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Nebula - In Kantor

Sie ritten weiter nach Kantor. Der Zwerg setzte sich neben Jaffez auf den Wagen, der Rest versteckte sich im Stroh. Die Stadtwache von Kantor ließ sie dann auch unbehelligt passieren - niemand von Ihnen wollte einen Zwerg kontrollieren und behelligen. In der Stadt angekommen mieteten sie sich in einer Herberge ein. Don Bosco und Dondolf trafen dort getrennt von Alfred und Jaffez ein, um keine Hinweise auf die Gruppe zu geben. Die Halbelfen und Conan blieben erstmal auf dem Wagen.
Don Bosco und Dondolf gingen in die Kneipe um Essen für den Rest zu besorgen. Kaum hatten sie sich niedergelassen und tranken ein Bier, da betrat Alfred die Kneipe. Sofort wurde er von Dondolf lauthals begrüßt. Alfred gab natürlich vor die anderen nicht zu kennen. Jetzt sah Don Bosco sich bemüßigt, die dazu passende Bemerkung fallenzulassen, der Zwerg solle doch nicht so kleinlich sein. Der Zwerg wurde sauer. Er setzte sich mit Jaffez an einen Tisch, der entfernt von Dondolf und Don Bosco lag.
Etwas später wollten Dondolf und Don Bosco zahlen und gehen. Leider hatte keiner von beiden Geld dabei (bis auf Don Bosco, der das jedoch lieber vergaß). Sie diskutierten mit dem Wirt über das Essen und dessen Preis.
Der Wirt schickte darob seinen Helfer hinaus, um die Stadtwachen zu holen. Daraufhin verliessen Dondolf und Don Bosco die Gaststube ohne zu bezahlen, und nahmen auch noch etwas Brot mit, das noch auf dem Tisch stand.
Die Wachen, die inzwischen ankamen, verfolgten die beiden. Alfred sprach nun den Wirt an, was der Tumult den solle. Er wolle seine Ruhe und sei anscheinend im falschen Lokal dafür. Der Wirt entschuldigte sich vielmals und erklärt dem Zwerg die Geschichte mit den Zechprellern. Alfred erklärte sich bereit, die Rechnung der beiden zu bezahlen, wenn hier endlich Ruhe einkehre. Der Wirt war darüber natürlich erfreut und rief die Stadtwachen zurück, die den anderen über den Platz vor dem Haus nachliefen.

Später brachten Dondolf und Don Bosco den Halbelfen etwas zu essen und zu trinken. Das Brot hatten sie aus der Wirtschaft mitgenommen, das Wasser war ein Pferdekübel vor dem Stall. Maija trank davon und bemerkte den seltsamen Geschmack. Conan erkannte zugleich, daß es Wasser zum Waschen der Pferde sei. Mirithron schüttete daraufhin das Wasser Don Bosco heftig ins Gesicht, voll Zorn, daß er ihnen das Dreckwasser zum Trinken gab. Ob er Maija wenigstens heilen könne, wenn Sie jetzt krank würde? fuhr er ihn an. Don Bosco zog sich betroffen zurück.

Abends wollte Bargleargle wieder eine Geschichte hören. Mirithron erzählte diesmal:

