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studiolo Steinbearbeitung von Quadermauerwerk:
Friederich, Stufe VII
Inhalt

Friederich Abb. 66Stufe VII:

Bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts verfeinert sich die Anwendung der Glattfläche sukzessive von der geordneten Hiebführung ab Stufe III im 12. Jahrhundert über die sorgfältigere Hiebführung ab Stufe IV im ausgehenden 12. Jahrhundert bis zur Anwendung einer leichten Form der Glattfläche, die Friederich als "Pille" bezeichnet. Die Breite der Schneide verschmälert sich - analog zur Zahnpille - bis auf eine Breite von 3 cm. Das Hiebwerkzeug schlägt dabei senkrecht auf die Werkstückoberfläche und stellt bezüglich der Verfeinerung der Oberflächengestaltung mit Hiebwerkzeugen ein Maximum dar. Gleichzeitig mit dieser Verfeinerung des Quaderspiegels wird der Saum- oder Randschlag sehr schmal.

Durch Versinterung, Abwitterung und spätere Überarbeitung haben sich gepillte Oberflächen nur bedingt erhalten. Gepillte Oberflächen sind daher an bewitterten Oberflächen kaum mit Sicherheit zu bestimmen, möglicherweise ist die Pillung von Quadern nicht überall verwendet worden. So konnte A. Kieslinger bei seinen gründlichen Untersuchungen an den spätgotischen Teile von St. Stephan in Wien keine Unterscheidung zwischen den Überflächungen der Stufe IV und der Pillung treffen.

Die Hauptanwendungszeit der gepillten Oberfläche erstreckt sich nach Friederich bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts und wird dann durch ein neues Werkzeug - das Scharriereisen - abgelöst, welches die spätgotische Stufe VIII einleitet.


E-Mail 28.09.98 10:48
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