Physik
Teil 2 Lehrplaneinheiten
Die Grundgedanken der Newtonschen Mechanik sollen von den Schülerinnen und Schülern so weit erfaßt und beherrscht werden, daß sie diese in weiteren Gebieten sicher anwenden können. Die historische Entwicklung der klassischen Physik, deren Erfolge und Grenzen ihnen bewußt werden sollten, ist geprägt durch die Leistungen großer Wissenschaftler, die an dieser Stelle eine entsprechende Würdigung erfahren können.
Trägheitsgesetz [ Inertialsysteme ] Newtonsches Grundgesetz Newtonsches Wechselwirkungsgesetz |
Galileo Galilei (1564 - 1642) Isaac Newton (1643 - 1727) |
||
Kreisbewegung
mit konstantem Geschwindigkeits-betrag [ Zentrifugalkraft ] |
|||
Zur Beschreibung elektrischer und magnetischer Wechselwirkungen wird die früher entwickelte anschauliche Feldvorstellung aufgegriffen, erweitert und vertieft. Für den einfachen Fall homogener Felder lernen die Schülerinnen und Schüler, damit zusammenhängende physikalische Erscheinungen quantitativ zu beschreiben. Dabei erfahren sie auch, daß ein Feld Träger von Energie ist.
Wiederholung der Grundlagen der Elektrizitätslehre | |||
Charakteristische Größen des elektrischen Feldes | Michael
Faraday (1791 - 1867) Quantitative Beziehungen sind nur für homogene Felder verlangt. |
||
Kondensator, Kapazität | |||
[ Coulombsches Gesetz, Arbeit in radialen Feldern, Potential ] |
|||
Wiederholung magnetischer Grunderscheinungen | |||
Kraft auf
einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld, magnetische Flußdichte |
Die
gesetzlich festgelegte Definition der SI-Einheit Ampere
braucht nicht besprochen zu werden. Für die magnetische Flußdichte einer langgestreckten Spule wird die quantitative Beziehung einschließlich der Permeabilitätszahl erwartet. |
||
[ Magnetfeld der Erde ] | |||
Die Anwendung mechanischer Gesetzmäßigkeiten auf elektrische und magnetische Phänomene bringt den Schülerinnen und Schülern gebietsübergreifende Betrachtungsweisen nahe, die ihnen helfen, scheinbar zusammenhanglos nebeneinander stehende Beobachtungen in einen größeren Zusammenhang einzuordnen.
Im Experiment erleben sie, wie
die erstaunlich kleinen Werte der Ladung und der Masse des
Elektrons bestimmt werden können.
Prinzip der Erzeugung eines Elektronenstrahls, Elektronvolt | |||
Lorentzkraft und ihre Richtung | |||
Bewegungen von geladenen Teilchen in homogenen elektrischen und magnetischen Feldern | Bei schrägem Einschuß in das Feld kann auf eine quantitative Behandlung verzichtet werden. | ||
Auf die Geschwindigkeitsabhängigkeit der Masse sollte hingewiesen werden. | |||
Braunsche
Röhre Massenspektrometer Beschleuniger |
|||
Das Induktionsgesetz bietet eine gute Gelegenheit, die Schülerinnen und Schüler die Leistungsfähigkeit der Mathematik bei der Lösung physikalischer Fragestellungen erkennen zu lassen. Sie lernen dabei schätzen, daß sich verschiedenartige Aspekte eines physikalischen Problemkreises in mathematisch geschlossener Form einfach darstellen lassen. Die Behandlung der Erzeugung von Wechselspannung kann Anstoß geben, über die Möglichkeiten und Probleme einer großtechnischen Energiebereitstellung nachzudenken.
Induktionsgesetz, Lenzsche Regel | |||
Selbstinduktion, Eigeninduktivität | |||
Energie des
Magnetfeldes einer stromdurchflossenen Spule |
|||
Erzeugung
sinusförmiger Wechselspannungen, Effektivwerte |
Es genügt, die Beziehung zwischen Effektiv- und Scheitelwerten experimentell zu erarbeiten. | ||
Kondensator bzw. Spule im Wechselstromkreis, kapazitiver und induktiver Widerstand | |||
Überblick
über: |
|||
Besichtigungen von Energieversorgungs-einrichtungen werden empfohlen. |
Die auffällige formale Übereinstimmung zwischen mechanischen und elektromagnetischen Schwingungen erleichtert den Schülerinnen und Schülern das Verständnis der physikalischen Vorgänge in einem elektromagnetischen Schwingkreis. Dadurch erscheint es ihnen plausibel, die bei der Behandlung mechanischer Wellen anschaulich erarbeiteten Beziehungen in ähnlicher Weise auf klassische elektromagnetische Wellen zu übertragen.
Bei der experimentellen Bestimmung der Lichtwellenlängen erleben sie, daß selbst mit relativ einfachen Mitteln diese sehr kleinen Längen erstaunlich genau gemessen werden können.
