DIE WEGE DER ALCHEMIE
Rubellus Petrinus
(Background sounds)
Gemäß unserem Verständnis, bzw. das, was wir in den Werken der großen Weisen der Alchemie gelesen haben und auch was unserere Erfahrung bestätigt, existieren im Grunde vier Wege in der Alchemie.
Der nasse Weg, der trockene Weg, der kombinierte oder der Amalgam-Weg und der kurze Weg.
Der nasse Weg
. Dieser Weg ist gemäß der Weisen der edelste Weg. Wie sein Name "nass" schon anzeigt, handelt es sich um eine flüssige oder salzige Substanz, die das Lösungsmittel der Materie hervorbringt - ebenfalls als geheimes Feuer bekannt.Die Zeitdauer ist mehr oder weniger lang, je nachdem welche Richtung eingeschlagen wird. Es gibt nasse Methoden, die viele Monate bis zum Ende benötigen und wiederum andere, die weniger als einen Monat beanspruchen, wie z. B. die Methode nach Kamala Jnana.
Die angewandten Temperaturen können in einigen speziellen Fällen max. 500° C erreichen, bei denen die Durchführung der Sublimation der Materie erforderlich ist und ebenso während der Vitriol-Destillation.
In einigen nassen Methoden reichen eine Pyrex Glasretorte und einige Flaschen aus dem gleichen Material aus, um den Prozess durchzuführen. Die Öfen sind verschieden, in einigen Fällen kann es ein kleiner Gasofen mit Temperaturregelung sein und eine Schüssel oder ein Topf aus Edelstahl, die das nötige Sandbad enthalten.
Andere Methoden, wie z.B. der Vitriol-Weg, benötigen eine spezielle Glauber-Retorte für die trockene Destillation des natürlichen Vitriols, so wie es bei Basilius Valentinus' "Der letzte Wille und Testament" beschrieben ist.
Das Mineral-Subjekt der meisten nassen Methoden ist der Rote Drache, aus dem nach der Sublimation mithilfe des geheimen Feuers der philosophische Merkur extrahiert wird, auch als Azoth bekannt.
In anderen Methoden, wie z.B. bei der von Kamal Jnana, werden zu Beginn aus diesem Drachen mithilfe des geheimen Feuers zwei Prinzipien extrahiert: Sulfur und Merkur.
Dann existiert noch der Azetat-Weg, wir aber haben uns noch niemals damit befaßt. Wir wissen, wie die Materien nach der Vorschrift danach bereitet werden, haben es aber noch nie versucht.
Bevor man mit einem dieser Wege beginnt, sind noch Vorarbeiten durchzuführen, auch Herkules-Arbeiten genannt, eben weil sie mühsam und zeitaufwendig sind. Es ist notwendig, das Subjekt, die Salze, aus denen das geheime Feuer bereitet wird, und die Geister nach der Vorschrift herzustellen.
Der trockene Weg.
Dieser Weg wird auschließlich im Ofen und in Tiegeln aus feuerfestem Lehm bei Temperaturen bis zu 1000° C ausgeführt. Es ist ein schwieriger und sehr arbeitsreicher Weg, den ein Künstler, wenn er auch einige Kenntnisse dieses Weges besitzt, niemals ohne der Hilfe eines Meisters oder eines Bruders, die ihn bereits kennen, auszuführen imstande ist. Es ist wahrscheinlich am besten, es erst gar nicht zu versuchen.Das Subjekt dieser Arbeit, beschrieben bei Fulcanelli und, darüber hinaus bei seinem Schüler Eugène Canseliet, ist der schwarze Drache oder der graue Wolf.
So wie beim nassen Weg, gibt es auch hier Vorarbeiten zur Bereitung des Subjekts, der Salze, die zum Schmelzen dienen, und zusätzlich ist noch die weise Wahl des metallischen Meßgehilfen erforderlich.
Die Zeitdauer beträgt nicht einfach ein paar Tage, wie manche Leute vermuten. Es dauert nicht nur so lange wie im traditionellen nassen Weg, sondern erfordert wesentlich mehr Zeit; alles hängt von der Fähigkeit des Künstlers und von der erforderlichen Menge Material ab, mit der er zu arbeiten hat.