Vor langer Zeit gab es ein einfaches Dorf, indem lebten einfache, rechtschaffene Menschen, die ihr Land bestellten, Ihr Vieh hüteten und auch sonst hart arbeiteten. Sie wären mit ihrem Leben wohl auch glücklich gewesen, so einfach es auch war, denn das Land war fruchtbar und brachte jedes Jahr reiche Ernte und das Vieh gedieh, aber im Dorf herrschte Angst, Mißtrauen und Verzweiflung.
Denn Einmal im Monat, immer am ersten Tag nach Vollmond, kam der Drache vorbei und forderte seinen Tribut, eine Jungfrau. Der Drache war sehr groß und schwarz, mit riesigen Schwingen, die den Himmel auszulöschen schienen, wenn er vorüberflog. Er hatte lange, messerscharfe Krallen und ein Maul voll vom um so entsetzlicheren Zähnen. Es muß wohl kaum erwähnt werden, daß niemand im Dorf wagte, sich ihm entgegenzustellen. Zwar gehörte das Dorf zu einer Grafschaft, aber vom Grafen Alwyn hatte man seit einem Jahr nichts gehört und die Boten, die zur Burg geschickt wurden, kamen unverrichteter Dinge zurück. Den Dorfgerüchten zufolge war Alwyn verreist, oder lag krank zu Bett, war gar verstorben, oder hatte einfach wichtigere Probleme. Im Dorf fürchtete man aber den Zorn des Drachen, wenn man ihm nicht gehorchte, und gab den Tribut, eine Jungfrau im Monat, und das nun schon 1 Jahr lang. Offiziell hieß es, die Mädchen würden bei dem Drachen arbeiten, ihm seine Höhle sauber halten, seine Tiere hüten, für ihn Kochen, u.s.w. und irgendwann, wenn er ihrer Dienste nicht mehr bedürfe, wieder zurückkommen. Hinter vorgehaltener Hand, aber nur dann und sehr leise geflüstert, hörte man andere Meinungen: Niemand hatte noch einmal irgendein Wort von den Jungfrauen, die er mitgenommen hatte, gehört - Wahrscheinlich kämen sie nie wieder. Und der Schäfer, der seine Herden am Fuß des Berges weidete, sagte der Drache habe kein Vieh, aber er habe in der Nähe der Höhle Knochen gesehen, die von keinem Tier stammten...
Vom Ältestenrat wurde allmonatlich die Jungfrau bestimmt, die für das Dorf zum Drachen gehen sollte. Es fiel bald auf, daß nur die Töchter der ärmsten Familien, der Landarbeiter und armen Bauern, zum Drachen geschickt wurden, aber jedes Murren darüber wurde ignoriert oder als mangelnde Opferbereitschaft beschimpft. War ein Mädchen bestimmt worden und sträubt sich, so wurde sie notfalls mit Gewalt herangeschafft. Denn schließlich, lieber ein Mädchen opferte sich, anstatt daß das Dorf mit vielen Hundert Leuten vom Drachen zerstört wurde.
Aliana war das Kind armer Bauern. Den ganzen Tag, vom ersten Hahnenschrei bis spät in die Nacht, mußte sie hart arbeiten, entweder auf dem Feld mit ihren Eltern und Geschwistern , oder im Stall Kühe melken, oder, oder , oder. Sie konnte sich nicht daran erinnern, daß es anders gewesen war, als Kind hütete sie die Gänse, später hütete und molk sie die Kühe, arbeitete auf dem Feld, manchmal hackte sie sogar Holz.
Dann kam der Tag, an dem ihre beste Freundin zum Drachen geschickt wurde. Ihre Freundin wollte nicht, aber sie wurde trotzdem zum Dorfplatz geschleppt, auf dem Gerüst für den Drachen festgebunden und trotz allem Flehen und Weinen vom Drachen weggetragen.
Aliana lief ins Dorf und bettelte die Ältesten an, schlug Krach, bat die Männer um Hilfe, versuchte die Leute aufzurütteln, aber niemand wollte hören. Sie antworteten nur: "Geh nach Hause, Weib, das geht dich nichts an." und schickten sie fort.
Schließlich zog sie alleine los. Sie hatte Angst und wußte nicht, was sie gegen einen so großen Drachen ausrichten könnte, aber sie wußte, daß niemand sonst überhaupt etwas tun würde. In ihrer Not, nahm sie von zuhause mit, was ihr nützlich erschien. Sie nahm sich einen Kochtopf und setzte ihn als Helm auf ihren Kopf, ein großes Brotmesser und einen Topfdeckel als Schild. So ausgerüstet zog sie zum Berg, unter dessen Gipfel die Höhle des Drachen war. Sobald der Berg in Sicht war, ging sie sehr vorsichtig, den Weg hinauf schlich sie nur noch. Unten im am Fuß des Berges sah sie aus der Entfernung einen Schäfer mit seiner Herde. Sie kannte ihn, es war der, der angeblich seltsame Knochen gesehen hatte. Der Drache ließ ihn wohl in Ruhe, da er bei der Herde leicht das eine oder andere Tier mitnehmen konnte.
Doch sobald sie die Höhle sah, schwand ihr alle Hoffnung, daß eins der Mädchen noch lebe, oder daß sie irgend etwas ausrichten könne. Vor der Höhle lagen viele Knochen, darunter zahlreiche menschliche Schädel, und blutige Kleiderfetzen; auch die Schürze ihrer besten Freundin war dabei. Ihre Furcht und Entsetzen lähmte sie, kaum konnte sie atmen. Hilflose Tränen liefen ihre Wangen hinab. So saß sie mehrere Stunden in ihrem Versteck und wagte sich weder vor noch zurück.
Dann hörte Sie Flügelrauschen. Der Himmel verdunkelte sich. Der Drachen kam an und hielt ein schreiendes Mädchen in seinen Fängen. Aliana starrte gebannt. Es war nicht der Tag, an dem ihr Dorf seinen Tribut zollte. Das war vor zwei Tagen gewesen. Auch kannte sie das Mädchen nicht. Sie hörte sie noch in Der Höhle schreien, dann war es still, totenstill. Dafür hörte sie das Brechen von Knochen und das Schnaufen des Drachen.
