1. Inspektionsbericht Besichtigungstermin 25.9.2008

Bautenstand: Rohbau fertig gestellt, Dach gerichtet, Sockeldämmung und Sockelfolie an der rechten Hausseite verlegt, zu Beginn des Sockelverblendmauerwerks

1. Festgestellte Mängel:
1.1 Stellenweise  sind die Flachstahlanker ohne die notwendige Einbindelänge im Hintermauerwerk eingebaut und somit statisch unwirksam. Druckkräfte können nicht übertragen werden. Für den nachträglichen Einbau im Poroton-Mauerwerk können ELMCO-Ösenanker verwendet werden.
1.2 Im Bereich des Windfangs Terrasse ist die Fußschwelle parallel zum Kehlalken nicht auf der U-Schale verankert. Hier sind zusätzliche Bolzenbefestigungen vorzusehen,
1.3. Zur Verankerung der Dachkonstruktion mit dem Ringbalken sind Windrispenbänder 40 x 2 mm verwendet worden. Entsprechend  den Vorbemerkungen der Statik, Seite VOR 3, sollen die Stahlanker einen Nettoquerschnitt von 1,2 cm²aufweisen. Mit dem Windrispenband 40 x 2 mm sind jedoch nur 0,8 cm²(ohne Lochanteil) vorhanden. Hier sind ergänzende Angaben des Statikers erforderlich und ggf. zusätzliche Befestigungen vorzusehen.
2. Hinweise:
Bei einem Abstand der Mauerwerksschalen von 15 cm sind bei Verwendung von bauaufsichtlich zugelassenen Flachstahlankern bzw. von Drahtankern Ø 47 mm mindestens  St/m²  einzubauen, Zusätzlich sind 3 St/m an allen freien Rändern (von Öffnungen, an Gebäudeecken, entlang von Dehnungsfugen und an den oberen Enden der Außenschale) einzubauen.

Bautagebuch September 2008


2. Inspektionsbericht Besichtigungstermin 23.10.2008

Bautenstand: Verblendmauerwerk fertig gestellt, Fenster eingebaut, Dampfbremsfolie und Traglattung angebracht

1. Festgestellte Mängel:
1.4 Der Fensterschaum reicht vielerorts bis an das Verblendmauerwerk heran und bildet Feuchtebrücken.












1.5 Bei den bodentiefen Fenster- und Türelementen fehlen am unteren Blendrahmen die luftdichten Anschlüsse an das Bauwerk.
1.6 Die Dämmung der unteren Fensteranschlussfuge ist unzureichend. Die Fenster sind auf die Rollschichten aufgestellt und die Verschäumung der unteren Fensteranschlussfuge ist nur ca. 25 - 30 mm breit. Siehe beispielsweise Büro.
1.7 Unter dem Bürofenster ist an der Rollschicht die zweite Fuge von links gerissen.
1.8 Rechts über dem Bürofenster, unmittelbar unterhalb der Holzdeckenverkleidung, ist eine Stoßfuge gerissen.
1.9 An den Rollladenführungsschienen fehlen die unteren Abschlusskappen. Dort eindringender Schlagregen wird unmittelbar in die Dämmebene abgeleitet.
1.10 Die Fensterelemente sind auf das Verblendmauerwerk aufgestellt. Dies ist unzulässig. Grundlage: DIN 1053-1
1.11 Die Fenster- und Türelemente sind nicht ausreichend am Hintermauerwerk befestigt. Es fehlen mittig die oberen und unteren Befestigungspunkte. Ferner sind die Schraubenrandabstände zu gering und die Ankerlaschenabstände sind teils zu groß (z. B. Nebeneingangstür).
Die Kunststoff-Fensterelemente sind entsprechend der Skizze zu befestigen. Im Bereich von Rollkästen sind geeignete Befestigungen vorzusehen.

