haben wir noch eine Familie aus Florida getroffen, welche am nächsten Tag runter bis an den Colorado River und retour wandern wollte. Wir haben ihnen von den heutigen Erfahrungen erzählt, was sie aber nicht wirklich beeindruckte. Erstens wollten sie doch nicht so früh los wie wir, zweitens bis ganz runter was sowieso abgeraten wird und drittens, naja schau Dir die Leute doch mal an, die kommen nicht mal bis zum ersten Resthouse. Das war jetzt gemein, aber die sahen wirklich nicht wie durchtrainierte Megasportler aus, eher wie der gut ernährte Durchschnittsami. Ich hoffe sie haben's überlebet !!! Zurück im Zimmer war ich schon wieder (oder noch immer) todmüde. Aber wir mussten langsam los um ein Lokal für das Dinner zu suchen. Wir fuhren diesmal auf die andere Strassenseite und kauften gleich noch Wasser und Powerade ein. Gleich neben dem Shop war ein Western Stile Restaurant. Von aussen sah es gar nicht so übel aus und auch die Stimmung hörte sich gut an. So gingen wir rein. Gut gegessen haben wir in fast allen Restaurants bis jetzt. Aber hier war es wirklich nochmals etwas spezieller. Ich denke die ganze Atmosphäre machte es einfach aus. Das Essen war wirklich fein, die "Beiz" voll und irgendwie war wirklich etwas Cowboy Flair hier drin. Das Restaurant heisst übrigens "Steak House at the Grand Canyon". Nach diesem feinen Dinner sind wir dann retour ins Zimmer und schlafen gegangen. |
Linksammlung des Tages |
Wanderung im Grand Canyon |
Stake House at the Grand Canyon |