Geowissenschaften - sonstige Wissenschaften - Belletristik - marinehistorische Romane
Auch hier geht es um die Geschichte der Geologie als Wissenschaft. Wir befinden uns in England des beginnenden 19. Jahrhundert. William Smith, ein Ingenieur aus der Unterschicht, bemerkt, dass die Gesteinsschichten in England nicht zufällig angeordnet sind. dass man immer wieder dieselbe Abfolge der Geteine antrifft, egal wo und das sich die Schichten durch spezifische Fossilien auszeichnen.
Langsam beginnt Smith ein System zu entwickeln und die ersten geologischen Karten der Weltgeschichte anzufertigen. Simon Winchester zeichnet hier eine der zentralen Figuren der Geologie nach; William Smith gilt auch als Begründer der Stratigraphie. Nebenbei wird auch ein gutes Bild über den Zustand der
Geologie als Wissenschaft im angehenden 19. Jahrhundert und der damaligen englischen Gesellschaft. Smith, vertrauensselig und mit keinem glücklichen Händchen für Geld gesegnet, wird Opfer seiner eigenen Fehler. Hochwohlgeborene Konkurrenten versuchen
seine Entdeckungen für sich zu nutzen und ihm die zustehende Anerkennung zu verweigern. Zum Schluss landet Smith, inzwischen vollkommen mittellos, sogar im Schuldturm. Erst im hohen Alter bekommt er endlich die Früchte seiner Arbeit zuerkannt.
Das Buch selber ist spannend geschrieben, auch wenn manche Ausdrücke nicht immer glücklich gewählt sind. Es gibt einen sehr guten Einblick in die Vorstellungen, die man sich im damaligen England
von der Welt und ihrer Entstehung machte. Es zeigt, wie persönliche Stärken und Schwächen, gepaart mit Gesellschaftsordnungen, manchen Entdeckungen im Wege stehen können. Welche Intrigen, aber auch glückliche Fügungen im Betrieb der Wissenschaft eine Rolle spielen können.
Geowissenschaften
Noch mehr Strandsteine
Frank Rudolph
Noch mehr Strandsteine. Noch ein Buch über Geschiebe. Wem das erste Buch über die Strandsteine nicht mehr ausreicht, vielleicht weil er auf seinen Strandspaziergängen immer wieder Steine findet, die er nicht kennt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Dabei ist dies keine einfache Fortsetzung oder ein "update", die man ohne den Anfang (Strandsteine) nicht verwenden kann. Es ist, auch wenn der Titel vielleicht etwas anderes suggeriert, ein eigenständiges Bestimmungsbuch. Und wer vorher nichts mit Geologie oder Steinen am Hut hatte, dieser handliche Begleiter klärt schnell über die Geschichte der Steine auf. Eine kurze, allgemeinverständlich formulierte Einführung macht einen mit den grundlegenden Begriffen und Gegebenheiten der Geologie, der Mineral- und Gesteinsbestimmung sowie dem richtigen Umgang mit den Steinen selber vertraut. Den Hautteil macht, wie es sich für ein richtiges Bestimmungsbuch gehört, der gut bebilderte Bestimmungsteil aus. Die häufigsten oder interessantesten Steine, jeder mit einem guten Bild vorgestellt und mit allen Merkmalen und wissenswerten Fakten. Mit Hilfe der qualitativ hochwertigen Abbildungen ist jeder schon nach sehr kurzer Zeit in der Lage, selbst seltenere Steine am Strand oder in der Kiesgrube zu erkennen, so dass die Erfolgserlebnisse nicht auf sich warten lassen. Dieses Buch ist ebenso wie die anderen Bücher der reihe ein unerlässlicher Begleiter für alle, die die Geschichten der Steine besser verstehen wollen, denen sie auf einem ganz normalen Spaziergang an Nord- und Ostseeküste begegnen.Der Mann, der die Zeit fand - James Hutton und die Entdeckung der Erdgeschichte
Jack Repcheck