A = Ankerabstand max. 70 cm
E = - Abstand von der Innecke 10 bis 15 cm,
      - bei Pfosten und Riegel Abstand von der Innenkante Profil 10 bis 15 cm

Grundlagen: RAL-RG 716/1, DIN 18055

1.12 Die Dampfbremsfolie ist im Randbereich vielerorts nicht luftdicht angeschlossen. Die Dampfbremsfolie ist am oberen Randabschluss bzw. der U-Schale mit RISSAN- Klebeband angeklebt. In einigen Ecken hat sich das Klebeband abgelöst. Ferner ist die Folie im Randbereich teils faltig verlegt und die Überklebung mit RISSAN ist im Bereich der Falten nicht luftdicht. Siehe z. B: Eltern/Schlafzimmer.

2. Hinweise:
2.2 Die Sohlendurchbrüche für die KG-Rohre sind nach der Rohinstallation auszubetonnieren und die Abklebung der Sohlplatte ist zu ergänzen.

     

Bautagebuch Oktober 2008  


3. Inspektionsbericht Besichtigungstermin 28.11.2008

Bautenstand: Estrichdämmung - 1. Lage vollständig verlegt, 2. Lage teils Fußbodenheizung im Bad verlegt.

1. Festgestellte Mängel:

1.13 Es ist keine Abdeckung des Randbereichs vorhanden. Vor dem Aufbringen des Estrichs muss die Dämmschicht mit einer Polyethylenfolie von mindestens 0,1 mm Dicke oder gleichwertig abgedeckt werden. Die Abdeckung ist an den Rändern bis zur Oberkante des Randstreifens hoch zu führen, sofern der Randstreifen nicht selbst dise Funktion der Abdeckung erfüllt.
Grundlagen: DIN 18560-2

1.14 Die Strangentlüftungsleitung ist ohne Tauwasserschutz verlegt. Ferner liegt die Leitung stellenweise an der Wand an. Hier kann Körperschall direkt übertragen werden. Die beim Wasserablauf vor allem an den Ablaufanschlüssen und bei Richtungsänderungen auftretenden Strömungsvorgänge regen das Abwasserrohr zu Körperschallschwingungen an, die ihrerseits auf die Wände und Decken übertragen werden, an denen die Leitungen befestigt sind. Deshalb sollte zur Geräuschminderung eine körperschallgedämmte Verlegung der Leitungen erfolgen.
Grundlagen: DIN 4109

1.15 Am WC/Waschtisch-Sanitärblock sind die Standfüße und die Rohrschellen der Abflussleitungen unzureichend gedämmt.
Der Estrich ist in diesen Bereichen nicht schwimmend ausgebildet und Bewegung des Estrichs können nicht aufgenommen werden.

                     

2. Hinweise:

2.3 Nach Angabe der Bauleitung werden die Rollschichten noch einmal entfernt und anschließend neu eingebaut. Die Hintermauerwerksdämmung wird bis zum Fensterblendrahmen hin, falls erforderlich, ergänzt und vor der Dämmung wird eine Feuchtesperre (Folie) eingebaut, die an den Fensterblendrahmen anschließt.
Im Bereich der Rollladenführungschienen werden mit der Folie s. g. Schlaufen ausgebildet damit evt. anfallende Feuchtigkeit nicht in die Dämmebene gelangt. Gleiches gilt für die seitlichen unteren Leibungsecken bei den bodentiefen Fenster- und Türelementen.

2.4 Die Dämmung in Balkenlage ist nach Fertigstellung der E-Installation wieder fachgerecht zu ergänzen.

2.5 Nach Angabe der Bauleitung wird der Anschluss der Abflussleitung der Badewanne oberhalb des Estrichs verzogen.

2.6 Auszug:
      Fachverband des Deutschen Fliesengewerbes
      Merkblatt - Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus
      Fliesen und Platten für den Innen und Außenbereich -

      Badewannen und Duschwannen
     Die Flächenabdichtung soll unter und hinter der Wanne und Duschewanne durchgeführt werden.
     Bei feuchtigkeitsempfindlichen Umfassungsbauteilen oder Verlegeuntergründen ist eine solche Abdichtung
     zwingend erforderlich.

