Unsere Hochzeit - Kirche
Unsere kirchliche Trauung am 07.07.07 in Erbach

Teil 1


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Ich habe tatsächlich tief und fest geschlafen, bin morgens in dem festen Glauben, dass mein Friseurtermin um 8.30h ist, aufgestanden, hab mich gewaschen und fertig gemacht und schnell etwas gefrühstückt. Ich hatte mit Basti bei seinen Eltern geschlafen, damit er mich morgens zum Friseur fahren konnte.

Dort traf ich dann ein und wurde begrüßt mit dem Satz: "Na, hast wohl verschlafen?" und dachte: "Och nee, der Termin war wohl doch früher." Das blöde war dann, dass "meine" Friseurin vom Probetermin gerade einer anderen die Haare färbte und mir gesagt wurde, dass man ja niemanden bevorzugen könnte und ich deshalb die Haare von einer anderen eingedreht bekäme. Toll, wofür habe ich dann überhaupt einen Termin ausgemacht? Meine ursprünglich sehr gute Stimmung sank wieder gen null. Ich saß also da und bekam von dem Lehrling meine Haare eingedreht, sah mich schon mit ramponierter Frisur meinem Süßen gegenüberstehen.

Aber glücklicherweise drehte sie nur ein und dann kam tatsächlich "meine Friseurin", mit der ich mich so gut verstanden hatte und machte den Rest. Meine Laune stieg wieder an. Nervös war ich gar nicht. Zwischenzeitlich kam meine Schwester angehetzt, um schon mal Fotos zu machen, da sie das Fach studiert (um es einfach auszudrücken), war sie an jenem Tag unsere Fotografin, gleichzeitig aber war sie auch Trauzeugin und meine Schwester und sollte sich auch wohlfühlen. Allerdings kam sie an und war weder bereits festlich gekleidet noch geschminkt oder ähnliches und ich fragte sie, wann sie das machen will. Ihre Antwort, dass sie das bei meiner Oma, wenn ich mich umziehe machen will, löste in mir die nächste Panik aus, weil ich mich fragte, wie sie das zeitlich hinkriegen will. Aber gut, konnte man ja nichts machen. Ich hatte sie zwar vorher gefragt, ob sie Fotos beim Friseur macht, ihr aber dann gesagt, wenn, dann solle sie erst kurz vor elf kommen, wenn alles fast fertig ist. Sie kam allerdings schon um kurz vor zehn und ich fragte mich, weshalb sie nicht die Zeit genutzt hatte, sich schon zu schminken und ihre Haare zu machen. Mir tat das einfach leid für sie, denn bei meiner Oma würde es sehr stressig werden und so hätte sie keine Ruhe für ihr Outfit. Wie dem auch sei, es war eben so.

Miri Friseur


Als ich fertig war, fuhren wir gemeinsam in ihrem Auto zu meinen Schwiegereltern, tauschten das Auto, ich fuhr mit unserem Hochzeitswagen (ein geliehener 5er BMW) zu meinen Eltern, stellte ihn dort ab. Eigentlich sollte mein Vater die Deko am Auto anbringen, aber er meinte, er habe keinen Nerv dazu im Moment (weil er noch viel am Haus machen musste), und ich solle es doch machen. Ich war echt kurz vorm Platzen, denn die Zeit lief uns davon. Ich also die Deko angebracht. Dann fuhren meine Schwester und ich zu meiner Oma, wo wir meine Cousine und ihren Freund trafen. Meine Oma erzählte irgendwas von wegen Kuchen mitnehmen aber ich realisierte nicht, dass sie damit uns meinte. Meine Cousine half mir ins Kleid und meine Schwester fotografierte, dann ging sie und machte sich auch fertig. Währenddessen packten meine Cousine und ich (soweit ich mich noch bewegen konnte), meine Klamotten zusammen. Um kurz nach zwölf (fast pünktlich) traf mein Papa mit dem Hochzeitsauto ein. Meine Oma sagte dann, wir sollten noch die beiden Schwarzwälder Kirschtorten mit zu meiner Mutter nehmen.... meiner Schwester und mir fielen fast die Augen raus und wir trauten unseren Ohren nicht: Das konnte jetzt nicht ihr Ernst sein, dass wir noch die Torten zu meiner Mutter fahren sollten. Und warum überhaupt, die sollten doch zur Location????

Jedenfalls waren meine Schwester und ich schon etwas konsterniert, ich stellte mir vor, wie ich mit meinem riesen-Kleid mit Schleppe eine Kirschtorte auf dem Schoß balanciere und eine auf meinem Nachbarsitz.... DER HORROR!!!