Endlich wird einmal der Mann einer breiten Öffentlichkeit vrogestellt, der wohl wie kaum ein zweiter die Weichen für die Entstehung der geologie als Wissenschaft gestellt hat. James Hutton, ein Schotte aus dem 18. Jahrhundert hat die Bedeutung der Erdgeschichte und der alltäglichen Prozesse erkannt und so den Boden für so bedeutende wissenschaftliche Revolutionen wie die Theorie Darwins geschaffen. Das Buch stellt nicht nur einen der Gründerväter der geologie vor, es setzt ihn auch in seinen historischen, geistigen und wissenschaftlichen Kontext. Ohne die Ereignisse, welche im Schottland des 18. Jahrhunderts stattgefunden haben, wäre so ein Mann auch nicht ganz zu verstehen. Leider stören die (sicher notwendigen) Exkursionen in die zeitgeschichtlichen Ereignisse ab und an den Lesefluss, da man sich unversehens vom Protagoniste getrennt und auf einer Exkursion in die Wirren beispielsweise des Aufstandes von 1745 versetzt findet. Diese Exkursionen beleuhten aber auch nahchaltig das geistig/wissenschaftliche und politische Klima dieser Zeit in Edinburgh, ohne das ein Mann wie James Hutton sicher nicht voll zu verstehen ist. Das Buch selber setzt keine tieferen Kenntnisse über Geologie oder schottische Geschichte vorraus. Viele Gedanken Huttons werden mit der heutigen Sichtweise in Beziehung gesetzt, so dass man im Vorbeigehen auch die heutige Interpretation der geologischen Befunde kennen lernt. Ein sehr gelungenes Buch für alle, die sich für die Geschichte der Wissenschaften allgemein und der Geschichte der Geologie im speziellen interessieren.Allgemeine Geologie
Frank Press, Raymond Siever
Das Buch würde ich als eines der Standardwerke der Geologie bezeichnen. Es ist klar und übersichtlich gegliedert und die Texte sind leicht verständlich und flüssig zu lesen. Dabei wird der Text durch gute Grafiken unterstützt, so dass auch Laien ohne viel Vorwissen auf ihre Kosten kommen.
Behandelt werden alle Teilgebiete der Geologie, angefangen bei der Entstehung der Erde über Mineralogie, Vulkanismus, Verwitterung, Sedimentologie und Plattentektonik. Ein kleiner Makel bleibt allerdings, da die Paläontologie nur sehr am Rande gestreift wird und die
Beispiele zur Veranschaulichung oftmals aus dem Bereich der Vereinigten Staaten kommen, während europäische Geologie nur vereinzelt als Beispiel dient. Daran kann man durchaus die Herkunft des Buches erkennen.
Dennoch ist das Buch wohl für jeden Studenten der Geowissenschaft und auch für interessierte Laien kaum verzichtbar. Die Verständlichkeit und die Lesbarkeit der Texte wiegen jede der kleinen Schwächen auf.
Man bekommt als Leser einen guten Überblick, wie unsere Erde funktioniert. Wie sich die verschiedenen Gesteine entstehen und wie sie wieder verwittern. Wie eine Eiszeit funktioniert und wie Gletscher die Steine aus dem Norden gebracht haben.
Warum es Erdbeben gibt und welche Regionen besonders gefährdet sind.
Der Feuerberg
Stanley Williams, Fen Montaigne
Die Geschichte von einer Routineforschungsarbeit an einem Vulkan, die zu einer Katastrophe wurde. Bereits auf dem Rückweg aus dem Krater, werden die Forscher von einer kleinen Eruption überrascht.
Glühende Gesteinsbrocken und heisse Gase lassen den Menschen keine Chance und zeigen, das Vulkane immer unberechenbar sind. Der Autor war bei dieser Exkursion in die Hölle selber dabei und wurde von Lavabrocken schwer verletzt.
Mit gebrochenen Beinen und lebensgefährlichen Kopfverletzungen wurde er von Kollegen schliesslich gerettet, während von vielen seiner Kollegen keine Spuren mehr übrig blieben.
Das Buch gibt einen spannenden Einblick in die immer noch gefährliche Arbeit der Vulkanforscher und die Gefahren, die nicht nur ihnen drohen. Von pyroklastischen Strömen über Ascheregen, Schlammströmen und Flutwellen.
