zurueck zu " Geschichten aus dem Haus"

11. - 17.8.2002

Ein Bach entsteht

 

Diese Woche stand einzig und alleine im Zeichen des Gartenbaus. Bekanntlich haben wir einen Teich in unserem Garten. Früher bezog dieser das Wasser aus einem Bächlein, welches im Moor oberhalb der Einfamilienhäuser entspringt. Nach einigen Jahren, als immer wieder Jauche in dem Bächlein mitschwamm und alle Frösche im Teich tötete liessen unsere Vorgänger das Bächlein in eine Röhre verlegen. Leider wurde diese nicht ganz schön grad verlegt, sondern hat einen knick, warum weiss niemand so richtig. Jedenfalls haben wir in unserem Gebiet einen sehr starken Kalkgehalt in unseren Gewässer, sodass dieses Rohr 2mal jährlich gereinigt werden muss...und das kostet. Leider ist auch nun wieder, während es in den letzten 14 Tagen andauernd geregnet hat, das Bächlein beim Nachbarn, welcher das Wasser offen führt, wieder überlaufen und auf die Strasse geronnen. Im Moment ist dies auch nicht weiter tragisch, aber im Winter kann das zu einer recht glatten Sache werden. Wir haben dann das Rohr reinigen lassen und uns entschieden, das Bächlein wieder in den Teich zu leiten.

Am Dienstag habe ich begonnen nach dem Rohr zu graben. Mit dem Wissen wo es beginnt und dass es ca. 50 cm tief sein muss habe ich meine Schaufel entsprechen angesetzt. Es kam wie es kommen musste und ich suchte 3 Stunden nach dem Rohr. Loch um Loch habe ich gegraben, bis ich dann auf einer Tiefe von etwa 70 cm das orange Rohr fand. Leider habe ich es versäumt ein Bild davon zu machen.

Meine Idee war. da dass Rohr bis hier hin gerade verläuft, dass Wasser darin zu lassen und erst knapp vor dem Teich das Rohr zu durchschneiden und das Wasser via einem offenen Zufluss in den Teich zu leiten. Diesen ca. 1 1/2 Meter langen Zufluss habe ich dann zu graben begonnen. Als ich am Teichrand angekommen bin habe ich eine "Scheissfeststellung" gemacht. Jetzt liegt das verd... Rohr etwas tiefer als was der Teich ist. Physikalisch ungebildeten Menschen ist dazu zu sagen, dass wenn ich weiter gemacht hätte, ich nun das Wasser nicht vom Rohr in den Teich, sondern vom Teich ins Rohr geleitet hätte. Da es schon spät im Abend war, habe ich meine Schaufel beiseite gelegt und eine Lagebesprechung mit Claudia in Erwägung gezogen.

Nach einer weiteren Baustellenbesichtigung ist Claudia dann die zündende Idee gekommen. Warum graben wir oder besser gesagt ich nicht nur ein Überlauf. Dann können wir das Rohr im Boden lassen und müssten auch nicht ganz so tief graben.

Am Mittwoch habe ich mich dann an die Arbeit gemacht und als erstes das zukünftige Bachbett ausgesteckt.

Dann habe ich mit graben begonnen. Eine Knochenarbeit sage ich Euch. Vorweggenommen, ich habe bis heute Samstag Im Brustbereich und den Fingern Muskelkater (in den Finger wegen den Steinen, aber das kommt noch).

 

Am Donnerstag war bei uns ein lokaler Feiertag und ich musste nicht arbeiten. Natürlich habe ich auch Büroarbeiten gemacht aber eine grosse Zeit habe ich an meinem Bach verbracht. Morgens bin ich nach Chur gefahren und habe Teichfolie gekauft. Denn wenn man das Wasser nur über die Erde fliessen lässt, hat man es mit den Jahren plötzlich im Keller, desswegen muss man eine Folie einlegen.

Als ich auch das erledigt hatte, bin ich mit Thury in die almenser Rüfe gefahren um Steine zu holen. Diese benötigte ich, um erstens die Folie zu "befestigen" und zweitens, dass es auch nach etwas  aussieht.

Also habe ich Stein um Stein in die Hände genommen x-mal gedreht und gewendet bis jeder passt und so den Bach zu Ende gebaut.

 Ich denke, er kann sich sehen lassen, zumal das mein erster (und hoffentlich auch letzter ) Bachbau war. Natürlich das Wichtigste: Es funktioniert auch, und die Fassung habe ich so tief gemacht, dass es nun nicht nur ein Überlauf ist, sondern dass immer ein klein wenig Wasser fliesst. Nun kann ich mein Bauwerk der Natur überlassen und hoffe, dass es ein Weilchen hält.

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Auch Thury hat wieder Hand am Haus angelegt und hat uns nun die letzte verbliebene Wand gestrichen.

Da wir uns entschlossen haben das Treppenhaus erst nach der Umzug zu streichen, war das immer noch pendent. Am Mittwoch hat Thury aber nochmals einige Stunden geopfert und uns auch diese Wand noch gestrichen. Vielen herzlichen Dank.

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Ein weiteres Highlight diese Woche war der Nachbar-Apèro. Am Donnerstag haben wir unsere beiden Nachbarn, welche in den baugleichen Häuser oberhalb uns wohnen zu einem Apèro eingeladen. Als sie um 20 Uhr gekommen sind, haben wir ihnen erstmals das Haus gezeigt. Eigentlich kennen sie das Haus ja, aber es ist witzig, denke ich, das "eigene" Haus mit einer anderen Zimmeraufteilung und Einrichtung zu sehen. Nach der Führung sind wir unter die Pergola gesessen und Claudia hat feines Gebäck aufgetischt, zu welchem wir  das eine oder andere Schlückli Wein getrunken haben. Um 23 Uhr sind unsere Nachbarn dann wieder nach Hause gegangen.

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