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Die zarteste Versuchung... wie widerstehe ich ihr? (29.11.04)

Jesus kannte auch Versuchungen - wie Du und ich. Aber im Gegensatz zu uns hat er jeder Versuchung widerstanden. Wie er das machte und wie wir von ihm lernen können, habe ich in meiner Zeit mit Gott und seinem Liebesbrief an mich (der Bibel) gelernt:

Lukas 4,1-13 (Jesus wird auf die Probe gestellt)
Wenn Du den Bericht der Versuchung Jesu nicht kennst, klicke hier.

Diese Geschichte hat mich nie sehr berührt. Alles hört sich so sachlich an – so, als wäre es für dich kein Problem gewesen, Herr Jesus.
Aber wenn ich diese Geschichte mal auf mich übertrage, versteh ich auf einmal ein kleines bisschen das Ausmaß der drei Wörtchen „der Teufel sprach“:

„Meine Seele hatte eine tiefe Leere. Der Teufel sprach zu mir: „Stopf dich mit Essen voll, dann wird deine Seele wieder satt.“ Ich sagte ihm: „Jesus allein genügt.“

Hört sich einfach an, oder? Aber was für ein Kampf steckt dahinter! Wenn der Teufel etwas sagt, dann ist das nie sachlich. Er redet, indem er uns ein tiefes Verlangen ins Herz legt. Eine billige Lüge wird auf diese Weise unwiderstehlich.
Herr Jesus, und genau dieses Verlangen muss er in dich gelegt haben. Du wurdest 40 Tage lang versucht, hast also unheimlich starke Kämpfe ausgestanden – und warst sicherlich körperlich und seelisch ausgepowert. Wie verlockend muss da dieses „Stein-Brot“ gewesen sein. Nein, das war nicht sachlich. Du hast all die Kraft deines himmlischen Vaters genommen, um diesen Bibelvers zu zitieren und ihn zu glauben.
Du bist 40 Tage lang am Stück versucht worden OHNE SÜNDE. Das konntest du nur aus der ganz engen Beziehung zu deinem Papa heraus.

„Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der nicht könnte mitleiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.
Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.“

Hebräer 4, 15+16

Du hast die Veruchung ausgehalten, um mich zu retten.
Ich will die Versuchung aushalten, um dich zu ehren.

Ich schreibe jetzt mal die ganze Geschichte auf mich um – wie es sein könnte. Vielleicht kann ich dadurch ein kleines bisschen von dem erfassen, was du durchgemacht hast, Herr Jesus – für mich!!!!!

„Ich hatte gerade unheimlich bewegende Erfahrungen mit Gott gemacht und war voller Freude über seine Größe. Plötzlich kam ich jedoch in eine nichtssagende depressive Stimmung hinein. Ich erlebte nun fast 6 Wochen eine Zeit, in der sie ständig mit Depressionen und Versuchungen zu kämpfen hatte. So klammerte ich mich mit all meiner Kraft an Gott, war aber nach diesen 40 Tagen ausgelaugt und leer.
Plötzlich kam in mir ein unwiderstehliches Verlangen auf, alles an Essen in sich hereinzustopfen, was ich finden konnte. Ich hatte das Gefühl, als könnte nur so meine innere Leere wieder gefüllt werden. Weil ich wusste, dass dies eine Lüge des Teufels war, schrie ich zu Jesus: „Du allein bist genug. Ich brauche nichts außer dir!“.
Dann begegneten mir nach und nach lauter Menschen, die ich schon lange bewunderte. Ich hatte nun das dringende Bedürfnis, ihnen alles recht zu machen und ihnen jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, nur um ein wenig Anerkennung zu bekommen. Aber diesem Bedürfnis ging ich schweren Herzens nicht nach, sondern handelte so, wie Gott es mir sagte. Ich betete darum, ihm – und niemandem sonst - die Ehre zu geben, die nur Gott allein zusteht.
Als ich es so leer und alleine fast nicht mehr aushalten konnte, kam mir der Traum, alles, was ich hatte, aufzugeben und etwas ganz Großes für Gott zu vollbringen. Vielleicht würde er mich dann mehr lieben und mich reicher beschenken als alle anderen seiner Kinder.
Aber mir wurde klar, dass ich damit von meinem Gott verlangte zu sündigen. Ich würde damit von ihm, dass er seine eigenen Ordnungen der Liebe aufgeben und nach meinen Maßstäben tanzen sollte. Inständig bat ich ihn, mir diesen Wunsch nicht zu gewähren und mich demütig zu machen.
Nach dieser nervenzerreibenden Zeit spürte ich plötzlich wieder, wie Gottes Friede mich durchströmte. Ich konnte wieder frei atmen und mich über Gottes Größe freuen.“

Hört sich so einfach an. So zu handeln, wäre aber absolut schwer für mich.
Eigentlich ist es hilfreich, mal alle Versuchungen, die mich öfter belasten, einzuordnen und das Gegengebet dazu zu suchen.
Die 3 Versuchungen, die du hier durchmachst, Herr Jesus, teile ich jetzt mal in 3 Bereiche ein: 1. Meine Beziehung zu mir selbst
2. Meine Beziehung zu Menschen
3. Meine Beziehung zu meinem himmlischen Vater

Im 1. geht es um meine körperlichen oder seelischen Bedürfnisse. Die Versuchung liegt darin, dass ich selbst einen Weg finden will, diese Bedürfnisse entgegen deinem Willen zu befriedigen.
Der Gehorsam dir gegenüber liegt darin, dass ich diese Bedürfnisse und Sehnsüchte bewusst an dich abgebe und sie von dir stillen lasse. Du hast sie in mich gelegt – und du allein weißt, wie sie in mir zum Guten dienen können.

Der 2. Punkt gründet in meiner Beziehung zu anderen Menschen. Hier bedeutet die Versuchung: Macht, Anerkennung und Liebe von anderen zu erzwingen, indem ich sie oder mich höher stelle als dich. Ein Widerstehen bedeutet, mich allein dir zu unterstellen und dir gehorsam zu sein – wie auch immer andere Menschen reagieren werden. Dir zu dienen und dich zu lieben soll mein höchstes Ziel sein!

Im 3. Bereich fordere ich dich selbst heraus. Ich nehme deine Zusagen für meine Zwecke und dreh sie so um, dass ich dadurch gut vor dir dastehen oder deine Liebe gewinnen will.
Herr, hier kann ich dich nur um Demut anflehen und um eine richtige, klare Sicht von dir, die mir deine Größe und Herrlichkeit zeigt.

„Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.“
Hebräer 2,18

In allen 3 Punkten bist du versucht worden und hast die Versuchung ohne Sünde ausgehalten. Und diese übermenschliche Kraft schenkst du auch mir!!!

 

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