Außerdem hängt bei diesem Weg sehr vieles von den "äußeren Bedingungen" ab und deshalb ist eine günstige Jahreszeit für den Beginn einzuhalten. Während des Rests eines Jahres wird er alle Materien und die "Handarbeit" für den vorgeschriebenen Weg fertigstellen.
Alles in allem: diese Methode ist ein schwieriger Weg, der nicht in der Reichweite jedes Einzelnen ist, einmal wegen der Anforderung eines passenden und gut belüfteten Platzes für den Bau des Ofens, des weiteren wegen der dringlich nötigen Erfahrung des Künstlers, um es so auszuführen, wie wir es beschrieben haben.
Kombinierter Weg
oder Amalgam Weg. Vorliegende Methode ist der Weg, der bei Philalethes, Flamel, Lull, Albert, Artephius etc. beschrieben wird.Warum nennen wir ihn den kombinierten Weg ? Der Grund ist einfach der, dass die Startphase im trockenem Weg mit der Bereitung des Regulus des Mars begonnen werden muß, genauso wie bei den Methoden von Flamel, Philalethes und Artephius.
Nach dieser ersten Operation im trockenem Weg, und der Gewinnung des marsischen Regulus, die nicht durch die gleichen "äußeren Bedingungen" bestimmt wird, wie beim trockenen Weg, wird die erste Operation in kleinen Schmelztiegeln, in denen das philosophische Amalgam bereitet wird, durchgeführt.
Es gibt eine Ausnahme in Albert's Weg, und zwar wird bei Beginn das Subjekt sublimiert, um das Azoth zu erhalten, anschließend wird das Wasser bereitet (drittens), und viertens, es dem Amalgam beizugeben, so wie in den Methoden von Philalethes und Flamel.
Artephius' Methode
ist etwas komplizierter, basiert aber ebenso auf dem Regulus des Mars und der Sublimation des Quecksilbers, um das Lösungsmittel zu erhalten. Einige Abweichungen gibt es in diesem Weg, bei dem der Sulphur des Edelmetalls durch einen Anderen des trockenen Weg ersetzt werden kann.Wir wissen nicht genau die Zeitdauer dieser Methoden, aber Philalethes beschreibt sie genau im Detail im Offenen Eingang zum verschlossenen Palast des Königs.
Der kurze Weg.
Dieser Weg beeinhalted das "Partikular", bei der Methode heißt es aber, sie sei keine echte, alchemistische Arbeit.Soviel wir wissen, arbeitete unser Meister im trockenem Weg, und wir sahen einige herrliche Bilder des Plasmas, das durch die schmelzende Materie im Schmelztiegel bei hohen Temeraturen, emittiert wurde.
Wenn der trockene Weg durch die ganze Anleitung nicht zugänglich ist, so ist er nur für Experten und außerdem sind ganz spezielle Bedingungen notwendig, um ihn auszuführen.
In Anlehnung an das Partikular existieren viele Möglichkeiten, einschließlich der Subfusion, die bei Blaise Vigenere's Traicté du Feu et du Sel und anderen, die du auf der Webseite von Albert Cau, und nicht nur dort, betrachten kannst.
Hier ist es eine Synthese der verschiedenen, alchemistischen Arbeiten. Suche in den klassischen Büchern der echten, großen Meister und du brauchst dich nicht mit zweifelhaften Übersetzungen, die nur Verwirrung stiften, herumplagen.
Wir haben es schon gesagt und wir werden es wiederholen. Die Fullcanellisten (Lubicz, Dujols, Champagne und Canseliet) sind gut und wir empfehlen sie, um brauchbare Bibliographie, alchemistische Philosophie, Symbologie und einige der Arbeitsweisen des trockenen Weges zu lernen, aber für Anfänger sind sie nicht leicht zu verstehen.
Häufig kommt es deshalb vor, dass sich Anfänger für Jahre in einer Sackgasse verirren, so wie es uns und anderen Brüdern ergangen ist.
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