Sie packt ihr Messer fester, sollte sie jetzt hineingehen, wo er noch über sein Opfer gebeugt frißt und vielleicht nicht auf sie achtet?. Aber ihre Knie versagten ihr den Dienst. Dann kam der Drache wieder hinaus, schwang sich in die Lüfte und flog.
Sie saß noch und versuchte den Mut zu fassen, in die Höhle zu gehen, da hörte sie hinter ihr eine Stimme.
"Sieh an Besuch? Und auch noch ein junges Mädchen?"
Schnell verbirgt sie das Messer unter ihrer Kleidung.
Sie erzählt ihm, sie sei hergekommen, um ihren Dienst als Ersatz für ihre Freundin aufzunehmen, die er vor wenigen Tagen abgeholt habe. Deren Mutter sei gestorben und sie müsse wieder nach Hause, um ihre kleinen Geschwister zu versorgen.
Aber der Drache meint nur mit einem maliziösen Lächeln "Ah die, ja, die hat mir sehr gut geschmeckt. Aber es ist nett, daß du vorbeikommst. Jetzt brauch ich mir das Futter schon nicht mehr holen, es kommt schon zu mir."
Er lächelt noch breiter und läßt seine Zunge über seine Zahnreihen fahren. Aber Aliana hat noch Glück und wird nicht sofort gefressen, denn er ist im Moment nicht sehr hungrig, da er gerade gegessen hat.
Sie erzählt ihm, das sie extra Essen für ihn mitgebracht habe, ein wunderbares leckeres Gericht, nicht so rohes zähes Fleisch, was er sonst zu Essen hätte.
Der Drache zeigt sich interessiert.
Sie füllt schnell etwas Erde in den Topf und geht in die Höhle, um dort ein Feuer zu machen, angeblich, weil sie es nur so zubereiten könne. Der seltsame Geruch der erhitzten Erde, erklärt sie, daß das Essen am Anfang so riechen müsse, später aber dafür um so besser sei.
Er schnüffelt an dem Essen, sie sticht ihm ein langes gerades angespitzten Stamm mit aller Kraft ins Auge.
Er wird wild und speit Feuer, dreht und windet sich, doch die Höhle ist zu klein, als daß er sich darin umwenden könne. Er hatte sie bezogen, als er noch jung und kleiner war. Inzwischen war er bedeutend größer und durch reichliche Nahrung fett geworden. Sie verbirgt sich hinter einem Stein. Er brüllt auf vor Wut und versucht sie zu riechen, doch das Blut aus seinem Auge fließt in seine Nüstern, so daß er sie auch nicht mehr riechen kann. So rutscht er langsam raus um sie und die ganze Höhle in seinem Feueratem einzuhüllen.
Da hat sie eine Idee. Sie rennt zum hinteren Ende der Höhle, die dort in einen engen Gang mündet. Durch Rufen und Johlen macht sie ihn auf sich aufmerksam, und rennt, als er in unmäßigem Zorn auf sie losstürmt, in den engen Gang hinein und wirft sich dort hinter einen großen Feldblock. Gerade weit genug, denn er kommt mit seinem beschuppten Kopf gerade an ihr vorbei. Gerade früh genug, denn sein Feueratem hüllt sie ein, daß ihre Haare versengen und die Haut ihres Armes verbrennt, mit dem sie ihren Kopf schützt. Aber der Stein bewahrt sie davor, vollkommen zu verbrennen.
Aber damit ist er im Tunnel eingequetscht.
Da nimmt sie ihr Messer und sticht ihm in das andere heile Auge. Dann schneidet sie ihm tief in die weiche Unterseite des Halses, bis sie endlich auf eine große Ader stößt.
Er sieht sie an und gurgelt noch: "Ein einfaches Mädchen, wie kann das sein?"
Er verblutet und stirbt. Sie bricht vor Erschöpfung zusammen.
Als sie wieder aufwacht, Stunden oder tage später, und an ihm vorbeikriecht hört sie Stimmen. Mehrere Personen sind da, fein gekleidet, mit wichtigen Mienen, eine kleine Leiter steht an der Flanke des Drachen, Graf Alwyn steigt mit einem großen Schwert hinauf und steckt es in das tote Fleisch des Drachens. Alle applaudieren und brechen in Hochrufe aus "Seht - Graf Alwyn, den großen Drachentöter, Heil Graf Alwyn. Es lebe Graf Alwyn. Heil dem Drachentöter."
Sie steht noch vewundert da, halb verbrannt, blutbeschmiert, mit zerrissenen Kleidern, da kommt ein Diener und schubst sie zur Seite. "Geh, Weib, du hast hier nichts zu suchen - Geh!"
Vor dem Höhleneingang wartet der Schäfer. Er gibt ihr noch etwas aus seiner Wasserflasche zu trinken. Sie geht nach Hause.
Früh morgens wurden sie vom Stalljungen überrascht. Nur Conan, der sich nach seiner Rettung sehr ruhig und zurückhaltend gezeigt hatte, war wach und fing ihn vor dem Stall ab. Er verwickelte ihn in ein lautstarkes Gespräch um die anderen im Stall zu wecken. Das gelang auch und die anderen bereiteten sich auf das Zusammentreffen mit dem Stalljungen vor. Conan konnte diesen nach einiger Zeit nicht mehr aufhalten und der Stalljunge öffnete die Tür.
Don Bosco sprach sein Befehlswort "Schlaf" auf ihn. Der Junge sackte schlafend zusammen. Sie fesselten ihn und kippten ihn dann mit Schnaps voll, den Jaffez dafür schnell bei einem Händler besorgt hatte. Währenddessen hielt Mirithron den Wirt, der überall nach seinem Stalljungen rief, durch wiederholtes telepathisches Angsteinflössen davon ab, die Scheune zu betreten. Er verstärkte dabei die Angst des Wirtes vor Zwergen. Alfred stand dafür praktischerweise in der Stalltür, um den Wirt höchst effektiv in die Flucht zu schlagen.