    Die Ausführung einer elastischen Fuge zwischen Wanne/Duschwanne und Wand stellt keine
   Abdichtungsmaßnahme dar. Mit Fugenprofilen oder mit elastischen Fugenfüllstoffen geschlossene Fugen  
    sind nicht wasserundurchlässig. Mit elastischen Füllstoffen geschlossene Fugen unterliegen chemischen und 
   /oder physikalischen Einflüssen nach DIN 52460 Abschnitt 2 und können reißen.
    Die unvermeidbaren Verformungen bei schwimmenden Konstruktionen überschreiten in der Regel die
    Elastizität der Fugenfüllstoffe. Eine Erneuerung der Fugenfüllstoffe ist ggf.. vorzunehmen, um
    Folgeschäden zu vermeiden.

   
    
   Bautagebuch November 2008


Beanstandung vom 12.1.2009

Sehr geehrter Bauleiter,,
anbei die Bilder der Bauherrn wie besprochen.
Hier ist zu erkennen, dass

- in den senkrechte Ecken der Nassbereiche das Abdichtband fehlt,
- die HT-Rohre nicht an die Flächenabdichtung angeschlossen sind,
- die Flächenabdichtung unter dem Wannenträger unvollständig ist und nicht min. 15cm über den Wannenträger hinausgeführt ist.

In meinem 3. Insp. v. 27.11.08 wurde unter Punkt 2.6 auf die Flächenabdichtung hingewiesen.

Hier noch mal der Auszug:
Fachverband des Deutschen Fliesengewerbes
Merkblatt - Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich -

Badewannen und Duschwannen
Die Flächenabdichtung soll unter und hinter der Wanne und Duschwanne durchgeführt werden.

Bei feuchtigkeitsempfindlichen Umfassungsbauteilen oder Verlegeuntergründen ist eine solche Abdichtung zwingend erforderlich.

Die Ausführung einer elastischen Fuge zwischen Wanne/Duschwanne und Wand stellt keine Abdichtungsmaßahme dar. Mit Fugenprofilen oder mit elastischen Fugenfüllstoffen geschlossene Fugen sind nicht wasserundurchlässig. Mit elastischen Füllstoffen geschlossene Fugen unterliegen chemischen und/oder physikalischen Einflüssen nach DIN 52460 Abschnitt 2 und können reißen.
Die unvermeidbaren Verformungen bei schwimmenden Konstruktionen Überschreiten in der Regel die Elastizität der Fugenfüllstoffe. Eine Erneuerung der Fugenfüllstoffe ist ggf. vorzunehmen, um Folgeschäden zu vermeiden.


           

               Dusche                                   Abfluss Dusche                                        Badewanne

Bautagebuch Januar 2009


4. Inspektionsbericht vom 13.02.2009

Bautenstand: vor Hausübergabe

1. Festgestellte Mängel:

1.16 Wohnzimmer: Der Estrich weist einen ca. 2 m langen Riss auf. Der Riss ist aufzuweiten, zu verharzen und zu verdrahten.

1.17 Wohnzimmer: Oberhalb des Terrassentürelementes ist die Gipskartondeckenkonstruktion hochgewölbt und nachgiebig. Vom Spitzboden aus ist die unzureichende Unterkonstruktion bzw. die fehlende Anbindung des Randbereichs erkennbar.

1.18 Wohnzimmer, Fenster zur Westseite: Am rechten, unteren Fensterfalz ist die äußere Scheibendichtung nach unten gedrückt.

1.19 Der Putz ist im Bereich der U-Schale gerissen. Es zeichnen sich die Stöße der Faserzementschalung vertikal sowohl horizontal zum angrenzenden Mauerwerk ab.

