Auf der Basis eines Evolutionsmodells für das System Erde wird die Möglichkeit der Existenz von Leben in extrasolaren
Planetensystemen untersucht. Dazu wird die sogenannte habitable zone für erdähnliche Planeten in der Umgebung von
Hauptreihensternen verschiedener Massen berechnet. Unsere Definition für die habitability eines Planeten basiert auf der
photosynthetischen Produktion von Biomasse in Abhängigkeit von der mittleren Oberflächentemperatur des Planeten und dem Gehalt
an Kohlendioxid in der Planetenatmosphäre. Das Modell berücksichtigt die Wichtigsten astrophysikalischen, klimatologischen,
biogeochemischen und geodynamischen Prozesse während der Evolution eines erdähnlichen Planeten, der cogenetisch mit dem
Zentralstern entstanden ist. Die numerische Lösung erlaubt die Bestimmung der habitability in Abhängigkeit von der Masse des
Zentralsterns, dem Radius der mittleren Umlaufbahn und dem gemeinsamen Alter des Systems. Das im Jahr 1999 beschriebene
Ereignis MACHO-98-BLG-35, das die Beobachtung eines erdähnlichen Planeten im Abstand von 2 AU von einem Zentralstern mit etwa
0,3 Sonnenmassen postuliert, liegt eindeutig ausserhalb der habitable zone für ein derartiges System.