August 2000
Liebe Mitglieder,
Freunde und Freundinnen des Vereins
für gerechtes Handeln in der Welt!
Wir möchten sie diesmal auf folgende Veranstaltungen hinweisen:
- Diavortrag mit Mag. Doris Huber am Di., 26. September 2000 um 19:30h im Pfarrhof Krems, St. Veit, Pfarrplatz 5.
Frau Mag. Doris Huber, Initiatorin des Projektes Miriam in Nicaragua und Guatemala, wird über die Arbeit der
Stipendiatinnen berichten. Seit einigen Jahren wird dieses Projekt von unserem Verein finanziell unterstützt.
- Vorankündigung:
Ausstellung von Möbel, die im fairen Handel erhältlich sind, im Oktober 2000. Nähere Information im nächsten Info
Oikocredit (früher: EDCS) - die etwas andere Bank
Wissen Sie, was Ihr Geld auf der Bank macht? Es "liegt" nicht nur
auf der Bank - "es arbeitet", sagt man - aber woran eigentlich? Leider
sind "normale" Banken meist daran beteiligt, reiche Leute reicher zu machen
- die Bank selbst miteingeschlossen.
Kredite für Habenichtse
Armut bedeutet, vom Zugang zum Kapital ausgeschlossen zu sein. Arme Menschen
bekommen von keiner normalen Bank einen Kredit. Sie haben keine Chance
zu investieren, um ihre Situation zu verbessern. Sie sitzen in der Armuts-Falle.
Und sind Kredite wider Erwarten doch zu bekommen, fressen die enormen Rückzahlungraten
jeden Gewinn. Oikocredit eröffnet Gruppen auf der ganzen Welt den
Zugang zu fairen Krediten: Krediten mit einer langen Laufzeit von 5 bis
10 Jahren und mit festen Zinssätzen, die niedriger sind als die des
lokalen Marktes.
Wer verzichtet schon gern auf Zinsen?
Wer bei Oikocredit sein Geld anlegt, dem sind nicht die höchsten Zinsen
das wichtigste. Statt dessen hat er eine sozial und ökologisch verantwortbare
Kapitalanlage gewählt. Er will sein Geld in der richtigen Richtung
arbeiten lassen: in Richtung Hoffnung und Selbstachtung für benachteiligte
Menschen. Durch seine Einlage unterstützt er Menschen in ihren Bestrebungen
für eine zukunftsfähige Entwicklung. Genossenschaften in armen
Gebieten der Welt bauen mit den Darlehen von Oikocredit ihre Unternehmen
aus, schaffen Arbeitsplätze und verbessern ihre Lebensqualität.
Wie sieht der Gewinn aus?
Bis 1999 haben Einzelpersonen und Institutionen ca. 1,6 Milliarden Schilling
in Oikocredit investiert. Sie erhalten eine jährliche Dividende von
2% auf ihre Anlage. Die Förderung von wirtschaftlicher und sozialer
Gerechtigkeit, von ökologischem Wirtschaften und der Selbständigkeit
von Frauen sind für sie wichtige Kriterien der Kapitalanlage. Eine
Investition bei Oikocredit bedeutet für sie eine Anlage mit sozialem
Gewinn.
Wer bei Oikocredit Geld anlegen will, erwirbt Anteile zu je 500 niederländischen
Gulden (ca. 3200 öS), die auf Wunsch jederzeit wieder zurückgezahlt
werden. Der Verein für gerechtes Handeln in der Welt hat bis jetzt
Anteile im Wert von 32.158.- erworben.
Oikocredit ist ...
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rechtlich: eine Kreditgenossenschaft niederländischen Rechts.
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wirtschaftlich: eine Gratwanderung zwischen fairer Starthilfe für
kleine genossenschaftliche Wirtschaftspartner im armen Teil der Welt einerseits
und Werterhaltung des Gläubiger-Kapitals andererseits.
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politisch: ein Beispiel für gerechtere Strukturen in den Beziehungen
zwischen Nord und Süd, West und Ost.
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kirchlich: ein 1975 geborenes Kind des Ökumenischen Rates der Kirchen,
der den bestehenden Hilfswerken ein weiteres, eher wirtschaftspolitisch
wirksames Instrument weltweiten Teilens zur Seite stellen wollte.
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strukturell: eine weltweit arbeitende Genossenschaft, die trotz wirtschaftlicher
Stärke ihre Macht mit den schwächeren Partnern teilt und Übermacht
vermeidet. Oikocredit arbeitet weltweit mit Geschäftspartnern in 65
Ländern zusammen, von Argentinien bis Zaire über Indien und Rumänien.
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für die Arm-Gemachten: oft die einzige Möglichkeit kleiner, wirtschaftlich
leistungsfähiger Gruppen, Kredite und damit Investitionskapital zu
erhalten.
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für Anleger und Anlegerinnen: eine Geldanlage, die sozial und ökologisch
verantwortbar ist und eine geringe Dividende abwirft.
Links:
Oikocredit Home Page
Ökumenisch Entwicklungsgenossenschaft
Oikocredit
Web-Magazin "Grünes Geld"


