Der in den Niederländen geborenen Tenor, Philip van Lidth de Jeude hat vielen Partien an etlichen Theater verkörpert. In den vergangenden zehn Spielzeiten war er an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach als Otello, Aegisth, des Grieux in MANON LESCAUT, Grigorij/Dmitri in BORIS GODUNOV, den Erzähler im RAUB DER LUKRETIA, in der Titelrolle in PETER GRIMES, als Herodes, Radames in AIDA, Laca in JENUFA, Bacchus in ARIADNE AUF NAXOS, Tichon in KATJA KABANOWA, Florestan in FIDELIO, Don José in CARMEN und Erik im FLIEGENDEN HOLLÄNDER, u.a., zu hören und sehen. Als Florestan war er in den Sommern 1990 und 1991 auch an der Eutiner Oper im Schloßpark zu erleben. Weitere Gastiertätigkeiten hatte er u.a. als Tichon an der Deutsche Oper Berlin, als Herodes in Münster, am Staatstheater Nürnberg und an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, als Radames in Wuppertal und am Oldenburgischem Staatstheater, als Hans (DIE VERKAUFTE BRAUT) mit dem Bayerischem Staatstheater am Gärtnerplatz auf Tournée in Leverkusen, Otello und Herodes am Landestheater Detmold, Erzähler im RAUB DER LUKRETIA am Theater Vorpommern (Stralsund/Greifswald) , und als Don José und Sänger (DER ROSENKAVALIER) mit dem Oldenburgischen Staatstheater. Im Sommer 1995 war er ein gefeierter Samson in SAMSON ET DALILA in den Niederländen. In seinem früheren Engagement am Stadttheater Würzburg verkörperte er den Offizier in der Originalfassung von Hindemiths CARDILLAC, den Canio in I PAGLIACCI und die Titelrolle in der deutsch-sprachigen Erstaufführung von Lorenzo Ferrero's SALVATORE GIULIANO.>.
Philip van Lidth de Jeude fing seine musikalische Ausbildung mit sieben Jahren am Klavier an und wirkte in etlichen Kirchen- und Schulchören mit, oft auch als Solist. Auch im Schauspiel in der Schule tätig, hatte er seine erste Erfahrung in Musiktheater als Harry McAfee in BYE BYE BIRDIE und wirkte danach in anderen Musicals mit. Seine erste Tätigkeit als Dirigent hatte er mit FINIAN'S RAINBOW in 1974.
Nachdem er sein Bachelor of Music und Post-Graduate Certificate bei Philadelphia's berühmte Curtis Institute of Music erhalten hatte, setzte er sein Studium fort und erhielt sein Master of Music an der Manhattan School of Music in New York City. Während dieser Zeit unterrichtete er als Gesangspädagog am Ridgefield Pro Musica und dirigierte SHOWBOAT in 1976. Er fing auch an, seine Gedichte in literärischen Zeitschriften zu veröffentlichen und etliche Kompositionen wurden während dieser Zeit erstmals aufgeführt. Nachdem er sein Master of Music erhalten hatte, unterrichtete er Gesang und Klavier privat und auch Musiktheorie und Gehör-training. Danach ist er in 1979 und 1980 Mitglied des Lyric Opera Center for American Artists in Chicago, IL, geworden, wo er u.a. die Rolle des Baritone Iin der US Midwest Erstaufführung von Peter Maxwell Davies THE MARTYRDOM OF ST. MAGNUS gesungen hat sowohl kleinere Partien bei der Lyric Opera of Chicago. In 1981 gewann er ein Bronze-Médaille am Internationalen Musikwettbewerb in Genf und fing an in vielen Konzerten mitzuwirken und an zahlreichen amerikanischen Theater als Enrico in LUCIA DI LAMMERMOOR, Germont in LA TRAVIATA und Gérard in ANDREA CHENIER, u.a., zu singen. Im Sommer 1982 wirkte er als Ben Hubbard in einer wichtigen Neuinszenierung von Marc Blitzsteins REGINA (auf Lillian Hellmans DIE KLEINE FÜCHSE basiert) an der Wolf Trap Opera neben Washington, D.C., mit, und im folgenden Oktober verkörperte er den Miecznik in der amerikanischen Erstaufführung von Moniuszko's STRASNY DWOR (DAS GESPENSTERSCHLOSS) beim Michigan Opera Theater in Detroit, MI. Nach einigen letzten Auftritten als Bariton im Frühjahr 1983 fing er mit seinem Fachwechsel an. Im 1984 ist seine Biographie im International Who's Who in Music, 10. Ausgabe, erschienen.
