Mit
folgender Bitte: Maslow, Psychologie
des Seins, S.83. (Die deutsche Übersetzung gibt
«peak-experience» mit «Grenzerfahrung»
wieder.)
Nun
saß ich also hin: Balthasar Staehelin, Urvertrauen und
zweite Wirklichkeit, Zürich: Editio Academica, 1973, Seite
117f.
Ändert
euch: Vgl. beispielsweise Matthäus 3,2. Die übliche
Übersetzung («kehret um», «bekehret euch»)
gibt die Bedeutung des (griechischen) Originals nur ungenau wieder;
sinngemäß müßte es heißen: Ändert
euren Sinn, denkt um. (Die am meisten verbreitete lateinische
Übersetzung, die sog. «Vulgata» des Hieronymus,
übersetzt die Stelle mit «paenitentiam agite», was
so viel wie «tut Buße» bedeutet; in der englischen
King-James-Version heißt es dementsprechend «repent ye»,
womit die moralisierende Tendenz, mit Sündenbewußtsein
und Reue, voll ausgebildet ist. Vgl. auch Walter Jens, Am Anfang
der Stall, Stuttgart: Kreuz Verlag, 1972, Seite 11: «Ändert
euch! Tut Buße!» - Der Kompromiß, den Jens mit
dieser Übersetzung macht, ist offenkundig. Eine pointierte
Übersetzung mit gegenläufiger Tendenz könnte etwa
lauten: Laßt euch endlich etwas Neues einfallen.)
Böhmisch-Mährische
Brüder: Cohn, Tausendjähriges
Reich 210.
Ein
vielfältiges Eiapopeia: Der gegenwärtige Boom
fernöstlicher Versenkungsübungen (vgl. meinen Beitrag in
der «Weltwoche» vom 14.4 1976) ist tendenziell
asozial (= ungesellig) und apolitisch. Die sozialpathologischen
Tatsachen (als Zunahme psychosomatischer Symptome in den
Industrieländern längst registriert), denen sich der
Meditationsboom strukturell verdankt, wurden während der
letzten Jahre in ihren kollektiven Wirkungen durch die
Krisenerscheinungen der Weltwirt schaft verstärkt und
aktualisiert. In den USA, wo der Innerlichkeitstrend am deutlichsten
ist, wird Vietnam und Watergate zusätzlich in Rechnung gestellt
werden müssen. Das folgende Beispiel einer Tranceübung ist
wegen seiner geschickten Verbindung von autogenem Training mit
tiefenpsychologischen Techniken und fernöstlichem Gedankengut
ausgewählt worden (Robert Masters-Jean Houston, Mind Games,
New York Viking Press, 1972, Seite 8-11):
«Eine kleine
Gruppe befreundeter Menschen setzt sich in einem ruhige Zimmer
zusammen (kein Telefon!) und lauscht in möglichst entspannter
Haltung den folgenden Anweisungen: <Macht es euch jetzt so bequem
wie möglich, entspannt euch so gut ihr könnt und hört
mir genau zu, damit ihr euch noch besser entspannen könnt.
Entspannt euren Körper nach und nach. Beginnt mit den Zehen.
Laßt eure Zehen ganz locker und entspannt werden. Dann den
Rest der Füße und die Knöchel. Fühlt, wie die
Knöchel ganz locker und entspannt werden. Fühlt, wie die
Entspannung von unten herauf euren ganzen Körper ergreift, die
Waden, die Knie, herauf zu den Schenkeln. Wie der ganze Körper
ganz, ganz locker wird, von unten herauf, nach und nach. Jetzt wird
der Unterleib locker, entspannt sich, entspannt sich, dann Bauch und
Magen, herauf zur Brust, alles wird locker und gelöst. Die
Finger, die Unterarme, die Ellbogen die Oberarme. Jetzt die
Schultern. Wie sie sich entspannen, wie alle Belastung aus ihnen
weicht. Auch im Nacken haben wir nun das Gefühl der Lockerung,
in den Kinnbacken, den Lippen, den Wangen, hinauf den Augen und zur
Stirn und über den ganzen Kopf. Für eine kleine Weile
wollen wir nun die Augen schließen und langsam aus- und
einatmen, ganz entspannt. Denkt jetzt nur ans Atmen. Einatmen,
Ausatme ein und aus, ein und aus... Hört mir genau zu, denn ich
werde euch jetzt etwas Wichtiges und Wertvolles mitteilen. Erinnert
euch jetzt ohne Vorbehalt und möglichst lebendig an einen
Traum, den ihr als Kind oftmals geträumt habt. Vielleicht habt
ihr ihn vergessen, aber je erinnert ihr euch an ihn, während
ich euch die Einzelheiten dieses Traums ins Gedächtnis rufe. In
der Nacht, als ihr noch kleine Kind wart, hattet ihr immer wieder
denselben Traum, und ihre wußtet nicht einmal, ob es sich um
einen Traum handelte. Immer wieder, wie im Traum, seid ihr aus dem
Bett gestiegen und durch das Zimmer zum Kasten gegangen und habt im
Kasten, in der hinteren Wand des Kastens eine Tür gefunden.
