-Music is the key-
The Elements

Licht blendet, lässt sie fast erblinden. Die sechs Gestallten die durch dicke Nebelschwaden mit sicherem Schritt die Bühne betreten. Absolute Stille. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, aber es fiel keine. Die Spannung ist zum greifen nah. Der Raum ist wie elektrisiert. Mit schweiß nassen Händen stehen sie dort auf der Bühne, wo der dicke Nebel sich langsam zu lichten beginnt.
Brittany, die von allen Britt genannt wird, steht links in der Mitte. Ihr Puls rast, trotzdem hat sie ein sanftes Lächeln im Gesicht. Die Vorfreude steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sanft wiegt sie ihr Mikro in der rechten Hand. Sie steht Schulter an Schulter mit Kristanna, Kris genannt. Den leichten Hauch der Belüftung spürt sie in ihren langen, lockigen Haaren, wie eine frische Ozeanbrise. Bereit für die große Show setzt sie einen ihrer sexy Blicke auf und harrt aus, was da kommen mag. Etwas nach hinten versetzt auf der linken Seite steht, Lulu die leichte Panikattacken bekommt und eindeutig steht ihr der Angstschweiß auf der Stirn. Ihre Schulter berührt die Schulter von Kim-Sun. Kim-Sun, die Sun genannt wird, strahlt die Ruhe in Person aus und nimmt somit auch Lulu ihre Angst. Sun die diesem Moment entgegen gefiebert hat, saugt alle Düfte und Emotionen, wie ein Schwamm auf. Auf der gegenüber liegenden Seite befinden sich Joey und Alexz, die ebenfalls Schulter an Schulter stehen. Joey spürt ein leichtes kribbeln, der Vorfreude und Spannung. Bewusst nimmt sie jede Sekunde wahr. Alexz jagt ein leichter Schauer über den Rücken, ihr Körper ist Spannung pur, die nur darauf wartet sich zu entladen.
Die Anfangsakkorde erklingen. Mit weichen Knien dreht sich Lulu um und führt ihr Mikro zum Mund. Sie steht dort im Scheinwerferlicht und sieht blendend aus. Ihre engelsgleichen Locken fallen sanft über ihre Schultern und ihr rosa Shirt. Die Träger ihres Shirts lassen ihre Schultern frei, und um etwas älter zu wirken blinkt einem ein Strassbesetztes Playboy - Bunny entgegen. Ebenfalls ist sie mit einem Angeschrägten kurzen Jeansrock bekleidet, der mit einer weißen Rose geziert ist. Passend dazu hat sie rosa Lederstiefel an, die mit rosa Glitzersteinchen besetzt sind. Lulu setzte ein süßes Lächeln auf und beginnt mit viel Ausdruck zu singen.

I see you looking at me
Like I got something is for you


Nun dreht sich Alexz ruckartig um, sie beginnt ihre Spannung in pure Power um zu wandeln. Ihre blonde Mähne wirbelt dabei durch die Luft. Ihr sonnengelbes Shirt mit nur einem Träger, legt auf gegenüber liegenden Seite ihr Tribaltattoo frei. In einem knalligen Orange befindet sich auf eben diesem Shirt die verschnörkelte Aufschrift "Rock'n'Roll". Dazu ziert ihr kurzer Jeansfaltenrock ihre Hüften. Ihre schlicht schwarzen Highheel - Stiefel runden das Outfit perfekt ab. Nun erfüllt sie mit ihrer Stimme den Raum und erhitzt die Gemüter.

And the way that you stare
Don't dare
'Cause I'm not about to


Mit einem verführerischen Blick dreht sich nun auch Kris zum Publikum um und zeigt allein schon durch ihre Kleidung ihr Ich. Ihre rötlichen Locken sind zum Teil eng am Kopf geflochten und die restlichen Locken wirken wie eine Löwenmähne. Ihre gute Figur betont sie mit einem türkisen Bikinioberteil auf dem weiße Lilien abgebildet sind. Dazu trägt sie passend sehr knappe Hotpants im Used - Look. Das Bild rundet sich mit beige Overknees-Stiefel ab. Mit ihrem sexy Hüftschwung bringt sie das Publikum zum kochen.

Just give it on up to you
'Cause there are some things
I won't do


Plötzlich springt Joey um 180° herum, so dass sie dem Publikum nun zugewandt steht. Frech streckt sie die Zunge raus. Ihre Haare hat sie lässig zu einem Pferdeschwanz gebunden. Und ihr Pony ist hoch toupiert. Ihr schwarz rot gestreiftes T- Shirt hebt sie hervorragend von der rot schwarz karierten Krawatte ab, die sie trägt. Außerdem hat sie einen kurzen Jeansrock mit Löchern und ausgefranstem Saum im Used - Look an. Um ihren Look perfekt zu machen trägt sie auch noch hohe rot, schwarze Chuck-Stiefel. Keck springt sie noch einmal in die Höhe ehe sie los trällert.