So überstanden sie den Morgen. Alfred zog danach los, und verkaufte die Pferde, zum Zwergenpreis. Währenddessen verteilte sich der Rest der Gefährten in der Stadt. Maija ging mit Don Bosco, Dondolf war mit Jaffez unterwegs, Mirithron spielte den Sklaven von Conan. So spazierte man früh morgens durch die Stadt. Gegen Mittag gab es eine große Zusammenkunft auf dem Marktplatz. Auf einer Bühne, ca. 1.50 m hoch, wurden 30 Halbelfen zum Kauf feilgeboten. Der Sklavenhändler pries soeben die Vorzüge einer attraktiven Halbelfe an. Sie sei erst 60 Jahre alt, gut gebaut und belastbar. Mirithron näherte sich dem Platz und erbleichte. Entsetzliche Kindheitstraumata, kaum verarbeitet, kamen in ihm wieder hoch. Schon wurde die Halbelfe von ihrem glücklichen Käufer fortgeführt. Schließlich benutzte Mirithron, außer sich, seine telepathischen Kräfte, um des Sklavenhändler's verborgene Ängste ins unermeßliche zu steigern. Sofort fing dieser an zu schreien - "Laßt mich!, zurück!, ihr Halbelfenbestien" - zu wüten, und schließlich auf einen Halbelfen einzuprügeln. Mirithron begriff nun, daß er einen großen Fehler begangen hatte. Er wendete sich per Gedankenverbindung um Hilfe an Maija. Sie sagte ihm jedoch, daß er mit seinen Befreiungsversuchen aufhören solle. Er könne den Halbelfen eh nicht mehr helfen. Das Sklavendasein sei im Moment das beste Schicksal für sie.
Inzwischen prügelte der Sklavenhändler weiter auf den Halbelfen ein. Mirithron sagte noch zu Maija "Ich kann es nicht mit ansehen", brach den Kontakt ab und sandte dem Sklavenhändler dann so einen ungeheures Gefühl von Schmerz (einen Psischlag), daß es diesen niederstreckte. Der Sklavenhändler brach zusammen, Tumult brach aus. Der Helfer des Sklavenhändlers sprang zu den Sklaven und trieb sie mit Schlägen zurück, insbesondere auch auf den Halbelfen, der vorher schon geprügelt wurde. Mirithron gab ihm mit seiner letzten Kraft auch noch einen telepathischen Schmerzimpuls, und der Helfer brach zusammen.
Maija und Don Bosco kamen angerannt. Sie redeten erzürnt auf den erschöpften Mirithron ein und eilten dann mit ihm vom Marktplatz.
Jaffez und Dondolf, die die Szene ebenfalls mitbekommen hatten, gingen zum Wagen des Sklavenhändlers, in dem der Halbelf gebunden und geschunden lag. Sie handelten dem Händlergehilfen den 'unbrauchbaren' Sklaven ab, angeblich zu Experimentierzwecken in der Magiergilde, zu 30 GS. Jaffez führte den Sklaven weg, redete mit ihm in Elfisch, er sei in Sicherheit und habe von ihnen nichts zu befürchten. Sie brachten den Halbelf namens Dalmin zu den anderen, die sich gerade bei dem Zwergen trafen, um ihr Geld für die Seereise abzuholen.
Dalmin zog danach mit Don Bosco und Maija weiter durch die Stadt. Am Abend trafen sie sich alle in einem Gasthof am Hafen.

Alfred sah sich derweil im Hafen um und entdeckte, das sich dort seltsames tat. An vier Anlegestellen wurde nur entladen. Der Bereich um diese Piers wurde gesäubert und die Lagerhallen dazu geleert. Auch spät Abends, als im restlichen Hafen nicht mehr gearbeitet wurde, wurde hier noch geschuftet. Als die Arbeiter im Fackelschein endlich fertig waren, kam eine Hundertschaft der schwarzen Garden und umstellte die Anlegestellen. Alfred kam zu den Gefährten zurück, die sich im Stall der Hafenkneipe getroffen hatten, und erzählte von seinen Beobachtungen.
Dalmin vermutete die Vorbereitung eines Großangriffes gegen die Elfen. Dieses Vorgehen am Hafen würde auf ein Heerlager hindeuten, daß in der Stadt anscheinend aufgeschlagen werden sollte. Da auch Schwarzgardisten daran beteiligt waren, konnte es sich um keinen lokalen Konflikt handeln. Schwarzgardisten würden nur gegen Elfen im größeren Stil kämpfen. Die Gefährten beschlossen, die Sache im Auge zu behalten.