Es ist ein Denkmal für die Forscher, die tagtäglich ihr Leben auf Spiel setzen, damit wir in Zukunft bessere Möglichkeiten haben, um die Vulkane besser einschätzen zu können und so unzähliche Menschenleben zu retten.
Für Stanley stellt das Buch auch einen Teil der persönlichen Aufarbeitung dar. In sehr eindrucksvoller Weise erfährt man über seine Trauer über den Verlust seiner Kollegen und seinme mögliche Verantwortung für das Unglück.
Das Buch informiert auf spannende Art nicht nur über den galeras, sondern auch über andere Vulkane und ihre Ausbrüche. Wer also schon immer wissen wollte, wie Forscher auf Vulkanen arbeiten und wie Vulkane funktionieren, welche Gefahren,
aber auch welche Chancen sie bieten, der ist mit diesem Buch gut beraten.
Die Biographie der Erde: Zur Wissenschaftsgeschichte der Geologie
David R. Oldroyd
Dieses Buch gibt einen sehr ausführlichen Überblick über die Entwicklung der Geologie als Wissenschaft. Wer sich also nicht nur für die jeweils aktuellsten Meldungen aus dem Bereich interessiert, sondern auch über diue historischen Irrungen und Wirrungen, die eine Wissenschaft hat durchlaufen müssen, bis sie ihr heutiges Erscheinungsbild hat,
der wird um dieses Buch nicht herum kommen. Der Bereich geht dabei von der Antike mit ihren Vorstellungen über Mittelalter und Renaissance zu den Streitereien der Katastrophisten und Aktualisten, der Mobilisten und Fixisten und so weiter. Viele der heute als allgemeingültig
betrachteten geologischen Theorien hatten zu ihrer Zeit viele andere Theorien aus dem Feld zu schlagen, bevor sie ihren heutigen Status erlangten. Oldroyds Verdienst ist es, diesen aus dem Felde geschlagenen Thesen
ein Denkmal zu setzen. Es macht deutlich, dass es auch für diese jetzt längst vergessenen Theoriegebäude durchaus Belege gab und das sie teilweise erbittert verteidigt wurden. Oft lassen erst diese längst vergessenen Debatten unsere heutigen Theorien
in einem deutlicherem Licht erscheinen. Und sie machen uns klar, das auch sie nur Modelle der Wirklichkeit sind. Niemand kann garantieren, dass sie für die Zukunft bestand haben werden.
Eine Karte verändert die Welt
Simon Winchester
Krakatau
Simon Winchester
Krakatau - Der Name dieses indonesischen Vulkans steht seit dem 27 August 1883 für katastrophale Vulkanausbrüche. Doch das Buch ist mehr als ein Buch über Vulkane und Katastrophen. Es ist auch eine
Beschreibung der Kolonisierung einer geologisch aktiven Region. Angefangen von den ersten Spaniern über die Zeit als holländische Kolonie. Daneben wird in großen Schwüngen die politische und historische Entwicklung dieses Teils der Erde
gezeichnet. Als im Gefolge der europäischen Besetzung und der erwachenden Interesse an der Naturgeschichte auch die ersten Wissenschaftler ankamen, spielte die Region um Indonesien eine
vorzügliche Rolle bei der Entwicklung bedeutender und heute anerkannter Theorien wie der Evolutionstheorie und, im Hinblick auf den Titel des Werkes, die Plattentektonik.
Winchester gelingt es, die Probleme und Überlegungen, die letztendlich zu dieser umfassenden Theorie der Erde führten, anhand der Ereignisse rund um den Krakatau zu erzählen.
Er macht deutlich, das wir Menschen nur durch die Gnade der Erde auf ihr leben können, und dass sie diese Gnade jederzeit und ohne vorherige Warnung widerrufen kann. Und das die Ereignisse rund um den Krakatau nichts von ihrer Brisanz verloren haben,
zeigt das Erdbeben vom 26. Dezember 2004 vor Sumatra. Wer wissen will, wie die immer noch aktive Erde die Menschen beeinflusst, der ist mit diesem Buch gut beraten.
Eine kleine Schwäche stellen die Abbildungen dar. Sie sind oftmals zu skizzenhaft und manche Details, die eventuell von Interesse wären, sind darauf nicht zu finden.
