Dorothea („Theodora”) Binz

 (1920-1947)

SS-Oberaufseherin im Frauen KZ Ravensbrück
“Die Frau von der  Irma Grese ihren Job lernte”


Geboren am 16. März 1920 in Dulstarlake Kreis Teplin
Sie wurde in einer privaten Volksschule unterrichtet
Danach arbeitetet sie als Tellerwäscherin
Sie war nicht verheiratet
Am 26. April 1939 trat sie freiwillig der SS bei und arbeitete als Aufseherin im Frauen-KZ unter folgenden SS-Oberaufseherinnen :
Anne Zimmer 1939-1940
Joanna Langefeld (1941-Juni 1942)
Maria Mandel (Juni 1942-Oktober1942)
Joanna Langefeld (Oktober 1942-April 1943)
Klein (April 1943 – Juli  1943)
Ab August 1943 war Dorothea Binz selbst SS-Oberaufseherin
Von September 1940 bis Juli 1943 arbeitetet sie als Chefin des Strafblocks (78 Zellen von 2x2,5 m).
 
Bunker" war eines der Schreckenswörter im KZ. Zu dieser speziellen Gefängnishaft verurteilt zu  werden, bedeutete eine  hohe Wahrscheinlichkeit, nicht mehr lebend herauszukommen. Von den oft damit einher gehenden Peitschenhieben auf das nackte Gesäß konnten die Verurteilten - je nach Konstitution zum Zeitpunkt der Schläge - kaum mehr als 20 überleben. Zweimal 25 Peitschenhiebe bedeutete den sicheren Tod. 
Bestraft werden konnte alles. Auch das Verfassen oder Besitzen von Gedichten. So berichtet die Russin Zina M. Kudrjawzewa, wie die SS-Aufseherin Dorothea Binz eines Tages einen Zettel mit einem Gedicht bei ihr fand. Sie verurteilte sie zu 15 Peitschenhieben und einem Tag Essensentzug.  Später schrieb Zina M.  Kudrjawzewa erneut ein Gedicht. Auch dieses Mal entdeckte die SS, daß sie die Verfasserin war, und sie erhielt eine Folterstrafe: drei Tage im Bunker ohne Essen, die sie größtenteils in kaltem Wasser stehend zubringen mußte.      
 

Dorothea Binz war eine der schlimmsten und grausamsten Kreaturen die je in einem Lager die Aufsicht hatten . Sie schlug, prügelte und peitschte die Gefangenen ohne Mitleid .
Ihre ganze SS-Karriere verbrachte sie ausschliesslich im Lager Ravensbrück bis zu Ende des Krieges.

Als  Irma Grese ihren Dienst in Ravensbrück antrat war  Dorothea Binz die leitende Instruktorin für die SS-Frauen .

In seinem Buch "The Scourge of the Swastika" ( London 1954 Seite 207)  schreibt Lord Russell fälschlicherweise dass Dorothea Binz von Irma Grese angelernt wurde und dass
"sie sich als gelehrige Schülerin zeigte : es ist schwer zu sagen wieviel Irma Grese ihr an Perversion und Grausamkeit beibrachte , beide jedoch waren wegen ihrer "Spezialbehandlungen" unter den Gefangenen gefürchtet"

Beide Frauen liebten die Kombination von Sex mit bizarren sadistischen Praktiken während sie die gefangenen Frauen folterten
Binz spazierte gerne im Lager umher mit einer Peitsche im Arm , begleitet von einem deutschen Schäferhund , oder in Begleitung von ihrem Liebhaber SS-Schutzhaft- Lagerführer Edmund Bräuning.
Oft sah man beide Hand in Hand stehen während eine Gefangene öffentlich ausgepeitscht  (Daniel P.Brown – The Beautiful Beast. The Life and Crimes of SS-Aufseherin Irma Grese. 1996, p.34)


Während des Prozesses : von links nach rechts :
Dorothea Binz, Margarete Mewes, Greta Bösel, Eugenia von Skene

Am 23.  Mai 1945 wurde Dorothea Binz verhaftete und im Hamburger “Curio-Haus”  anlässlich des 1. Ravensbrück Prozesses am 3. Februar 1947 zum Tode durch den Strang verurteilt .

Weitere Todesurteile wurden verhängt gegen :
Johann Schwarzhuber, Ludwig Ramdohr, Dr. Ralf Rosenthal, Dr. Percival Treite,
Dr. Gerhard Schidlausky, Gustav Binder,  Greta Bösel, Carmen Mory, Elisabeth Marschall und Vera Salvequart.

Drei Frauen  wurden  am  2.  Mai 1947 im Gefängnis von Hameln gehängt.

Albert  Pierrepoint, der englische Henker , exekutierte zuerst die 60-jährige Elisabeth Marschall,  dann die blonde Dorothea Binz , die gerade mal 27 Jahre alt war . Als letzte musste  Greta Bösel , die Aufseherin der Frauen-Arbeits-Kommandos war , an den Galgen

Eine vierte Frau , die 26-jährige Krankenschwester Vera Salvequart, hatte einen Hinrichtungsaufschub bekommen : Sie wurde erst am 26. Juni 1947 gehängt .


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