Die Nacht verbrachten Don Bosco, Maija, Mirithron und Dalmin wieder im Stall. Alfred, Dondolf und Jaffez logierten im Wirtshaus.
Mirithron redete abends noch mit Conan, der immer noch extrem deprimiert wegen seinem Daumen war. Mirithorn riet ihm, doch nicht den Mut so sinken zu lassen. Sein Daumen sei zwar unbrauchbar, aber er würde doch noch leben, und könne so vielleicht auch den Traum seiner toten Freunde erfüllen. Und mit ein bißchen Übung könne er bald bestimmt auch mit links kämpfen. Conan zeigte darauf keine große Reaktion. Mirithron fand das langsam bedenklich.
Etwas Später erzählte Mirithron dann Don Bosco von seinem Gespräch mit Conan. Doch Don Bosco interessierte das nicht. Er warf ihm im Gegenteil übles telepathisches Ausspionieren und Geheimnistuerei vor.
Mirithron antwortete entrüstet: "Ich lausche nicht bei Freunden. Und wenn du mal nicht mehr mein Freund sein solltest, wirst du es wissen"
Don Bosco wollte das jedoch wiederum als Drohung missverstehen, genauer als Ankündigung seines Todes, falls er nicht mehr so gut mit Mirithron stände oder einen Fehler machte. Genau das warf er nun Mirithron auch noch vor.
Spätestens das verletzte Mirithron tief. Er ließ Don Bosco brüskiert und ohne ein weiteres Wort stehen.

Den Rest der Nacht versuchte zumindest Mirithron wach zu bleiben. Aber dann schlief er doch in Maijas Armen ein.

Vor Sonnenaufgang ging Alfred zum Hafen und beobachtete das Treiben dort. Danach ging er zu den Halbelfen in den Stall und man beratschlagte nun gemeinsa,. Später kamen die anderen mit etwas Frühstück..
Endlich gingen Jaffez, Don Bosco und Mirithron als sein Sklave zum Hafen. Vier Pier waren leergefegt und abgesperrt. Don Bosco und Mirithron stellten sich also in einiger Entfernung unauffällig hin und beobachteten. Jaffez ging zu einem der Posten in der Postenkette um die Pier. Wie vorher verabredet kratzte er sich am Kopf und Mirithron schaltete sich in die Gedanken des Posten ein, um die gedachten Informationen abzuhören.
Jaffez sprach den Posten an: "Seid gegrüßt",
Dieser meint brummig "Hmm - Weitergehen!"
Jaffez jedoch: "Erwartet die Stadt etwa ehrwürdigen Besuch? Es ist bewundernswert, wie Ihr das macht. Pflichtbewußt haltet ihr aus..."
"Ich werd sie gleich verhaften, wenn sie nicht weitergehen.." drohte der Posten. Zugleich las Mirithron in seinem Geist aber auch: * Oberst befahl, Piers zu räumen. Sie erwarten Schiffe. Angeblich ein Befehl vom Stadtkommandant der schwarzen Garden in deren Hauptquartier. *
Jaffez bohrte derweil weiter: "Aber es droht doch keine Gefahr? Das könnt ihr mir doch versichern. Wir können uns doch auf die schwarzen Garden verlassen?"
"Weitergehen! Sofort!" war die verärgerte Antwort.
Jaffez verabschiedete sich also schnell mit "Zum Glück haben wir hier so tüchtige schwarze Gardisten. Der Kaiserin sei Dank." und spazierte von dannen.
"Gehen sie weiter." befahl der Posten noch mal abschließend und dachte sich noch * Keine Gefahr. Was eine Frechheit! *

Alfred ging in das Hauptquartier der schwarzen Garden und sprach mit deren Kommandanten. Auch hier las Mirithron wieder telepathisch die Gedanken des Gesprächspartners. Alfred gab vor, ein reisender Schmiedegeselle zu sein, der in Nufringen eine Lehrstelle antreten wolle und nun besorgt war, daß die Überfahrt per Schiff zu gefährlich werden würde. Dabei erkundigte er sich auch unauffällig nach dem Grund der Anwesenheit der schwarzen Garden. Ob wieder Piraten unterwegs seien? etc.
Mirithron bekam inzwischen durch seine Gedankenleserei die folgenden Informationen mit:
Es sollten zwei Konvois mit jeweils vier Schiffen in den Hafen einfahren. Der erste hatte leichte und schwere Waffen, Kriegsmaschinerie, Ausrüstung und Proviant geladen, sollte im Hafen ausgeladen werden und dann möglichst bald wieder weiterfahren. Der zweite Konvoi, ebenfalls vier Schiffe, sollte ein paar Stunden später ankommen und viele Truppen der schwarzen Garden bringen. Diese sollten die gesamte Ladung des ersten Konvois aufnehmen und damit wieder raus fahren, auf eine großangelegte militärische Aktion. Alles mußte sehr schnell gehen, alles lief in einem engen Zeitplan ab.

Mirithron kontaktierte daraufhin telepathisch Beowulf und erzählte ihm auf diesem Wege von den Geschehnissen am Hafen. Bewulf war entsetzt. Da er jedoch in dem Moment auf der Straße zwischen Skarabraegh und Glandris war, erklärte er Mirihtorn, er könne selbst nichts tun.
So suchte Mirithron telepahtisch nach Aarons Geist, schaffte es, einen telepathischen Kontakt zu ihm auf zu bauen, und meldete sich endlcih in Aarons Geist. Der war recht wohl überrascht, das Mitrithron diese telepathische Fähigkeit hatte. Aber dann erzählte Mirithron ihm schon von den Vorbereitungen der schwarzen Garden, den angekommenen Schiffen aus Nufringen mit den schweren Waffen, den erwarteten Schiffen mit Truppen schwarzer Garden, alles was er erfahren hat. Abschliessend fragte er ihn, was sie nun tun sollten.
Aaron antwortete: "Ein Elfenschiff ist vermißt. Wahrscheinlich wurde es von schwarzen Garden aufgebracht, und sie nutzen die Informationen daraus, um gegen die anderen Elfen auszuziehen."
Dann stand Aaron plötzlich vor Mirithron. Er hatte sich schlicht in ihren Stall in Kantor teleportiert.
Wie dem auch sei , Aaron war nun da. Don Bosco und Mirithron waren völlig baff. Aaron wollte nun anscheinend die Sache am nächsten morgen in die Hand nehmen.
Aaron Am Abend brachte Aaron Jaffez auch noch einen neuen Spruch bei, bei dem Jaffez sich jedoch die Hand verbrannte.Die halbe Nacht danach diskutieren Jaffez, Don Bosco und Mirithron mit Aaron dann noch über Magie, resp. über die Unterschiede, zwischen der arkanen Magie Aarons, der klerikalen Magie Don Boscos und der psionischen Magie Mir'Ithrons. Sie kamen schließlich zum Einverständnis, daß die Magier wohl die Energie um sich herum anzapften, um ihre Magie zu wirken, die Priester ihre Energie von ihrem Gott erhielten, und Psioniker die Energie in der Hauptsache aus sich selbst schöpften.
Die anderen schliefen derweil, wenn auch unruhig.

