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Eine Nacht in Finfurt

Finfurt, ein kleines Bauerndorf, gegen Abend.
In der Dorfkneipe saßen Dondolf, Don Bosco, und Jaffez und hoben einen Humpen Bier auf ihre lebenslange Freundschaft.
Sie waren gemeinsam in Finfurt aufgewachsen; Don Bosco lernte bei seinem Meister, einem gütigen, alten Priester, Dondolf wurde von seinem Vater das Jagd- und Waidmannswesen beigebracht; Jaffez war der Sohn des reichsten Bauern des Dorfes, mit dem er sich aber nicht sehr gut verstand. Er hing viel beim alten Aaron herum, einem Sonderling, bei dem er die ersten Schritte zum Magierhandwerk gelernt hatte.

Da kamen Reisende an, ein älterer Händler und sein Gehilfe, Mirithron. Der Händler namens Otist betrat die Kneipe, während der Gehilfe die Pferde versorgte, und dann auch in die Taverne nachkam. Sie assen in der Taverne zu Abend.
Der Gehilfe erschien den drei Freunden derweil sonderbar. Er trug eine Kapuze, hatte anscheinend hellblondes Haar und schaute betont schüchtern und zurückhaltend auf den Boden. Sie fingen an ihn zu necken. Otist schritt ein mit den Worten: "Laßt den armen Jungen in Ruhe." Schließlich ließen sie von ihren Neckereien ab. Bald darauf gingen der Händler und Mirithron, um bei Jaffez Vater vorzusprechen. Beim Verlassen der Taverne fegte aber ein Windstoß Mirithrons Kapuze nach hinten. Das schlohweiße Haar und die spitzen Ohren wurden kurz sichtbar. Doch nur die Halbelfe Maija, die im Gebüsch hockte um das Dorf zu beobachten, sah es.

Jaffez verließ etwas später die Kneipe. Er sah dabei Maija hinter einem Baum stehen.
"He, zeig dich noch mal!" rief er ihr zu. Doch Maija sagte nichts, in der Hoffnung, daß er einfach weiterging.
Da kamen hinter Jaffez aber Don Bosco, gefolgt von Dondolf, aus der Kneipe: "He Jaffez, mit wem redest du da?"
Da die beiden nun sahen, daß Jaffez mit irgendeiner Person redete, mischten sie sich ungeniert ein. Maija wurde von ihnen nun regelrecht verhört: "Wer bist du?, Was tust du, Wo kommst du her?"
Schon bald war sie über die Kerle erbost, doch sie wurde sie nicht richtig los. Die drei Jungen Männer wiederrum versuchten sie in die Kneipe zu locken.
Inzwischen kamen Otist und Mirithron zurück geritten und ritten an den vier Personen auf der Straße vorbei. Mirithron entdeckte da Maija im Streitgespräch mit den anderen, und erahnte auch ihre elfischen Züge. Hinter der nächsten Ecke machte er halt, konzentriert sich und stellt eine Gedanken-Verbindung zu ihr her. Tatsächlich erreichten sie seine Gedanken und er warnte sie vor den Quälereien, die Dorfjugendliche gerne an Halbelfen ausprobierten. "Sei vorsichtig!"
Maija bedeutete nun endlich ihren drei Inquisitoren, daß sie an einem Gespräch mit ihnen nicht interessiert war, und ging in Richtung Wald davon. So wurde sie ihre Befrager los. Sie kehrte dann vorsichtig zurück und traf sich mit Mirithron im Pferdestall.
Erstaunt sah sie in ihm da ersten Halbelfen außer sich selbst. Und auch er war noch nie einem so eigenartigen Mädchen begegnet. Sie redeten lange miteinander. Sie wußte absolut nichts über das Leben außerhalb des Waldes. So warnte er sie vor den überall lauernden Gefahren und erklärte ihr, wie die Halbelfen in diesem Land lebten.
Endlich erzählten sie sich gegenseitig, was sie noch von den Elfen wussten. Sie wußte wenig, aber sie erinnerte sich, daß es bei den Elfen ganz anders war. Er erzählte ihr von seiner Kindheit, seinen Erinnerungen an seine Mutter. Dann erzählte sie ihm vom freien Leben im Wald. Als sie ihn schließlich fragte, ob er nicht lieber auch im Wald lebe, erklärte er ihr, daß er Sklave von Otist ist.
Maija: "Willst du ihn nicht verlassen?"
Mirithron: "Das geht nicht so einfach. Flüchtende Sklaven werden gejagt und er wird mich wohl nicht gehen lassen."
Sie beschlossen dennoch, gemeinsam weg zugehen, die Welt zu ändern, und die Elfen zu finden. Mirithron veliebte sich an diesem Abend wohl in sie.
Er schenkte ihr noch seinen zweiten Kapuzenmantel, damit sie nicht mehr so offensichtlich als Halbelfe erkannt wurde. Danach schlichen sie in den Wald, um dort weiter zu reden - schließlich strichen die Dorfburschen noch irgendwo herum.