And I'm not afraid to tell you
I don't ever want to leave you confused


Ruckartig drehen sich nun auch die anderen Beiden um. Es beginnt eine kurze Up tempo Tanzeinlage, die die Bridge des Liedes ausschmückt. Es ist eine Art Spannungsaufbau. Im Verlauf der Bridge wird das Tempo der Strophe so erhöht, dass das Tempo des Refrains eingehalten werden kann. Mit ein paar atemberaubenden Tanzschritten, der Band. Man muss sie einfach atemberaubend nennen, da dort 6 junge Frauen stehen, die waghalsige Tanzschritte auf ihren hauchdünnen Absätzen vollführen.

The more you try
The less I bite
And I don't have to think it through
You know if I'm into you


Mit einen zarten Lächeln auf den Lippen wartet nun Sun auf ihren Einsatz. Sie hat schwarze Higheel Stiefel an. Dazu einen knappen Jeansminirock, der am Rand etwas ausgefranst ist. Außerdem trägt sie ein wunderschönes zart blaues Neckholdertop, das ihre Bauchnabel frei lässt. Diese Neckholdershirt ist etwas ganz besonderes, da es von Sun selbst entworfen wurde. In weißer und schwarzer Schrift findet man darauf den Bandnamen "Elements" sowie alle Namen der Bandmitglieder. Als Schatten hinter der Schrift ist ein zarter Glitzerhauch zu erkennen. Ihre langen schwarzen Haare hat sie lässig zu einem Zopf gebunden und einige Strähnen fallen ihr spielerisch ins Gesicht. Sie stellt sich in eine sexy Pose und lächelt noch einmal warmherzig ins Puplikum eh sie mit ihren Zeilen des Refrains beginnt.

to make it happend
I get of beeing free


Fast am Ende de Refrains kommt nun auch Britt zum Einsatz. Man spürt förmlich ihre enorme Präsents und alle Augen sind nun auf sie gerichtet und ganz bestimmt nur auf sie. Sie lässt ihr langes mit blonden Strähnen aufgehelltes Haar, in Wellen über ihre Schultern fallen. Auch sie hat ihr Outfit sehr genau ausgewählt. Sie trägt ihre Lieblingshighheel - Stiefel, natürlich in schwarz, die einen silbernen Absatz haben. Wie alle anderen Bandmitglieder hat Britt ebenfalls zu einem Jeansrock gegriffen, bei ihr kommt eine Minivariante zum Vorschein, die durch einen schwarzen Gürtel mit der Gürtelschnallen in Form eines B's bestückt ist, gehalten wird. Um ihre Figur zu betonen hat sie zu diesem Outfit ebenfalls ein schwarzes Shirt gewählt, das wie eine Neckholder Bluse aussieht und enorm sexy ist. Sie weiß einfach wie sie sich in Szene setzten kann und schafft dies immer wieder. Sie hebt ihr Mikro zu ihren Lippen und singt nun ihre Zeilen, dabei zieht sie mit ihrer Ausstrahlung einfach Jeden in ihren Bann.