Aaron wollte nun am nächsten morgen die Schiffe versenken. Die anderen sollten nur vorher sehen, daß sie aus der Stadt kämen. Nachdem die Schiffe reingekommen und die Waffen von der ersten Lieferung übernommen hatten, und schliesslich wieder den Hafen verliessen, wollte Aaron das erste Schiff des Trosses versenken, indem er ein paar Kubikmeter aus dessen Rumpf unter der Wasserlinie auflöste. Danach wollte er sich wegteleportieren. So war sein Plan.
Die Gefährten diskutieren noch , ob sie selbst per Schiff (2 Wochen lang) oder Landweg (mindestens 4 Wochen lang) die Stadt verlassen sollten. Schliesslich entschieden sie sich für den Landweg.

Diskussion mit Aaron

In der Nacht hatten sie noch eine sehr aufschlußreiche Diskussion mit Aaron: Sie klärten darin ab, daß sie keine weiteren Mordaufträge bekamen, bis sie zu den Elfen gelangten, und daß ihnen auch nicht unnötig weitere Risiken aufgebürdet bekamen.

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Gespräch zwischen Dalmin und Maija

Maija fragte Dalmin, ob er sie wirklich begleiten wolle, da es doch sehr gefährlich werden solle. Dalmin entschied sich, bei ihnen zu bleiben.

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Auch diese Nacht blieben die Halbelfen wieder im Stall, genauso Aaron. Sie stellten diese Nacht auch Wachen auf, Maija die erste. Mirithron, die 2. Dalmin die 3. Aaron die 4. Maija bat die Menschen, ihnen wieder etwas zu Essen herunterzubringen. und Aaron brachte schließlich während seiner Wache Jaffez noch einen Spruch bei.

Bargleargles Schicksal

Gerade fiel es allen im Stall irgendwie auf, daß der Ring nicht mehr da war, und deswegen auch Bargleargle nicht mehr da war, da klingt es plötzlich allen in den Ohren. "Wer sagt, daß ich nicht da bin? Ich bin da!"
Maija: "Bargleargle, warte ein bißchen, bis ich dir eine Geschichte erzähle. Sieh mal, Aaron ist da.."

Daraufhin entspann sich ein Gespräch zwischen Barlgeargle und Aaron, in dem sie erfahren, daß Barlgeargle einst ein Kender war, der durch eienn Zauberunfall mit einem magischen Tor und einem magischen Telepathiering in Aarons Werkstatt in den Magiering gebannt wurde.

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Mirithron wandte sich schließlich an Maija: "Maija, willst du ihm denn nicht zum Abschied noch eine Geschichte erzählen?"

Maijas Geschichte, Teil 2

Maija erzählte:
Also wie ihr wißt, bin ich bei einem Druiden aufgewachsen und sein Name war Roald. Roald hat mir sehr viele Geschichten erzählt und eine dieser Geschichten ist diese hier. Man sagt sich daß vor langer langer Zeit bevor die Kaiserin das Land beherrscht hat, war die Welt in Königreiche aufgeteilt, da gab es auch verschiedene Rassen. Manche bekriegten sich, manche waren zusammen in Frieden. Aber im Ganzen ging es auch drunter und drüber. Und da gab es auch ein kleines Königreich, das hieß die weißen Hügel von Mirla. Dieses Königreich war sehr klein und überdeckt von Hügeln und Bergen, die im Sommer nur von weißen Blumen übersät waren, und im Winter von Schnee bedeckt waren. Darum nannte man sie die weißen Hügel. Mirkla war die Königin von diesem Königreich und war gerecht und gut. Das Volk liebte sie. Es war ein Menschenvolk. Und sie hatte eine Tochter, die sie sehr liebte. Sie hieß Lea und war wunderhübsch, aber sie war stumm. Mirla wußte daß ihre Tochter nie Königin sein würde, da sie stumm war, aber das betrübte sie nicht so sehr, da sie einen Neffen namens Leandros hatte, den sie auch sehr lieb hatte, und bei dem sie wußte, daß er ein guter König sein würde. Dann schaute sie in den Hofgarten und sah ihre Tochter spielen, ihr Herz war voller Liebe und plötzlich sah sie einen Schatten, eine dunkle Vorahnung kam über sie und sie war sehr beunruhigt. Da kam Leandros in ihr Zimmer und meldete, der Prophet wolle sie sprechen. Und sie meinte gut, gehen wir. Und dann sagte Mirla, "Nun ist es schon so weit?". Und der Zauberer sagte: "Die Prophezeiung wird sich erfüllen. "Laendros meinte: "Was ist das denn jetzt für eine Prophezeiung?", und der Zauberer Mead antwortete: "Ein Drache wird kommen, ein schwarzer großer Drache wird übers Land kommen und in unser Königreich Tod und Unglück bringen. " Da sagte Leandros, "Kein Problem, Ich nehme meine Männer, stelle mich der Bestie und wir töten ihn. Wir sind nicht das erste Königreich, daß einen Drachen erledigt hätte." und dann meinte Mead, "Tja, das ist ein ganz besonderer Drache, das ist ein Zauberdrache, und der läßt sich nicht so einfach mit Kriegern totschlagen. " Da meinte Mirla: "Und was können wir tun, um den Drachen zu beseitigen? Was sagt da die Prophezeiung" und da meint Mead: "Die Prophezeiung sagt, daß nur ein Dolch durchtränkt mit jungfräulichem Herzblut den Drachen töten kann." Da war Mirla sehr schweigsam. Dann: "Wie stellst du dir das eigentlich vor, Mead?" und Mead sagte: "Das machen wir so: Alle Jungfrauen und Jungmänner zwischen 10 und 15 Jahren vom Königreich müssen hierherkommen. Wir werden eine große Schüssel mit schwarzen Steinen aufstellen, nur einer dieser Steine wird weiß sein. Allen werden die Augen verbunden, und der, der den weißen Stein rausnimmt, wird geopfert werden, daß heißt, er muß sich hinlegen und der Dolch muß mitten ins Herz. "Leandros fragte: "Gibt's da nicht eine einfachere Möglichkeit? Das ist doch nur ein Drache?" Darauf Mead: "Aber dieser Drache ist vom Bösen erschaffen, und dieses Böse kann man nur mit unschuldigem Blut töten. " Da war Mirla sehr beunruhigt und fragte, wieviel Zeit haben wir noch, worauf der Prophet: "Ich denke er wird bald da sein. "
Pause.... to be continued.