Gottseidank erklärte sich meine Schwester bereit, die Kuchen bei meiner Mutter vorbeizufahren. Naja, Gottseidank kann man nur halb sagen, denn erstens waren wir schon 20 Minuten hinter der Zeit und zweitens kam sie dadurch etwa 15 Minuten später am Lustgarten an, wo die Zeit dann nur für ein Motiv reichte. Das ist also nicht gerade die schönste Erinnerung.

Paps half mir dann ins Auto (was ein Act!) und düste mit mir im Auto mit zeitweilig stark überschrittener Geschwindigkeit über die Landstraße (aber nicht lange, denn ich protestierte lautstark, da ich mich kaum festhalten konnte und der Gurt durch das Kleid nicht mehr unter meinen Babybauch passte, sondern nur darüber – das war einfach zu gefährlich). Die Autodeko hatten Basti und ich übrigens mit 70 km/h getestet... aber sie hielt auch dieser über doppelt so hohoen Geschwindigkeit stand *g*

Wir kamen dann im Lustgarten an – mein Süßer hatte bereits angerufen, als wir bei meiner Oma waren und hatte so fast eine Stunde im Lustgarten gewartet – allerdings hatte er sich nicht untergestellt, weshalb er – wie wir später merkten – einen dicken Sonnenbrand hatte.
Paps half mir aus dem Auto und ich wurde ganz aufgeregt.
Eigentlich wollten wir noch auf meine Schwester warten, damit sie fotografiert, wie wir uns das erste Mal sehen. Aber es dauerte und mein Paps hatte das falsch verstanden: Anstatt Basti zu sagen, dass wir da sind, er aber noch warten soll, lief er hin und winkte ihn heran.

So trafen wir uns dann unter der Mittagssonne auf der Brücke vor dem Erbacher Lustgarten (siehe hier, hinter dem Tor) – das war soooo schön. Er sah umwerfend aus in seinem chicen Anzug. Er war total süß und sagte mir, wie toll ich aussähe. Wir begrüßten uns, küssten uns und er gab mir meinen Brautstrauß, den er vorher abgeholt hatte. Im Nachhinein finde ich es gut, dass wir den Moment wirklich nur für uns hatten.

Im Park

Bald kam auch meine Schwester, so dass wir immerhin ein Motiv vor dem Springbrunnen hinbekamen. Kurz darauf mussten wir auch schon wieder ins Auto, da die Trauung bald anfangen sollte.
Wir also ab ins Auto, noch einen Schluck Wasser getrunken und ab zur Kirche, was ja nur 5 Minuten dauerte.

Dort standen auch schon ganz viele Freunde, Verwandte (und ein paar Schaulustige) und begrüßten uns mit einem dicken Grinsen und Winken.
Dann kam unser Pfarrer, begrüßte uns und die Glocken läuteten. Die Gäste gingen rein, der Pfarrer erklärte ihnen drinnen noch ein paar Dinge zum Fotografieren und sie übten ein paar Lieder, während wir draußen noch auf einen Teil meiner Verwandtschaft warteten – unter anderem auf meine Mutter, die wegen des Kuchens (ihr erinnert euch) zu spät kam...

Der Pfarrer kam wieder raus und wir machten uns bereit, um einzutreten.
Dann kam "Air" von Bach (was wir uns gewünscht hatten, das Stück berührt sehr viel in mir) und während wir langsam hinter dem Pfarrer herschritten, stiegen mir die ersten Tränen in die Augen (so wie jetzt gerade auch wieder, als ich mich daran erinnere *schnäuz*) und mein Kinn begann zu zittern. Ich dachte nur: Jetzt nicht losheulen, alle gucken dich an *g* Ich konnte mich etwas zusammen reißen und es folgte ein ganz wunderbarer und liebevoller Gottesdienst, da der Pfarrer Basti seit seiner Kommunion sehr gut kennt, mich eben dadurch auch schon einige Zeit und unsere Mütter aufgrund verschiedenster Aktivitäten in der Kirche auch. Er hielt eine ganz tolle Predigt und mehrfach war ich den Tränen sehr nahe, so dass bei jedem Lied meine Nase lief *lach*. Er hatte sogar eine kleine Überraschung für uns und baute unsere Taufkerzen und die Hochzeitskerze in seine Predigt ein, so dass ich kurzfristig noch etwas schwitzte, ob der heruntertropfende Wachs unserer Taufkerzen, deren Dochte wir zusammenbringen sollten, auch ja nicht mein Kleid erwischt. Es ging aber alles gut. Die Fürbitten rührten ebenfalls noch mal zu Tränen, unsere Mütter haben sich da wirklich schöne Texte einfallen lassen.

