Re: Devotee und Wannabe


[ Pretending ]


Geschrieben von Rollin am 06. Dezember 2000 22:49:45:

Als Antwort auf: Devotee und Wannabe geschrieben von RK am 03. Dezember 2000 21:57:26:

Hallo RK, hallo Leute!

Ich teile Deine Ausführungen, RK, was den Vorteil betrifft, mit einer Wannabe-Frau zusammen zu sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht (zumindest in einem Fall, wo ich eine querschnittsgelähmte Frau kennenlernte), dass sie zwar noch akzeptieren konnte, dass ich als Devotee gerade auch ihre Behinderung sexuell stimulierend empfinde, aber als ich recht vertrauensseelig berichtete, das ich auch Pretender wäre, hat sie den Kontakt abgebrochen. Ich hatte gar keine Chance mehr, ihr noch zu erklären, was es damit womöglich für mich auf sich haben könnte. Ich denke, dass es für tatsächlich auf den Rolli angewiesene Frauen sicher eine kränkende Situation darstellt, dass man als Pretender immer wieder aus dem Rolli aufstehen kann, sich eigentlich nur den Spaßfaktor herauspickt.
Ich würde mir auch wünschen, dass ich in einer Partnerschaft auch die Devotee- und Pretenderneigung ausleben kann, zumindest dafür Verständnis ernte oder Akzeptanz erfahre. Ich wollte nicht auf Dauer damit hinter dem Berg halten und einem ständigen inneren Zwiespalt ausgesetzt sein. Es gibt sicher Menschen, die so leben können und sich dadurch nicht belastet fühlen, indem sie ihre besonderen Seiten vor der Partnerin/dem Partner geheim halten. Mein Ding ist das nicht.
Insofern kann ich Dich verstehen, RK. Aber den Weg zu gehen, aktiv daran mitzuwirken, jemandem eine -wenn auch gewünschte - Behinderung zuzufügen, widerspricht eigentlich meiner inneren Einstellung (wobei ich diese noch nicht einmal genau beschreiben kann). Ich kann mich ganz schlecht von der Vorstellung lösen, dass sich jemand verstümmelt. Die Denkweise, dass es Wannabes darum geht, den Körper zu bekommen, der eigentlich ihrem Lebensgefühl entspricht (weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll ..... mehr religiös könnte man sagen "den für sie bestimmten Körper"), also das vermag ich noch nicht recht nachzuvollziehen. Da gibt es in meinen Augen noch zu viele Unwägbarkeiten. Trotzdem sehe ich, dass sie unter ihrem derzeitigen körperlichen Zustand leiden. Ich bin da wirklich sehr im Zwiespalt; denn für mich ist ein vollkommener Körper nicht zwangsläufig einer, der noch alle Gliedmaßen aufweist, die auch noch funktionstüchtig sind. Gerade bestimmte Behinderungen stellen für mich eine ganz besondere Ästhetik dar. Und wenn da eine nicht behinderte Freundin ankommen würde und sich beide Beine amputieren oder einen Querschnitt zufügen lassen wollte, dann ist das schon eine ungeheuer erregende Vorstellung für mich.
Gut nachvollziehen kann ich auch Deinen Gedanken, nach dem Eingriff gemeinsam eine neuen Form der Sexualität zu entwickeln.

Mich würde noch interessieren, ob denn Deine damalige Beziehung deswegen auseinander gegangen ist, weil Ihr keine Möglichkeit gesehen habt, tatsächlich zu dem ersehnten Eingriff zu kommen. Wenn es so wäre, würde mich daran schon etwas erschrecken, dass dies dann doch letztendlich der Hauptbeziehungsfaktor gewesen ist.
Nu gut, dass ist vielleicht keine Thema hier für diese Forum, weil zu intim....
Hat denn Deine ehemalige Freundin später einen Weg für sich gefunden, ihren Wunsch umzusetzen?

Viele Grüße von Rollin





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