Eine fröhliche Schlittenfahrt

 

Ich träumte gerade so schön von einer Wiese mit bunten Frühlingsblumen, da werde ich in diesem Moment von meiner Mutter geweckt. Ich sah, dass es draußen noch dunkel war und heute doch eigentlich Samstag ist. Meine Mutter fragte sich, warum ich mich denn nicht auf den heutigen Tag freue. Mit einem Satz sprang ich aus dem Bett, denn mir fiel sogleich ein, warum. Heute ist Sonnabend, der 10. Januar und auf dem Tagesplan stand eine Schlittenfahrt an. Nach einem ausgiebigen Frühstück, rüsteten wir uns für diesen Tag. Ich zog mich warm an und mein Bruder und ich schnappten uns jeweils einen Schlitten und legten diese ins Auto. Dann ging es los.

Draußen ist es mittlerweile hell geworden und dadurch kann man beobachten, wie sich die Landschaft in Richtung Berge verändert. 15 Minuten vor unserem Ziel ist es aber nicht viel weißer geworden. Nun geht bei mir die Freude wieder zurück, weil ich befürchte, dass auf unserem Rodelberg nicht viel Schnee liegen wird. Doch als wir den Berg hinauf fahren, werde ich wieder fröhlicher, denn es liegt von Meter zu Meter immer mehr Schnee. Nach insgesamt mehr als einer Stunde Fahrt, kommen wir an unserem Rodelberg an. Auf dem Parkplatz stehen noch zwei weitere Autos, was für mich bedeutet, dass sich nicht viele Leute auf der Piste befinden können. Wir schnappen uns unsere Schlitten und ziehen hinauf zum Berg. Unsere Eltern schoben uns von hinten an und somit bretterten wir die Piste runter. Nach zwei Minuten haben wir mehr als 300 Meter hinter uns gelassen. Doch das schlimmste kommt jetzt. Den ganzen Berg wieder hoch stapfen. Nach fünf Minuten waren wir wieder oben und auf die gleiche Weise ging es auch wieder hinunter. Als wir nach dem dritten Mal wieder oben waren, wollten unsere Eltern auch mal, aber nicht alleine, sondern wir sollten mit. Mein Bruder fuhr mit unserem Papa und ich fuhr mit Mama den Berg hinab. Doch was meine Mutter nich wusste, ist, dass wir genau auf einen hohen Huckel zufahren, den ich alleine immer umfahren habe. Ich sagte noch bremsen, aber das war anscheinend zu spät. Mit hoher Geschwindigkeit fuhren wir über den Huckel, verloren die Kontrolle und flogen mit voller Wucht durch die Gegend und landeten schließlich mit dem Gesicht im tiefen Schnee. Mein Papa und mein Bruder haben gleich angefangen zu lachen. Und auch Mama und ich mussten laut lachen. Doch unser Lachen hörte nicht auf, denn es ist etwas Eigenartiges passiert. Unser Schlitten fuhr trotz Huckel ohne uns weiter, und zwar genau in die Bahn der anderen beiden. Und dann geschah es. Die beiden Schlitten verkeilten sich ineinander und unsere beiden Männer flogen auch mit dem Gesicht in den Schnee. Die Schlitten blieben ganz und uns allen ist auch nichts passiert, außer das wir jetzt ein gut durchblutetes Gesicht hatten. Das passte ganz gut, denn es war Mittagszeit und so gingen wir wieder den Berg hinauf ins warme Restaurant. Unsere Eltern tranken außerdem einen Glühwein und wir stärkten uns mit einer heißen Mahlzeit. Nach dem Mittagessen fuhren wir den Rodelberg mit dem Schlitten hinab, um auf die nächsten Rodelberge zu kommen. Unsere Eltern sind diesmal gelaufen. Wir überquerten einen kleinen Bach, bevor es zur nächsten Rodelpartie ging. Vorbei an einer Schanze und einem kleinen zugefrorenen Teich, gelangten wir zum steilsten Berg. Wir mussten tierisch aufpassen, denn der Weg nach unten war nicht lang, sondern endete an einem Waldstück. Auf diesem Rodelberg waren auch ein paar mehr Leute zu finden. Die Zeit verging ziemlich schnell. Nach einer Stunde machten wir wieder kehrt. Doch wir durften noch zwei, drei Mal einen Waldweg hinunter sausen, der durch die Wurzeln seiner Bäume ein paar mehr Huckel hatte, als die anderen drei Rodelberge. Zufrieden, aber auch erschöpft, gingen wir durch den Wald den Weg im tiefen Schnee zurück. Als wir oben an unserem Parkplatz ankamen, haben wir durch den steilen Aufstieg, erst mal geschwitzt und nach Luft geschnappt. Mama gab uns allen einen schönen, warmen Tee aus der Thermoskanne zu trinken. Dann fuhren wir wieder zurück nach Hause. Ich sehnte mich noch ein bisschen nach, denn es war ein schöner Tag heute. Abends fielen wir nur noch in unsere Betten und schliefen schnell ein. Ich träumte auch sogleich von diesem Tag, denn es war eine richtig schöne und fröhliche Schlittenfahrt.

 

 

„Eine fröhliche Schlittenfahrt“ von Christian Frohs, verfasst am Montag, dem 23. Februar 2004, in Geisenheim / Rhein.                                                                                                                                                    Wörter: 713

 

 

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