In der Kirche

Beim Treuversprechen, dass wir uns gegenseitig vorlasen, hätte ich mich fast noch versprochen und Basti hätte fast den größeren Ring genommen, um ihn mir anzustecken, doch glücklicherweise lief auch das ohne große Pannen ab, so dass wir ganz wunderbare Erinnerungen daran haben.


Teil 2


Nach dem Gottesdienst gabs noch Fotos am Altar (eines kennt Ihr ja schon) und dann zogen wir aus. Draußen hatten sich alle im Spalier hingestellt und – wie ich später erfuhr hatten wir diese wunderbare Idee meiner Schwester zu verdanken – hielten rosafarbene, lilafarbene und weiße Kreppbänder hoch, unter denn wir durchschritten. Das war ganz wunderbar und wir genossen das sichtlich. Trotz unseres Hinweises in den Einladungen, dass kein Reis geworfen werden sollte, gab es trotzdem jemanden, der es sich nicht verkneifen konnte *räusper*, da das Brautpaar vor uns ebenfalls mit Reis und Blüten beworfen wurde. Jedenfalls wurde dann gratuliert, meine standesamtliche Trauzeugin sammelte erste Geschenke und Karten von Gästen ein, die nicht zur Feier kommen konnten. Ziemlich schnell waren die ersten Leute losgefahren zur Location, so dass am Schluss eigentlich nur noch wir als Brautpaar und unsere Trauzeugen und ein paar Gäste da waren. So konnten wir leider keine Fotos mehr machen, dachten aber auch gar nicht daran.

Vor der Kirche


Das war ein bisschen seltsam, weil wir dachten, dass wir vorneweg fahren. Ein paar Autos waren dann auch tatsächlich hinter uns, aber die meisten schon lange weg, so dass der Wirt bei unserer Location echt ins Schwitzen kam, da unsere Gäste einfach zu früh eintrafen und es an dem Tag noch eine Hochzeitsfeier und ein Catering gab, dass sie zu betreuen hatten. Aber auch hier lief alles super. Die Scheune war ganz wundervoll geschmückt und wir waren hin und weg, es lief als wir ankamen ein Lied, mit dem wir viel verbinden, als hätte unser Musiker es gewusst und kurz darauf ein anderes, das wir als "unser Lied" bezeichnen. Es war einfach toll. Ich hab mir erst mal einen O-Saft nach dem anderen gekippt, weil ich echt Durst hatte und unser kleiner Zwerg schon im Bauch rumturnte.

Meine Mutter und meine Schwester hatten bereits angefangen, Gäste im Bilderrahmen zu fotografieren und wir redeten mit Gästen, bekamen Geschenke. Dann bald hatten alle ihre Plätze gefunden (wir hatten ja Thementische gemacht, die verschiedene Namen und denen wir Gäste zugeordnet hatten, die Sitzplätze an dem Tisch konnten sie sich aber selbst aussuchen) und mein Süßer hieltt eine kleine Rede zur Buffeteröffnung. Dann kam meine Mutter noch zu uns und sprach so etwas wie ein kleines Tischgebet, sie war sichtlich gerührt, konnte ihre Tränen aber zurückhalten. Und dann machten wir uns über das warme Buffet her:

Salatbuffet der Saison,
Brotauswahl,
Tomaten&Mozzarella
***
Hackbällchen mit Schafskäse,
Burgunderbraten, Putenschnitzel im Knuspermantel,
Dinkel-Brotspatzen (wie Dinkelspätzle, allerdings dicker),
Ofenkartoffeln mit Kräuterquark,
Pommes Frites, buntes Gemüse der Saison
***
Hochzeitstorte
Kuchenbuffet
***
Mitternachts-Käsehappen

Das Essen war der Hammer! Dann gingen einige ein Stück vor die Scheune, um zu rauchen und andere vertraten sich die Beine. Meine Schwester entführte uns danach kurz vor dem Kuchenbuffet aufs Feld, da die Sonne kurz vorm Untergehen war und machte Fotos, wir hatten Bescheid gesagt, dass sie mit dem Servieren der Hochzeitstorte noch 20 Minuten warten sollten.