Inzwischen waren die drei befreundeten Dorfburschen bei Aaron und erzählten ihm von Maija. Aaron war hochinteressiert und ging mit ihnen sofort zurück in Richtung Dorf. Wie durch Zufall stießen sie auf sie im Wald - das Pärchen konnte sich nicht erfolgreich genug verstecken.
Maija trat da heraus, da sie gesehen wurde. Aaron hielt sie für eine Elfe und sprach sie auf elfisch an, doch Maija kannte diese Sprache nicht und konnte also nicht antworten.
Als Aaron und die Burschen dann mit Maija weggingen, trat auch Mirithron aus dem Gebüsch. Auch er wurde neugierig in Augenschein genommen. Tatsächlich hielt Aaron auch ihn zuerst irrtümlich für einen Elfen, und sprach ihn auf Elfisch an. Mirithron antwortete ihm, doch klärte ihn dann auf, daß er doch nur ein Halbelf ist, obwohl er elfisch konnte.

Sie gingen zusammen zu Aarons Haus. Aaron bot ihnen freundlich seine Hilfe an. Mirithorn und Maija blieben aber sehr mißtrauisch. Aaron bewies Ihnen nun, daß er Zaubern konnte, und daß mehr in ihm steckte, als die Dorfbewohner vermuteten, indem er eine Schüssel vor die Tür teleportierte. Tatsächlich waren alle beeindruckt, außer Dondolf, der das für einen simplen Trick hielt.

Aaron erzählte Ihnen nun, was er von den Elfen wußte, daß sie noch existierten, wenn auch versteckt und auf der Flucht, daß er jemanden kannte, der zu ihnen Verbindung hätte: Beowulf in Scarabraegh. Sie sollten im "glücklichen Hirschen" nach ihm fragen.

Sie beschlossen also, gemeinsam los zu ziehen, um die Elfen zu finden. Maija und Mirithron wollten es auf jeden Fall versuchen. Die drei Bauernburschen waren noch unentschlossen.
Es bestand zudem auch noch Unstimmigkeiten darüber, wie die Stellung der Halbelfen in der Gruppe war. Dondolf meinte, daß er sie ja einfach verraten oder verkaufen könne, wenn sie sich nicht unterordneten.
Mirithron dazu: "Dann gehen wir auf jeden Fall allein."
So gingen sie wieder auseinander.

Später am Abend hatte Jaffez ein heftiges Gespräch mit seinem Vater, als er heimkam. Sein Vater fragte ihn zornig, warum er so spät käme. Und als Jaffez da andeutete, daß er bei Aaron gewesen war, warf der Vater ihm vor, daß er sich herumtreibe, sich nicht ums Gut kümmere, ein fauler Nichtsnutz sei, u.s.w. Jaffez sagte ihm schließllich zornig, daß er sowieso gehen wolle. Der Vater war darüber um so erzürnter, hielt das für eine Spinnerei und schickte ihn mit Stubenarrest auf sein Zimmer.

In der Kneipe fand weiterhin spät abends das folgende Gespräch statt.
Otist fragte da Mirithron, wo er denn so lange geblieben wäre. Mirithron gestand ihm zurückhaltend, daß er eine Freundschaft geschlossen habe, die ihm viel bedeute. Ein Mädchen.
Otist schmunzelte darüber.
Dann wollte Mirithron jedoch austesten, ob Otist ihn vielleicht freilassen würde und fragte deswegen: "Otist, was geschieht mit mir, wenn du einmal tot bist?"
Otist: "Wieso? Ich sterbe doch nicht."
Mirithron: "Nicht jetzt, aber eines Tages. Du bist nicht mehr der Jüngste. Und meine Lebenserwartung sind noch ca. 200 Jahre."
Otist: "Hmmm - Meine Erben werden sich freuen."
Mitithron schwieg bedrückt. Er fragte nicht mehr weiter nach.

Plötzlich hörte Mirithron Pferdegetrappel. Er sprang zum Fenster und sah eine Horde schwarzer Reiter ins Dorf preschen. Er versuchte Otist aus dem Gasthof zu bringen, doch zu spät, die schwarzen Reiter stürmten in die Taverne. Alle Männer mussten sich an der Wand aufstellen. Die 'Wehrtauglichen' wurden sofort als 'Freiwillige' für die schwarzen Garden in Gewahrsam genommen, und abtransportiert. Mirithron wurde sofort herausgepickt, "zum Spielen, für später" bemerkte der Anführer der Schwarzgardisten dazu. Otist versuchte zwar noch sein Eigentumsrecht bei den Gardisten geltend zu machen, doch vergeblich. Er tauschte mit Mirithron nur noch einen langen, resignierenden Blick.
Mirithron wurde unter die Bewachung von zwei Gardisten gestellt, die schon mal mit dem 'Spielen', sprich Tritten, Schlägen, etc., anfingen. Schließlich liessen sie davon ab als es ihnen anscheinend zu langweilig wurde. Mirithron konzentrierte sich daraufhin auf eine telepathische Verbindung zu Maija. Es klappte und er warnte sie vor der neuen Gefahr.
Die Gardisten durchsuchten inzwischen den Rest des Dorfes nach Freiwilligen für ihre Garden.