Im Mai 1985 débutierte er als Tenorsolist in Händel's ISRAEL IN ÄGYPTEN in Ridgefield, CT. Nach einigen weiteren Konzerten im Nordosten der USA gewann er im Mai 1986 den Guild of the Opera Company of Boston Auditions for Professional Singers, und während des folgenden Sommers wirkte er als Tenorsolist bei mehreren Konzerten im Mittelwesten USA mit. Er nahm eine Einladung an, am Internationalen Opernstudio Zürich in 1986-1987 Teil zu nehmen, wo er die Titelrolle in Händel's XERXES verkörperte, und er wurde ausgewählt, in zwei Opern am Opernhaus Zürich sowie als Cover für die Rolle des Herzog in Othmar Schoek's MASSIMILLA DONI mitzuwirken. Während dieser Zeit setzte er seine Tätigkeit als Konzertsänger (z.B in Weills BERLINER REQUIEM) fort. Auch in Deutschland ist er, u.a., als Tenorsolist in Beethoven's NEUNTER SINFONIE (mit den Niederrheinischen Sinfoniker in 1991 und auch mit dem Städtischen Chor Leverkusen mit der Südwestfälischen Philharmonie in 1996) und Hans Pfitzners "VON DEUTSCHER SEELE" (mit dem Städtischen Chor Leverkusen und den Bochumer Sinfoniker in 1992) tätig gewesen, und er ist auch gelegentlich als Liedersänger zu hören.
In 1988 versuchte Herr van Lidth de Jeude sich zum ersten Mal als Filmschauspieler. Er spielte die Rolle eines Generalissimos einer Guerillagruppe, die erfolgreich einen Putsch in einem südamerikanischen Land durchgeführt hat, in einer niederländischen Filmproduktion von BOS Bros. Film-TV Productions von ABELTJE, mit Drehbuch von Burny Bos basiert auf dem Kinderroman von Annie M. G. Schmidt und Regie von Ben Sombogaart. Die Dreharbeiten fanden zum Teil schon in Sevilla und El Rocio, Spanien, statt, und weitere Dreharbeiten sind in den Niederländen und Luxemburg vorgenommen worden. Der Film ist am Ende 1998 in Amsterdam zur Premiève gekommen und ist in den Niederländen zu dem Weihnachtsfilm geworden. Es ist auf Video ausgekommen und jüngstens vom WDR und dem Kinderkanal gestrahlt worden.
Herr van Lidth unterhielt ein Gesangsstudio in Mönchengladbach, wo er lange wohnte, und war auch als English Lehrer tätig, nachdem er in 1998 seine Zertifikat für TESOL (Teacher of English for Speakers of Other Languages) von Trinity College/Surrey Language Center erhielt.
Von Zeit zur Zeit wirkt er auch in Konzerten und Liederabenden mit, sowie am 19. November 2000 in New York City, wo er mit seiner Schwester, Philine, einen Liederabend gestaltete in dem Wagner's Zwillinge, Siegmund und Sielinde, zum ersten Mal in der Geschichte von einem echten Bruder und Schwester gesungen wurden.
Nach einem Jahr als Musikprofessor an der Principia College in Elsah, IL, USA, wo er als Musikgeschichtelehrer, Chordirektor und Gesangspädagog arbeitete, entschied er sich wieder freischaffend zu singen und ein Gesangsstudio in Alton, IL, aufzubauen. Er wurde auch als Richter bei Gesangswettbewerben tätig, u.a. bei der Gesangsabteilung des Southern Illinois Musikwettbewerbs für Junge Künstler in Edwardsville, IL im Mai 2004.
Seit er im Juli 2004 nach North Carolina umgezogen ist, baut er ein neues Gesangsstudio auf und singt weiterhin freischaffend.