Geschiebe - Boten aus dem Norden
Hans-Werner Lienau
Wer gerne in den Kiesgruben und Stränden Norddeutschlands unterwegs ist, um dort Steine zu sammeln, für den ist das Buch quasi ein "Muss". Wie kommen die Gesteine hierher?, Welche Gesteine kann ich finden?
Ausfürhlich werden hier die wichtigsten und häufigsten Geschiebe aus dem Norden beschrieben. Für jedes Zeitalter der Erdgeschichte finden Angaben über Dauer, die wichtigsten Leitgeschiebe und die geographische Herkunft im Liefergebiet mit der dortigen Geologie.
Eine sehr gute Einführung in das weite Feld der Geschiebekunde.
Strandsteine
Frank Rudolph
Noch ein Buch über Geschiebe. Wer schon immer wissen wollte, welche Steine man so am Strand finden kann und welche Geschichte sich hinter ihnen verbirgt, der ist mit diesem Buch gut beraten.
Die häufigsten oder interessantesten Steine, jeder mit einem guten Bild vorgestellt und mit allen Merkmalen und wissenswerten Fakten. Da bleibt kaum ein Wunsch offen.
Das Buch sollte ein wichtiger Begleiter bei jedem Strandspaziergang sein. Die Texte sind sehr verständlich geschrieben, so dass man auch ohne Vorbildung versteht, um was es geht.
Die Bilder sind in guter Qualität, mit ihrer Hilfe ist jeder schon nach sehr kurzer Zeit in der Lage, die Steine am Strand zu erkennen. Doch Vorsicht; Wer bei diesem Buch nicht aufpasst,
der kann schnell steinreich werden und wird merken, dass seine Wohnung, der Balkon oder Garten nicht groß genug für all die Schätze sind.
Geologie für Amateure
Dougal Dixon Raymond L. Bernor
Wem der Press/Sievers oben zu kompliziert ist oder wer möglichst schnell einen guten Überblick über die Geologie gewinnen will, der ist mit diesem Buch gut beraten.
Leicht verständliche Texte und gute Grafiken geben einen schnellen Überblick über die verschiedenen Gebiete der Geologie. dabei werden so gut wie keine Vorkenntnisse vorrausgesetzt.
Von der Entstehung der Erde über Minerale und Kristalle zum den Kreislauf der Gesteine, Methoden zur Erforschung der Erde, Plattentektonik und Erdbeben, bis zum
Sammeln von Gesteinen und Geologie im Gelände mit vielen praktischen Tipps. Immer wieder werden Anleitungen für kleine, einfach durchführbare Experimente gegeben, die den Stoff des jeweiligen Kapitels
praktisch erlebbar machen. Hauptaugenmerk dieses Buches liegt im selber erleben und entdecken. Alles wird anhand guter Grafiken oder reicher Bebilderung erklärt, so dass man es auch selber im Gelände beobachten kann.
Mit Hilfe dieses Buches kann jeder in kurzer Zeit in der Erde lesen wie in einem Buch. Er kann die Sprache der Steine verstehen und aus ihnen ihre Entstehung und Geschichte herauslesen. Eine perfekte Grundlage, nicht nur für Hobby Geologen.
Im Bernsteinwald
Wilfried Wichard, Wolfgang Weitschat
Ein Buch für Liebhaber. Das muss einfach gesagt werden. Denn dieses Buch enthält nicht nur allerlei wissenswertes über baltischen Bernstein, sondern es lebt in erster Linie von
den wirklich erstklassigen Aufnahmen. Die fachlichen Informationen sind da dann eigentlich nur noch als Gimmick zu sehen. Natürlich erfährt man alles über die Entstehung des Bernsteins
in gut verständlich geschriebenen Texten. Die Bilder von Pflanzen und Tieren sind atemberaubend. Man schaut in eine Welt, die schon lange verschwunden ist. Und doch wirken ihre Wesen auf uns, als wenn sie sich jeden
Moment bewegen wollen. Man merkt den Autoren die Liebe zum Detail und zum Thema einfach an.