Don Bosco war bei seinem Meister, als die Gardisten anklopften. Der Meister schickte Don Bosco zum Fenster heraus, früh genug, daß die Gardisten ihn nicht sahen.

Dondolf war bei seiner Mutter zu Hause als die Gardisten gegen die Tür hämmerten. Seine Mutter keifte: "Was hast du jetzt wieder angestellt?". Dondolf versicherte ihr, er hätte nichts getan und wisse auch nicht, was die Gardisten von der Familie wollten. Dabei eilte er in einen der hinteren Räume des Hauses und sprang aus dem Fenster. Mehrere Gardisten verfoltgen ihn. Es gelingt ihm jedoch, sie abzuhängen.

Jaffez hörte in seiner Dachkammer, wie die Gardisten an dem Hoftor polterten. Er sprach "Spinnenklettern", einen Zauberspruch, den er von Aaron gelernt hat und kletterte flink aufs Dach. Obwohl Gardisten im Hof ihn sahen, konnte er, über mehrere Dächer und einen Baum klettern und so entkommen. Die Gardisten verfolgten ihn in den Wald, der das Dorf umgab. Sie verloren allerdings seine Spur. Dafür stöberten sie Don Bosco auf, der sich hinter dem Haus seines Meisters versteckt hielt. In seiner Not versuchte er ins Haus zurück zu klettern, blieb jedoch am Fenster hängen, stürzte in den Raum und machte dabei einen großen Krach. Er versuchte sich noch unter dem Bett zu verstecken, doch die Gardisten fanden ihn (Don Boscos eigene Worte: "Da der Raum unter dem Bett nicht ausreichte, schwebten die Bettpfosten etwas über dem Boden."). Sie packten ihn und brachten ihn in die Taverne, wo bereits andere Freiwillige in Gewahrsam waren.

Maija, die die Nacht in Aarons Hütte verbringen wollte, wurde durch MIrithrons Telepathie geweckt und fand sich allein in der Stube, die das Erdgeschoß darstellte. Sie suchte Aaron im Keller, doch sie fand ihm im ganzen Haus nicht. Statt dessen versteckte sie sich im Wald. Die schwarzen Garden kamen auch zu dieser Hütte und durchsuchten das Haus von Aaron, fanden allerdings auch niemanden. Statt dessen wurde Maija von Dondolf entdeckt, der sie im Gestrüpp des Flußufers sah, als er auf der anderen Seite war. Er brüllt laut "Hallo". Darauf wurden die Gardisten aufmerksam, die eben Aarons Hütte durchsucht hatten. Sie gingen langsam auf Maijas Versteck zu. Es gelang ihr aber mit einem Stein die Soldaten von sich abzulenken. Diese suchten nun in einer anderen Richtung und entfernten sich langsam. Erbost über diese Leichtsinnigkeit von Dondolf lehnte Maija es nun ab, zu ihm über den Fluß zu kommen. Dondolf zog sauer ab. Die Wachen untersuchten noch den Ufer- und Waldbereich. Doch sie fanden sie nicht.

Jaffez und Dondolf trafen sich im Laufe der Nacht und beschlossen, den Gefangenen, die in und vor der Kneipe festgehalten wurden, zu helfen. Auch Maija kam nun hinzu. Man beschloß, durch den Hintereingang in die Gaststube einzudringen.

Die Situation in der Kneipe sah inzwischen folgendermaßen aus: Don Bosco saß in der Kneipe, bewacht von einem Gardisten. Mirithron saß vor der Kneipe unter den wachsamen Augen zweier Gardisten unter einem Fenster. Maija kam da durch den Hintereingang in die Kneipe und machte einem Gardisten am Tresen schöne Augen. Dieser war von ihr auch sehr angetan, zumindest so lange, bis er einen Dolch an seiner Kehle spürte. Mirithron hörte Maijas Stimme und hoffte auf Rettung. Er sprang plötzlich auf und hechtete durch das Fenster in die Kneipe. Don Bosco sprach auf seinen Bewacher zugleich mit seiner Klerikermagie den Befehl "Schlaf". Dieser tat das auch sofort und Don Bosco eilte zu Maija, Jaffez und Dondolf, die nun ebenfalls in der Kneipe waren. Sie schickten Mirithron nach draußen zu den Pferden. Jaffez betäubte inzwischen den Gardisten so heftig, daß sein Genick brach. Jetzt eilte auch der Rest der Gruppe hinterher, dicht gefolgt von den Gardisten. Sie sprangen auf die bereitstehenden Pferde, die Jaffez schon vorher aus dem Stall seines Vaters genommen hatte, und preschten aus dem Dorf.
Hinter dem Dorf wurden sie jedoch von berittenen Gardisten fast eingeholt - Mirithron schickte dem Anführer einen telepathischen Schmerzimpuls (Psischlag), so daß dieser vom Pferd fiel. Maija schaffte es zudem die Verfolger mit einer besonderen Magie von ihr in Gestrüpp zu verstricken. So gelang Ihnen die Flucht.

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