Auf der Wiese

Als wir wieder zu unseren Gästen traten, stand die Hochzeitstorte noch nicht, alle anderen Kuchen schon – und unsere Gäste davor. Das war nicht so toll, wir hatten gedacht, die Gäste würden warten, bis wir die Torte angeschnitten hatten... Naja, hatten sie nicht, unsere gefräßige Verwandtschaft *g* ;) Der Wirt entschuldigte sich später und sagte, sie hätten halt den Kuchen aufgetragen, aber die Leute wären fast schon darüber hergefallen - dabei war das warme Buffet wirklich reichhaltig und groß – am Hunger kann es also nicht gelegen haben. War ja auch nicht tragisch.

Die Hochzeitstorte wurde serviert und wir schnitten sie an – stritten etwas darum, wer die Hand oben hatte, aber schließlich behielt ich die Oberhand =0)
Und die war ja soooooooooo lecker: Eine Quark-Torte mit Dinkelmarzipanboden und Waldfrüchten sowie Pfefferminzblättchen *schmacht*

Der Musiker hatte schon länger mit der Musik begonnen, die wirklich gut war und spielte kurz nach dem Kuchenessen "You are so beautiful", woraufhin mein Mann und ich tanzten – und ich prompt vor Rührung in Tränen ausbrach – es war einfach ein so emotionaler Moment und ich hatte mich den ganzen Tag zusammengerissen – aber es ging nicht mehr. Das war mir etwas peinlich, weshalb ich versuchte, mein Gesicht in Bastis Brust einzugraben – hat aber nicht so recht geklappt *lach*. Jedenfalls ist das einer der schönsten Momente an dem Tag, an den ich mich zurückerinnern kann.

Eine Tombola gabs auch noch, herrlich witzig inszeniert von meiner Tante. Später traten meine STA-Trauzeugin und ihr Freund als "Pierre und Jaqueline" in lustigen Kostümen aus Frankreich auf, er erklärte, er sei Menschenmaler, würde mit Menschen Gemälde gestalten mithilfe seiner Assistentin und ging auch gleich mit den Gästen ans Werk:

Z.B. musste eine sehr große und schlanke Tante von mir auf einen Stuhl steigen und er sagte dann mit französischem Akzent und leicht fränkischem Einschlag *g*: "Das ist ein weiteres Gemälde, ich nenne es: Eine lange Dürre kommt über uns!"

Oder mein Vater musste ein Seil in die Hand nehmen, meine Mutter nahm das andere Ende und stieg auf einen Stuhl. Pierre: "Ein weiteres Bild, ich nenne es: Georg lässt seinen Drachen steigen!" usw. Es war wirklich lustig und schön gemacht (und keiner hat ihm die Betitulierungen übel genommen).

Bastis Trauzeuge hatte dann noch eine Leinwand, Farbe und Pinsel besorgt, so dass die Gäste im Laufe des Abends gute Wünsche, Bilder oder was auch immer auf diese Leinwand für uns pinseln konnten.

Tischdeko

Die ersten Gäste (Omas und Opas) gingen gegen halb zwölf, aber erst ab ca 1.00h brachen vermehrt Gäste auf. Ich selbst war schon seit 22h total groggy, meine Füße taten mir weh und mein Baby tat mir leid, war das Kleid doch ein wenig schwerer. Spaß hatte ich trotzdem, ganz klar, und ich dachte mir: Hey, du heiratest nur einmal!!!!
Basti und ich verließen erst gegen 2.00h die Scheune und schleppten Geschenke und uns selbst aus Zimmer, vor dem unsere STA-Trauzeugin und ihre Freund eine Luftballonkette und meine Eltern ein Korbherz unten dran gehängt hatten – total süß.
Wir traten ein und Basti half mir aus dem Kleid, ich holte die 61 Haarnadeln aus meiner Frisur, tja und dann folgte die Hochzeitsnacht....

Am nächsten Tag gabs noch Frühstück, Verabschiedungen und ein "Restkuchenessen" bei meinen Eltern, ich fühlte mich, als hätte ich abends vorher gesoffen, hatte richtig Kopfweh und war fertig. Aber unser Krümel hats gut überstanden und wir auch.

Es war ein ganz toller sonniger und luftiger Tag, trotz einiger kleiner Pannen und wir haben ganz tolle Erinnerungen daran. Anscheinend fanden es die Gäste auch super, was wir bisher gehört haben und wir wissen die grandiose Hilfe unserer Eltern, Geschwister und Trauzeugin und natürlich die des Wirtes und seines Teams sehr sehr zu schätzen, sind ihnen allen soooo dankbar. Ich bin immer noch ganz berührt, wenn ich an den Tag denke, die liebevollen Geschenke und Karten, hach *seufz* alles schon vorbei, aber wunderbar war es!!!!!!!

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