around my finger
to make me feel complete



Kapitel 1
Brit sitzt in ihrem großen roten Ohrensessel. Ihre Beine baumeln über die Lehne. Sie trägt eine schwarze Sporthose und ein türkises Top, nichts Besonderes. Ihre Haare hat sie in einem lockeren Zopf nach hinten gebunden, nur eine blonde Strähne ist herausgerutscht, die sie nun ungeduldig um ihre Finger dreht. Das macht sie oft, jedoch nur wenn sie alleine ist. Vor anderen ist sie immer selbstsicher, stilvoll und verliert nie die Kontrolle. Eine perfekte Maske. Auf ihrem Schoß liegt ein Block und sie hält einen Bleistift in der Hand. Auf dem Papier stehen ein paar Sätze, doch alle sind in einem Wutanfall durchgestrichen worden. Während sie mit der einen Hand die Haarsträhne um ihren Zeigefinger wickelt, hält sie mit der anderen Hand den Bleistift fest und tippt ihn nervös gegen den Block, wobei ihr rechtes Bein im selben Takt mitwippt. Sie will einen neuen Song schreiben. Sie hat schon viele geschrieben, sehr gute, wie ihre Tante, ihre Managerin, sagt. Sie ist überzeugt davon, dass Brit es weit bringen kann, so wie ihre Mutter. Brit glaubt insgeheim nicht daran, auch wenn sie mit ihrer Tante schon ihre zukünftige Tournee durch die USA plant, die noch in weiter, unerreichbarer, Ferne liegt. Ihre Mutter hatte das Aussehen und die Stimme eines Engels. Sie war klein, zierlich und sanftmütig. Jeder ihrer Schritte schien als ginge sie über Wolken, völlig schwerelos. In ihrem Tanz lang Anmut und Eleganz. Sie wäre die Idealbesetzung gewesen für jede Aufführung des "sterbenden Schwans", natürlich als Hauptrolle. Wenn sie die Bühne mit ihren sanften und leichtfüßigen Schritten betrat und dabei ihr blondes, langes Haar leicht hin und her wehte, hielt das ganze Publikum den Atem an vor Spannung. Sobald der erste Ton ihre Lippen verließ, breitete sich selbst mitten im kältesten Winter unter den Zuschauern eine Wärme aus, die ihnen ein rundum zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zauberte und ihnen gleichzeitig eine Gänsehaut bescherte. Ihre Mutter sang von Liebe, Freundschaft und Lebenslust, aber auch von den Problemen, die auf der Welt herrschten. Nie hätte sie sich dazu herabgelassen nur über ihr Outfit, irgendeinen Typen oder eine tolle Party zu singen, wie es viele der jetzt berühmten Stars und Sternchen taten. Manchmal schämte sich Brit, wenn sie ihre Texte las, die oft so wenig von den Idealen ihrer Mutter besaßen und dafür umso mehr von Unwichtigkeiten, wie das Äußerliche. Ihre Mutter hätte sie auch niemals Brit genannt, sondern immer Brittany, ihre kleine Prinzessin. Doch all das konnte sie nicht mehr, denn sie war tot. Vor 7 Jahren war sie gestorben, als Brit 11 Jahre alt gewesen war. Man hatte bei ihr einen Gehirntumor festgestellt und dann war alles ganz schnell gegangen, viel zu schnell. Aber ihre Mutter hatte ihr Schicksal nie bedauert und nie darüber geweint, zu mindestens nicht vor Brit, sie hatte gesagt, dass sie glücklich gewesen sei, wie ihr Leben war und nichts bereue, aber es sie traurig mache, dass sie nicht ihr kleines Mädchen groß werden sehen könne. Seitdem redete Brits Vater nur noch sehr wenig, bis heute. Sie weiß, dass er sie liebt und stolz auf ihr Talent ist, weil es ihn an ihre Mutter erinnert, aber er kann es ihr nicht mehr zeigen. Er hat sich zurückgezogen und geht auch nicht mehr zur Arbeit. Die meiste Zeit des Tages sitzt er im Dach, wo er sich ein Atelier eingerichtet hat und malt Bilder von Engeln. Jeder Engel sieht etwas anders aus, doch eines haben sie alle gemeinsam. Sie haben alle das Gesicht von Brits Mutter. So sehr er sich auch anstrengt es nicht zu malen, am Ende lächeln ihm doch die selben blauen Augen, die kleine spitze Nase und der rote Mund seiner verstobenen Frau entgegen. Brit glaubt, dass er sie immer wieder malt, um nie ihr hübsches Gesicht zu vergessen, denn Brit hat Äußerlich nur sehr wenig von ihr, im Grunde nichts, sie ist das Ebenbild ihres Vaters. Sie hat seine tief dunkelbraunen Augen, sein schokobraunes Haar und auch seine Stupsnase. Sie ist wenig engelsgleich, auch wenn sie sich blonde Strähnen in die Haare hat machen lassen. Wie oft hat sie sich schon alte Videos ihrer Mutter angeguckt, um ihre Bewegungen nachzuahmen, doch nie ist es ihr gelungen. Bei ihr sieht nichts sanft und leichtfüßig aus. Ihre Bewegungen haben Dynamik und Energie, aber keinen Hauch vom Himmel, egal wie sehr sie sich auch anstrengt. Es ist immer wieder das Gleiche, sie will einen neuen Song schreiben, aber alles was ihr in den Kopf kommt ,ist ihre umwerfende und einmalige Mutter, deren Können sie nie erreichen wird. Wütend schmeißt sie den Block an die Wand, springt aus dem Sessel auf, dreht die Musik, die ihre Mutter verabscheuen würde, auf volle Lautstärke auf und fängt an wild zu tanzen. Sie tanzt sich den Kummer, den niemand sehen und hören darf, von der Seele.


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