Danach kam es tatsächlich zu einer ethischen Diskussion über die Geschichte:
Mirithron: "Das Problem von Mirla ist, wenn sie gegen den Drachen vorgeht, 
   hat sie selbst unschuldiges Blut vergossen." 
Maija: "Ja, aber sie hat keine andere Möglichkeit. Sie muß halt ein Leben 
   opfern, um viele zu retten. Und die Prophezeiung sagt, daß man nur so 
   den Drachen besiegen kann." 
Mirithron: "Das macht keinen Unterschied zwischen Guten und Bösen mehr, ich
   dachte die Guten würden Gutes tun und nicht Böses." 
Maija: "Manchmal, um was Gutes zu tun, muß man Dinge opfern, die man 
   liebt." 
Mirithron: "Ich denke, wenn man schon jemanden opfern soll, dann soll man 
   sich selbst opfern. Jemand anderen einfach per Los zu bestimmen ist 
   absolut unfair. Die Kinder haben keine Wahl. Wenn man schon für irgend 
   jemanden oder irgendwas sterben muß, sollte man sich wenigstens frei 
   entscheiden können."
Maija: "Es geht um Mehrheit. Du bist Königin und hast ein Reich. Und du 
   hast tausende von Leuten, und einer dieser Leute kann alle retten. Also 
   mußt du diesen einen opfern." 
Jaffez: "Das höchste Gut ist das Leben und man kann das Leben nicht 
   aufrechnen mit anderem leben. Das ist eine Zahlenspielerei." 
Maija fühlte sich da wohl angegriffen und machte die Diskussion zu einer ausgewachsenen Anklage gegen Mirithron, bzw. über die Unverantwortlichkeit von Mirithrons Schlag gegen die Sklavenhändler
Hier ist es:
Maija: "Mirithron, du hast Dalmin auch nicht gefragt, ob er bereit ist, 
   sich auf dem Marktplatz schlagen zu lassen."
Jaffez: "Hast du ihn gefragt, Mirithron?"
Mirithron: "Ääh, Ich, Ich hab"
Jaffez: "lauter!"
Dalmin steht jetzt etwas betreten rum.
Mirithron: "Ich hab"
Maija: "Du hast ihn nicht gefragt, Mirithron. Du wolltest die Situation 
   verbessern, du wolltest ihm helfen, aber du hast nicht gedacht, daß du 
   damit ein Opfer darbringst, nämlich Dalmin. Und er ist ein Opfer 
   geworden." 
Mirithron: "Ich hab's halt mit ansehen müssen. Ich hab es erlebt wie es 
   ist. Die Leute haben da keine Chance. Sie stehen da und sind ein Leben 
   lang Sklave, ein Leben lang Tier. 
Maija: "Aber vielleicht wollte er lieber Sklave sein als tot sein. Du hast 
   ihn nicht gefragt." 
Mirithron: "Nach allem was ich erlebt habe, verstehst du, ich habe mich da 
   oben stehen sehen. Ich konnte das nicht noch mal mitmachen. 
Maija: Aber du hast sie nicht gefragt. Du hast alle nicht gefragt.
Alfred: Du hast alle in Gefahr gebracht, deswegen.
Don Bosco: "Maija, das darfst du Mirithron gar nicht vorwerfen. Einmal geht 
   es um direkten Vorsatz in deiner Geschichte und einmal um 
   Fahrlässigkeit." 
Maija: "Was meinst du jetzt? Das er fahrlässig war?" 
Alfred: "Das ist aber schon grob fahrlässig. Denn er hat alle in Gefahr 
   gebracht. Er hat nicht mehr agiert, sondern reagiert. Er hat nicht 
   nachgedacht. 
Don Bosco: "Leichtfertig, ja, aber nicht mit direktem Vorsatz, weil es 
   direkt um die Folge seines Handelns ging. 
Maija: "Er hat aber den Halbelfen nicht gefragt, ob er einverstanden war. 
   Er hat die Halbelfen oben nicht gefragt, ob sie das wollten." 
Don Bosco: "Aus Fahrlässigkeit aber nicht mit direktem Vorsatz." 
Mirithron: "Und ich wollte doch keinen opfern. Ich wollte daß die Leute da 
   auseinandertreiben. Ich wollte , daß da niemand mehr verkauft wird. Ich 
   wollte doch nicht, daß da irgend jemand geschlagen wird." 
Maija: "Aber du hast sie nicht gefragt, ob sie das gleiche wollten." 
Mirithron: "Ich hab sie nicht gefragt ob sie verkauft werden wollen, mußte 
   ich das tun? He, Dalmin, hättest du gerne verkauft werden wollen?" 
Maija: "Du bist aber eingeschritten , obwohl du die Konsequenzen nicht 
   bedacht hattest." 
Dalmin: "Nein, Das nicht, aber du konntest die Konsequenzen deines Handelns 
   nicht wissen, du hast das Beste gehofft. Es ist vielleicht nicht 
   unbedingt das Beste dabei rausgekommen." 
Jaffez: "Was? du bist frei, Junge!" 
Mirithron, zerknirscht: "Ich konnte schlicht nicht daneben stehen." 
Don Bosco: "Was ist dir jetzt wichtiger, Dalmin?"
Maija: "Und die Königin Mirla? Meinst du sie kann daneben stehen und 
   zusehen, wie ihr Volk dahingemetzelt wird von einem Drachen?" 
Mirithron: "Ich hab doch nicht selbst auf Dalmin draufgeschlagen. Ich hab 
   den Kerl fertiggemacht, der ihn schlagen wollte." 
Alfred: "Das kam doch erst, weil du den Mann angegriffen hast." 
Mirithron: "Ich hab doch nicht gewußt, daß er so reagieren würde. Ich 
   dachte er würde vor Angst wegrennen, aber doch nicht, daß er versuchen 
   würde, jemanden umzubringen." 
Dalmin: "Du dachtest es, aber du wußtest es nicht. Daß heißt, du hast das 
   Risiko in Kauf genommen." 
Alfred: "Ja, du hast das Risiko in Kauf genommen. Da muß man sich mehr 
   erkundigen vorher. Das ist genau das, was dabei rauskommt, wenn man sich 
   nicht was überlegt, vorher." 
Maija: "Die Menschen reagieren meist nicht so, wie man's annimmt." 
Mirithron (flüsternd): "Ich hab das in dem Moment nicht machen können." 
Don Bosco: "Er hat die Folgen nicht gekannt, aber er hätte sie kennen 
   müssen. Das ist Fahrlässigkeit." 
Maija: "Genau"
Mirithron (verzweifelt): "Mir ist das Herz rausgerissen worden, als ich 
   sah, wie die da oben verkauft wurden." 
Maija: "Gut und die Königin Mirla würde das Herz rausgerissen, wenn sie 
   sieht, was mit ihrem Untertanen passiert." 
Alfred: "Mach den selben Fehler in einer anderen Situation noch mal und da 
   geht's uns an den Kragen oder dir oder uns allen." 
Jaffez: "Der eine Esel schimpft den anderen Langohr." 
Alfred: "Das mag durchaus sein. Aber trotzdem, es ist einfach unnötig." 
Mirithron: "UNNÖTIG? UNNÖTIG?! Soll ich ewig daneben stehen, soll ich mein 
   Leben lang daneben stehen und sagen, es könnte ja irgendwas passieren? 
   Also laß ich alles zu?" 
Aaron: "Es ist nötig, da hast du recht. Aber du mußt lernen, damit 
   umzugehen, daß du damit auch andere in Gefahr bringen kannst. Und du 
   mußt das verarbeiten können. Und ich sehe da noch Probleme. Du mußt ein 
   gewisses Maß an Skrupel abbauen." 
Mirithron: "Skrupel? Ihr werft mir doch gerade das vor, daß ich da so 
   skrupellos zugeschlagen habe. Daß ich da keine Skrupel hatte und nicht 
   jeden gefragt habe." 
Aaron: "Nein, das werfe ich dir nicht vor. Das war richtig. Du konntest in 
   dieser Situation nicht anders reagieren. Es kam nicht das raus, was 
   nicht rauskommen sollte. Es ist schief gegangen. Du darfst dir daraus 
   keine ewigen Selbstvorwürfe machen. Es wird noch sehr viel schiefgehen 
   und vielleicht wird, weil etwas schiefgeht, irgend jemand in Gefahr 
   kommen, oder irgend jemand sterben. Das ist tragisch, aber es ist so." 
Mirithron, inzwischen schwer atmend: "Es tut mir sehr leid, daß ich euch 
   gefährdet habe. Es tut mir sehr weh, wenn ich euch damit in Gefahr 
   gebracht habe, aber ich kann nicht garantieren daß ich es nicht tue, 
   wenn es wieder zu sowas kommt." 
Alfred: "Du mußt versuchen, deine Gefühle unter Kontrolle zu bringen, und 
   den Kopf nicht zu verlieren." 
Mirithron (erschöpft): "Es tut mir leid!" 
Dalmin steht etwas betreten daneben, weiß nicht, was er sagen soll. 
Maija: "Ich mach dir keinen Vorwurf. Ich will dir nur erklären, daß man 
   überall Opfer darbringen muß, und schmerzlich sind sie alle." 
Mirithron: "Demnach hättest du es kaltblütig getan. Was du mir vorwirfst, 
   daß ich heißblütig getan habe. Du hättest es kaltblütig getan und für 
   richtig gehalten." 
Maija: "Ich hätte es überhaupt nicht getan, wenn ich in deiner Lage gewesen 
   wäre. Ich hätte die anderen gefragt." 
Mirithron wendete sich wortlos ab und verkroch sich. 
Maija kam ihm aber nach: 
Mirithron: "Ich hab mich entschuldigt. Ist das nicht genug?" 
Maija: "Es ist doch alles gut gegangen. Du mußt dich doch nicht
   entschuldigen. Es ist OK. Aber schau mal Dalmin ist doch bei uns und er 
   ist frei, es ist doch gut gegangen." 
Mirithron: "Ich weiß nicht, ob ich es das nächste mal anders machen würde."
Maija: "Du kannst dich nicht ändern, so wie du bist, Mirithron, Und es ist 
   gut wie du bist, du versuchst den Leuten zu helfen. Das bedeutet aber 
   nicht, daß es immer richtig ist, wie man den Leuten hilft." 
Mirithron: "Ich habe es nicht behauptet!" 
Maija nahm Mirithron da am Kragen und küßte ihn auf den Mund. Er war im ersten Moment etwas steif, aber dann sank er in ihre Arme.

