Diese Woche stand einzig und alleine im Zeichen des
Gartenbaus. Bekanntlich haben wir einen Teich in unserem Garten. Früher
bezog dieser das Wasser aus einem Bächlein, welches im Moor oberhalb der
Einfamilienhäuser entspringt. Nach einigen Jahren, als immer wieder
Jauche in dem Bächlein mitschwamm und alle Frösche im Teich tötete
liessen unsere Vorgänger das Bächlein in eine Röhre verlegen. Leider
wurde diese nicht ganz schön grad verlegt, sondern hat einen knick, warum
weiss niemand so richtig. Jedenfalls haben wir in unserem Gebiet einen
sehr starken Kalkgehalt in unseren Gewässer, sodass dieses Rohr 2mal
jährlich gereinigt werden muss...und das kostet. Leider ist auch nun
wieder, während es in den letzten 14 Tagen andauernd geregnet hat, das
Bächlein beim Nachbarn, welcher das Wasser offen führt, wieder
überlaufen und auf die Strasse geronnen. Im Moment ist dies auch nicht
weiter tragisch, aber im Winter kann das zu einer recht glatten Sache
werden. Wir haben dann das Rohr reinigen lassen und uns entschieden, das
Bächlein wieder in den Teich zu leiten.
Am Dienstag habe ich begonnen nach dem Rohr zu graben. Mit dem Wissen
wo es beginnt und dass es ca. 50 cm tief sein muss habe ich meine Schaufel
entsprechen angesetzt. Es kam wie es kommen musste und ich suchte 3
Stunden nach dem Rohr. Loch um Loch habe ich gegraben, bis ich dann auf
einer Tiefe von etwa 70 cm das orange Rohr fand. Leider habe ich es
versäumt ein Bild davon zu machen.
Meine Idee war. da dass Rohr bis hier hin gerade verläuft, dass Wasser
darin zu lassen und erst knapp vor dem Teich das Rohr zu durchschneiden
und das Wasser via einem offenen Zufluss in den Teich zu leiten. Diesen
ca. 1 1/2 Meter langen Zufluss habe ich dann zu graben begonnen. Als ich
am Teichrand angekommen bin habe ich eine "Scheissfeststellung"
gemacht. Jetzt liegt das verd... Rohr etwas tiefer als was der Teich ist.
Physikalisch ungebildeten Menschen ist dazu zu sagen, dass wenn ich weiter
gemacht hätte, ich nun das Wasser nicht vom Rohr in den Teich, sondern
vom Teich ins Rohr geleitet hätte. Da es schon spät im Abend war, habe
ich meine Schaufel beiseite gelegt und eine Lagebesprechung mit Claudia in
Erwägung gezogen.
Nach einer weiteren Baustellenbesichtigung ist Claudia dann die
zündende Idee gekommen. Warum graben wir oder besser gesagt ich nicht nur
ein Überlauf. Dann können wir das Rohr im Boden lassen und müssten auch
nicht ganz so tief graben.
Am Mittwoch habe ich mich dann an die Arbeit gemacht und als erstes das
zukünftige Bachbett ausgesteckt.
Dann habe ich mit graben begonnen. Eine Knochenarbeit sage ich Euch.
Vorweggenommen, ich habe bis heute Samstag Im Brustbereich und den Fingern
Muskelkater (in den Finger wegen den Steinen, aber das kommt noch).
Am Donnerstag war bei uns ein lokaler Feiertag und ich musste nicht
arbeiten. Natürlich habe ich auch Büroarbeiten gemacht aber eine grosse
Zeit habe ich an meinem Bach verbracht. Morgens bin ich nach Chur gefahren
und habe Teichfolie gekauft. Denn wenn man das Wasser nur über die Erde
fliessen lässt, hat man es mit den Jahren plötzlich im Keller, desswegen
muss man eine Folie einlegen.
Als ich auch das erledigt hatte, bin ich mit Thury in die almenser
Rüfe gefahren um Steine zu holen. Diese benötigte ich, um erstens die
Folie zu "befestigen" und zweitens, dass es auch nach etwas
aussieht.
Also habe ich Stein um Stein in die Hände genommen x-mal gedreht und
gewendet bis jeder passt und so den Bach zu Ende gebaut.
Ich denke, er kann sich sehen lassen, zumal das mein erster (und
hoffentlich auch letzter ) Bachbau war. Natürlich das Wichtigste: Es
funktioniert auch, und die Fassung habe ich so tief gemacht, dass es nun
nicht nur ein Überlauf ist, sondern dass immer ein klein wenig Wasser
fliesst. Nun kann ich mein Bauwerk der Natur überlassen und hoffe, dass
es ein Weilchen hält.
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Auch Thury hat wieder Hand am Haus angelegt und hat uns nun die letzte
verbliebene Wand gestrichen.
Da wir uns entschlossen haben das Treppenhaus erst nach der Umzug zu
streichen, war das immer noch pendent. Am Mittwoch hat Thury aber nochmals
einige Stunden geopfert und uns auch diese Wand noch gestrichen. Vielen
herzlichen Dank.
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Ein weiteres Highlight diese Woche war der Nachbar-Apèro. Am
Donnerstag haben wir unsere beiden Nachbarn, welche in den baugleichen
Häuser oberhalb uns wohnen zu einem Apèro eingeladen. Als sie um 20 Uhr
gekommen sind, haben wir ihnen erstmals das Haus gezeigt. Eigentlich
kennen sie das Haus ja, aber es ist witzig, denke ich, das
"eigene" Haus mit einer anderen Zimmeraufteilung und Einrichtung
zu sehen. Nach der Führung sind wir unter die Pergola gesessen und
Claudia hat feines Gebäck aufgetischt, zu welchem wir das eine oder
andere Schlückli Wein getrunken haben. Um 23 Uhr sind unsere Nachbarn
dann wieder nach Hause gegangen.
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