Niemals habt ihr diese Tür finden können, während ihr
wach wart, obwohl ihr öfter nach ihr gesucht habt. Aber jetzt
öff net sie sich für euch wie im Traum, ihr geht durch sie
hindurch und befindet euch jetzt vor einer Wendeltreppe. Sehr alt
sieht sie aus, diese Wendeltreppe, sie ist aus Stein, und in dem
schwachen Licht beginnt ihr sie jetzt hinunterzusteigen, gar nicht
ängstlich, Schritt für Schritt, begierig hinunter zu
kommen, Stufe um Stufe, immer tiefer, bis ihr schließlich
unten angelangt seid, am Wasser, am dunklen Wasser, und da ist auch
schon das Boot. Und jetzt liegt ihr ausgestreckt im Boot, laßt
euch treiben und treiben, langsam schaukelt das Boot, treibt abwärts
in der Stille und Dunkelheit. Hört das Plätschern des
Wassers, während das Boot sich einer Öff nung nähert
und langsam durch sie hindurch ins Freie schaukelt, ins warme
Sonnenlicht. Fühlt den sanften Wind, der über das Boot
streicht, hört das Zwitschern der Vögel an den Ufern des
Flusses, riecht den Duft frisch gemähter Wiesen . . . Bis euer
Boot sich dem Ufer nähert und leise knirschend auf eine flache
Sandbank läuft. Ihr steigt jetzt aus und geht über eine
blühende Wiese und setzt euch nieder, lehnt euch an den Stamm
des großen schattigen Baumes, unter dem ihr euch
niedergelassen habt, fühlt die Harmonie, in der sich diese Welt
befindet, ohne Zeitgefühl, eine Welt in der es keine Trennung
mehr gibt, in der ihr eins seid mit allem, was ist.» (Meine
Übersetzung, mit leichten Kürzungen.)
Die
Gefährlichkeit der Alchemie: Über die Beziehung
Avicennas zu den «treuen Genossen» und die
morgenländische kirchenfremde Mystik vgl. Ernst Bloch, Das
Materialismusproblem. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1972, Seite
48-89.
Ringparabel:
Bloch ebd. 487. - Zu den Alchemisten an der
Universität in Neapel vgl. Herbert Nette, Friedrich II. von
Hohenstaufen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1975, Seite 6Sf.
Adolf
Holl, Jesus in schlechter Gesellschaft, Stuttgart:
Deutsche Verlags-Anstalt, 1971, Seite 190.
Adolf
Holl, Tod und Teufel, Stuttgart: Deutsche
Verlags-Anstalt, 1973, Seite 247
Der
junge Marx: Friedrich Engels - Karl Marx, Die heilige
Familie, oder Kritik der kritischen Kritik, Berlin: Dietz, 1971,
Seite 135.
Einwohnung
Gottes in der Materie: Das Zitat findet sich in: Russische
Ikonen, Sonderausgabe der Zeitschrift «Das Kunstwerk».
Baden-Baden: Woldemar Klein Verlag, 1951, Seite 16. (Johannes von
Damaskus befand sich - im sog. Bilderstreit - auf seiten der
Befürworter der Ikonen. Die Bildergegner vertraten hingegen die
Auffassung, nur die Eucharistie dürfe als Christus-Ikone
aufgefaßt werden, und nur in dieser Form zieme der Materie
göttliche Verehrung- a.a.O. S. 21.)
Im
Widerspruch zum zweiten Satz der Thermodynamik: Über den
Zusammenhang zwischen bürgerlicher Krise und theoretischer
Physik vgl. Bloch, Materialismusproblem,
S.338-342. - Unter «Wärmetod» versteht man
jenen Zustand der Welt, in dem die Energie gleichförmig auf
alle Materie verteilt ist und sich ein vollständiges
thermodynamisches Gleichgewicht eingestellt hat - vgl.
Eigen-Winkler, Das Spiel, S.388, 162-181.
Urwüchsigkeit
des Volksglaubens: Vgl. Max Weber, Die Wirtschaftsethik der
Weitreligionen, Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie
Band 1. Tübingen: J. C. B. Mohr, 1963, Seite 544:
«Alle urwüchsige, sei es magische oder mystagogische
Beeinflussung der Geister und Götter im Interesse von
Einzelinteressen erstrebte, neben langem Leben, Gesundheit, Ehre,
Nachfahren und, eventuell, Besserung des Jenseitsschicksals, den
Reichtum als selbstverständliches Ziel, die eleusinischen
Mysterien ebenso wie die phönikische und vedische Religion, die
chinesische Volksreligion, das alte Judentum, der alte Islam und die
Verheißungen für die frommen hinduistischen und
buddhistischen Laien.»
(Der - wichtige - Hinweis Webers,
daß erst die sublimierte Erlösungsreligion in ein
zunehmendes Spannungsverhältuis zum rationalen Wirtschaften und
damit zum Reichtum geriet, kann hier nicht näher verfolgt
werden.)
Kategorie
der Veränderung: Vgl. Dorothee Sölle, Die Hinreise,
Stuttgart, Kreuz Verlag, 1975, Seite 112: «Wieviel <Weg
nach innen> brauchen wir, um wirkliche Veränderung
herzustellen?»