Später am Abend meldete sich Alfred nochmal zu Wort: "Ähm, wir wollen 
   morgen aufs Schiff, Leute. Ähh - ich will nicht aufs Schiff." 
Jaffez: "Warst du noch nie auf einem Schiff?" 
Alfred: "Nein." 
Jaffez: "Das mußt du dir vorstellen wie auf einem großen Pferd, und da geht 
   es immer rauf und runter." 
Alfred: "Ich muß mal eben dahinter" und entleerte seinen Magen 
Jaffez: "Und da ißt man Fische. Weißt du was Fische sind?" 
Mirithron: "Eh Leute, ich glaube wir sollten wirklich nicht aufs Schiff. 
   Bei der Aktion die wir vorhaben, kommen wir mit einem Schiff sowieso 
   nicht aus dem Hafen." 
Aaron: "Nein, Ich glaub, du siehst das falsch." 
Mirithron: "Hafeneinfahrt ist Hafeneinfahrt." 
Conan: "Wieso sollen die die Hafeneinfahrt sperren, die wollen doch nur 
   umladen?" 

Abreise aus Kantur

Am nächsten Morgen war Dondolf fort, mit seinem Pferd und Proviant.
Er hatte Maija beim Gehen einen Abschiedsbrief zugesteckt:
Macht's gut!
Ich wünsch Euch noch viel Glück.
Wenn Ihr einen Freund braucht,
ich bin zuhause und warte auf Euch.
Ihr seid herzlich eingeladen zum Nachtreh bei meinem Vater.
Dondolf
Die restlichen Gefährten beschlossen, bei Gelegenheit noch mal nach Finfurt zu kommen, und nach Dondolf zu sehen. Schließlich wurde ja immer noch nach ihm gesucht. Aaron wollte sich zudem um ihn kümmern.

Im Hafen war die Situation derweil folgendermaßen:
Die neuen Schiffe waren noch nicht da. Die Lagerhäuser waren aber voll. Um den Hafen stand wie auch am Tag zuvor die Postenkette. Ansonsten tat sich nichts. Im unbewachten Hafenbereich ging so langsam das Tagwerk los. Schiffe kamen an, wurden beladen, entladen.
Gegen Mittag soll ihr Schiff gehen. Mirithron bot sich Aaron an, bis dahin irgendwo noch Informationen herzuholen.
Sie rechnten zusammen, wieviel Geld sie noch hatten. Es ergab sich, daß es knapp fuer die Schiffspassagen von einem Zwerg, drei Menschen und drei Halbelfen reichen würde. Sie schickten schließlich noch Alfred los, um Proviant, für Dalmin einen Kapuzenmantel, ein Paar Stiefel und einen Dolch, für Mirithron einen Kurzbogen und für Maija ein paar Kräuter zu kaufen.
Danach versuchte Mirithron Alfred zu helfen, damit er seine Angst vor Meer und Schiffen verlor.

Mirithron: "Du hast verfluchten Schiß, nicht wahr?" 
Alfred: "Ich brauche nur zur Hafenausfahrt zu schauen, da wird mir schon 
   schlecht. "
Mirithron: "Ich könnte versuchen, dich zu hypnotisieren, das hilft auch 
   gegen Angst. Das ist ein Trick, den mir Otist beigebracht hat. Denn ich 
   hatte auch immer unheimlich Angst, als ich klein war, immer wenn wir in 
   die Nähe von Marktplätzen kamen. Ich möchte das mit der Hypnose 
   wenigstens probieren." 
Maija: "Soll ich die einen Tee geben, zur Beruhigung?" 
Mirithron: "Schön und gut, aber das hilft keine zwei Wochen, oder?" 
Maija: "Ähm, nein." 
Mirithron: "Also die Wirkung von Hypnose ist folgende, daß sie zum Beispiel 
   bei jemanden, der sich willig hypnotisieren läßt, die Wirkung hat, daß 
   er Sachen, vor denen er normalerweise unglaublich Angst hat, ruhiger 
   entgegentritt. Um es durchzuführen brauchen wir ungefähr 5 min." 
Alfred: "Naja, "
Mirithron: "Sollen wir nicht doch lieber auf dem Landweg? Nein? OK: - 
   Alfred, schließe deine Augen, denke an deine Höhlen, an deine Arbeit, 
   denke an einen schwingenden Hammer, sieh wie der Hammer hin und her 
   schwingt, rauf und runter, hin und her, re-gel-mä-ßig, ruhig und 
   gleichmäßig, das ist der Lauf der Welt, rauf und runter, ein links und 
   rechts, und jetzt siehst du diesen Hammer im Wasser, das Wasser geht 
   hoch und runter, und rechts und links." 
Alfred erbrach sich.
Mirithron glaubte danach nicht, daß er Alfred die Angst vor Wasser nehmen könne. Maija gab Alfred einen Beruhigungstee.
Schließlich meinte Alfred: "Können wir nicht doch den Landweg nehmen?" Nach einer längeren Diskussion stimmten sie darüber ab: Alfred, Maija, Mirithron und Conan waren für den Landweg. Jaffez, Don Bosco und Dalmin waren für die Schiffspassage. Sie entschieden sich für den Landweg.
Die Gründe waren vielerlei: Maija und Mirithron wollten im Schiffsrumpf nicht 2 Wochen im Dreck sitzen, Alfred fühlte sich sowieso nicht fähig, auf einem Schiff zu reisen. Außerdem saß man im Notfall auf dem Schiff fest ohne Fluchtmöglichkeit.

Sie hörten wieder das gleiche Signalhorn, das sie am Tag zuvor gehört hatten, als die Frachtschiffe einliefen. Mirithron machte Aaron darauf aufmerksam und bot erneut seine Fähigkeiten zur Beschaffung von etwaig benötigten Informationen an. Aaron lehnte jedoch ab, er wolle die jungen Leute lieber vor der Stadt wissen, wenn es los ginge.
Sie beschlossen, daß der Bauer seine Pferde und sein Wagen zurückerhalten sollte, und stellten sie dazu in einen Stall in den Hafen. Danach stellen sie aber fest, daß sie keine Pferde mehr hatten. Alfred ging los und kaufte Pferde für ihr restliches Geld. Er kam mit einem Reitpferd und zwei Ponys zurück, wofür er fast ihr gesamtes Geld ausgegeben hatte. Danach ging er zum Waffenhändler und kaufte für den Rest des Geldes einen Kurzbogen. Der Waffenhändler erzählte ihm zudem, daß es einen Überfall in Flensburg gegeben habe, bei der eine Gruppe von blutrünstigen Monstern, darunter auch Halbelfen, eine ganze Abteilung von schwarzen Gardisten niedergemacht habe.

Inzwischen wurden die Schiffe im Hafen mit schweren Katapulten beladen, und die ersten Gardisten marschieren wieder auf die Schiffe.
Aaron bot sich an , die restlichen benötigten Pferde herzuzaubern. Die besten Reiter der Gruppe müssten sie nur zähmen. Mirithron, Jaffez, Dalmin und Conan boten sich dafür an. Sie räumten die Scheune frei. Aaron fing an etwas zu murmeln, fuchtelte in der Luft rum und vor ihnen standen 4 Pferde. Tatsächlcih konnten sie die Pferde problemlos zähmen.
Danach machten sie sich flugs, in getrennten Grüppchen, auf den Weg, hinaus aus der Stadt.. Alfred und Maija ritten auf Ponys, die anderen ritten auf Pferden. Maija und Alfred gingen zuerst los, Maija mit Dalmins Sklaven-Halskette, ihr Pony hinter dem Zwerg herführend. Danach gingen Don Bosco, Jaffez und Dalmin. Zuletzt gingen Conan und Mirithron.

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