1.20 Hauswirtschaftsraum: Das Fenster schwingt von 90° Öffnungswinkel auf ca. 70° zurück. Ferner ist die äußere, obere Scheibendichtung leicht eingedrückt.

1.21 Hauswirtschaftsraum: Die Halterung der Kondensatabflussleitung per Kabelbinder ist nicht fachgerecht.

1.22 Im Hausanschlussraum sind die Fenster- und Türsturzunterseiten sichtbar feucht.

1.23 Bad: Das Fenster ist nicht 90° öffenbar. Die Fliesen in der Leibung tragen zu weit auf.

1.24 Bad: Unter dem Waschtisch fehlen die Wandabschlussrosetten an den Eckventilen und der Abflussleitung.

1.25 Bad: An den Anschlussleitungen des Handtuchheizkörpers fehlen die Wandabschlussrosetten.

1.26 Bad: An der Gipskartondeckenverkleidung sind Schimmelflecken vorhanden. Dabei ist eine Gipskartonplatte sehr stark verschimmelt. Die Platte ist auszutauschen.

1.27 Gäste-WC: An den Heizkörperanschlussleitungen fehlt die Wandabschlussrosette.

1.28 Im Gäste-WC: An der Gipskartondeckenverkleidung sind Schimmelflecken vorhanden.

1.29 An den Rändern der transparenten elastischen Versiegelung zwischen Fenster und Verblendmauerwerk zeichnen sich Verfärbungen am Stein und der Fuge ab. Ursächlich kann hierfür ein ungeeignetes Silikon sein. Nach Aussage des Bauleiters soll hier ein Kontaktmittel gestrichen worden sein, was sich noch abregnen wird.

1.30 Bad: Die Gipskartondeckenkonstruktion ist oberhalb des Waschtischs hochgewölbt und nachgiebig. Zwischen oberem Fliesenrand und Deckenplatte ist eine Fuge von 1,5 cm vorhanden. (Siehe auch Punkt 1.17)

1.31 Spitzboden: Die Dämmung in Balkenlage ist vielerorts zusammengedrückt eingebaut und hat somit nicht die erforderliche Dämmwirkung. Die geforderte Dämmstoffdicke beträgt 24 cm. Dies entspricht OK Balkenlage. Auch im angrenzenden Bereich der Dachbodentreppe ist die Dämmung zu ergänzen. Gegebenenfalls ist das Holz hier aufzudoppeln.

1.32 Die Rollschicht des Schlafzimmerfensters weist unterschiedliche Mörtelfugenbreiten (bis 30 mm) auf.

1.33 Die Rollschichten sind noch zu reinigen.

1.34 Unterhalb der Rollschicht des Arbeitszimmerfensters sind Fugenabplatzungen an der Lagerfuge vorhanden.

1.35 In den Rollschichten sind stellenweise Flankenabrisse zwischen Fuge und Stein vorhanden. Siehe z.B. Wohnzimmerfenster.

1.36 Beim Blower-Door-Test war an den Außenwänden bei allen Außensteckdosen und Wandauslässen Zugluft feststellbar. Ferner im Bad an den Fensterscharnieren und im Wohnzimmer an den Estrichecken des bodentiefen Terrassenfensters.

2. Hinweise:

Keine


Zum besseren Verständnis der Mängel hier einige Fotos:

1.16 Riss im Estrich

 

 1.17 Wohnzimmer: hochgewölbte Gipskartondeckenkonstruktion

1.19 gerissener Putz im
Bereich der U-Schale

1.21 Halterung der Kondensatabflussleitung per Kabelbinder

1.22 feuchter Fenstersturz

1.23 Badezimmerfenster ist
nicht 90 ° zu öffnen



1.24 fehlende Wandanschlussrosetten

1.26 Schimmel an der
Badezimmerdecke

 

1.28 Schimmel an der Decke
im Gäste-WC

1.32 zu breite Fugen in der Rollschicht des Schlafzimmers 

   

       

 Bautagebuch Februar 2009

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