Mechanische
Schwingungen und ihre charakteristischen Größen |
|||
Harmonische
Schwingungen und ihre mathematische Beschreibung |
Es genügt, sich auf Schwingungen mit einfachen Anfangsbedingungen zu beschränken. | ||
Elektromagnetischer Schwingkreis | |||
Vergleich von
mechanischen und elektromagnetischen Schwingungen |
|||
Erzeugung ungedämpfter elektromagnetischer Schwingungen durch Rückkopplung | Hier soll das Prinzip der Rückkopplung an einer möglichst einfachen Schaltung erarbeitet werden. | ||
Erzwungene Schwingung, Resonanz | Auf Phasenbeziehungen kann verzichtet werden. | ||
Ausbreitung
und Reflexion von Quer- und Längswellen auf linearen Wellenträgern |
|||
Lineare
harmonische Querwellen, charakteristische Größen |
Die Aufstellung und Behandlung der "Wellengleichung" ist nicht vorgesehen. | ||
Überlagerung von Wellen, stehende Wellen | Wellenlänge und Geschwindigkeit des Schalls in Luft sollen hier gemessen werden. | ||
[ Ultraschall ] [ Dopplereffekt ] |
|||
Eigenschwingungen begrenzter Wellenträger | |||
Beugung und Interferenz von mechanischen Wellen | Christian Huygens (1629 - 1695) |
Überblick
über: |
|||
Die Leistung von Heinrich Hertz (1857 - 1894) kann vor dem Hintergrund der damaligen experimentellen Möglichkeiten gewürdigt werden. | |||
Beugung und
Interferenz von Mikro- und Lichtwellen: Gitter Wellenlängenbestimmung beim Licht [ Interferenz an dünnen Schichten ] |
Bei der
Beugung am Doppelspalt können die beiden Spalte als
Zentren von Elementarwellen aufgefaßt werden.
Das Problem der Kohärenz kann in einfacher Form angesprochen werden. Bei der quantitativen Auswertung der Beugung am Einzelspalt genügt es, die Lage der Minima zu berechnen. |
||
Licht als
Querwelle Lichtgeschwindigkeit |
Die Lichtgeschwindigkeit sollte nach Möglichkeit experimentell bestimmt werden. |
||
Überblick über das elektromagnetische Spektrum | |||
Röntgenstrahlen,
Wellenlängenmessung durch Bragg-Reflexion |
Wilhelm C.
Röntgen (1845 - 1923, Nobelpreis 1901) William H. Bragg (1862 - 1942), Nobelpreis 1915 gemeinsam mit William L. Bragg (1890 - 1971) Die Gitterkonstante des benutzten Kristalls kann angegeben werden. |
||
Anhand ausgewählter Experimente erkennen die Schülerinnen und Schüler, daß eine Erklärung der Ergebnisse mit den von ihnen bis dahin erlernten klassischen Vorstellungen zu Widersprüchen führt. Dadurch wird ihre Bereitschaft gefördert, neuartige Vorstellungen auch dann zu akzeptieren, wenn sie sich der unmittelbaren Anschauung entziehen.
Photoeffekt,
Photozelle Plancksches Wirkungsquantum, Photonen (Lichtquanten) |
Die in diesem
Kapitel benötigten relativistischen Beziehungen werden mitgeteilt. |
||
Comptoneffekt | Arthur H. Compton (1892 - 1962, Nobelpreis 1927) | ||
Grenzenergie der Röntgenbremsstrahlung | |||
de
Broglie-Beziehung, Elektronenbeugung |
In diesem Zusammenhang ist das Debye-Scherrer-Verfahren kurz zu erläutern. | ||
Verhalten von
Photonen und Elektronen im Doppelspaltversuch
Unbestimmtheitsrelation |
Die
stürmische Entwicklung der Physik zu Beginn des 20.
Jahrhunderts ist verknüpft mit den bahnbrechenden
Arbeiten namhafter Physiker wie Albert Einstein (1879 - 1955, Nobelpreis 1921) und Werner Heisenberg (1901 - 1976, Nobelpreis 1932). |
||
Überblick
über klassische Atommodelle, Wasserstoffspektrum, Energiequantelung |
|||
Franck-Hertz-Versuch,
Umkehrung der Na-Linie |
James Franck (1882 - 1964), Nobelpreis 1925 gemeinsam mit Gustav Hertz (1887 - 1975) | ||
[ Laser ] | |||
Charakteristisches
Röntgenspektrum, Moseleysches Gesetz |
|||
[ Anwendungen von Röntgenstrahlen in Medizin und Technik ] | |||
Mindestens eines der Wahlthemen ist zu behandeln. | |||
Praktikum | |||
Festkörperphysik, Halbleiter | |||
Vertiefung der Quanten- und Atomphysik | |||
Weiterführung
der Optik, nichtsichtbare Spektralbereiche |
|||
Wiederholung und Vertiefung der Kernphysik | |||
Historische und philosophische Aspekte der Physik | |||
Lektüre von Arbeiten bedeutender Forscherpersönlichkeiten | Nobelpreisträger und ihre Leistungen | ||
Grundgedanken der Relativitätstheorie | Hier ist der Einsatz des Computers sinnvoll. | ||
Semester | Lehrplaneinheiten |
I | Lehrplaneinheit 1 Lehrplaneinheit 2 Lehrplaneinheit 3 |
II | Lehrplaneinheit 4 Lehrplaneinheit
5 |
III | Lehrplaneinheit 6 Lehrplaneinheit
7 Vertiefung der Kernphysik |
IV | Wiederholung der Einheiten
aus den Semestern I bis III als Vorbereitung der
Abiturprüfung Lehrplaneinheit 7
Grundlagen der Relativitätstheorie |