Das Sterben der Saurier - Erdgeschichtliche Katastrophen
Vincent Courtillot
Ein, wie ich finde, interessanter Beitrag zur Diskussion um um Massensterben allgemein und die Ereignisse der Zeitenwende Kreide - Tertiär im Speziellen. Mit Vincent Courtillot meldet sich hier ein Verfechter der Vulkanhypothese
zu Wort. Es liest sich fast wie ein Krimi, ja, irgendwie ähnelt sich wohl auch die Ausgangslage eines Detektivs und eines Geologen. Und es geht hier auch um Mord, sogar um Massenmord. Auffällige Einschnitte in die Welt des
Lebens könne im Laufe der Erdgeschichte immer wieder beobachtet werden. Das Aussterben der Dinosaurier ist nur eines (und ein kleiner Teil) von ihnen. Wer oder was hat sie umgebracht? Allgemein wird heute die Asteroidenhypothese als
Erklärung angenommen. Nach dieser schlug vor 65 Millionen Jahren ein großer Asteroid im Gebiet des heutigen Mexiko ein und löschte fast alle Lebewesen aus, die mehr als 10 kg wogen.
Courtillot sieht hier jedoch noch erheblichen Klärungsbedarf und plädiert (zumindest teilweise) auf Freispruch für den Asteroiden. Seiner Meinug nach haben gewaltige Vulkane im Bereich des heutigen Indien den Massenmord zu verantworten.
Ja, er geht sogar noch einen Schritt weiter. Er möchte belegen, das auch an den anderen "big five" Massenaussterben der jüngeren Erdgeschichte Vulkane federführend waren. Das gelingt ihm recht gut. Zumal ihn neuere Forschungen zum Alter des Chicxulub-Ktraters
auch noch bestätigen. Seine angeführten Indizien sind bestechend und der Weg zu ihnen ein Lehrbuchbeispiel für den Wettstreit verschiedener Theorien in der Geologie. Wer also schon immer wissen wollte, wie Geologen die vergangenen Ereignisse auf unserem
Planeten erforschen und was die Saurier wirklich umgebracht hat, der wird um dieses hervorragend geschriebene Buch kaum herumkommen.
Steine aus dem Norden
Per Smed, Jürgen Ehlers
Dies ist eines der Bücher, die jeder sammler haben sollte, zumal wenn er sich an den Stränden und Kiesgruben ds ehemaligen Vereisungsgebietes herumtreibt.
Klar gegliedert, verschafft es die besten Grundlagen für die Entdeckung der kristallinen Geschiebe. Natürlich werden auch sedimentäre Geschiebe beschrieben,
der Schwerpunkt liegt jedoch bei den kristallinen Leitgeschieben. Der Leser wird über die Methoden zur Gesteinsbestimmung aufgeklärt und erfährt viel über den geologischen Bau und die Erdgeschichte Skandinaviens.
Viel Sorgfalt wird auf die Eiszeitalter verwendet und wie die Steine von Skandinavien hierher gelangten. Das man Leitgeschiebe nicht nur sammeln und katalogisieren kann,
wird in einer Einführung in die Geschiebekunde, aufgeführt. Was ist eine Geschiebezählung und wie wird sie durchgeführt? Diese und andere Untersuchungen an Geschiebematerial wird gut erläutert.
Der systematische Teil ist sehr ausführlich beschrieben und mit gut bebildert. Mit Hilfe des Bestimmungsteils kann jeder nach etwas Übung selber Leitgeschiebe erkennen und ihren Herkunftsgebieten zuordnen.
Diese Buch ist besonders geeignet für Leute, die schon etwas Erfahrung im Geschiebesammeln haben und stellt eine gute Steigerung und Ergänzung zum oben vorgestellten Buch von Frank Rudolph dar.
Das Klima im Eiszeitalter
Josef Klostermann
Wer sich über die Klimabedingungen im Eiszeitalter informieren will, der ist mit diesem Buch recht gut beraten. Das Werk verschafft reinen recht guten und umfassenden Überblick über den Stand der Forschung.
Die Erforschung der Ursachen für die Eiszeiten sind auch für die heutige Klimadiskussion relevant. Nur wer das vergangene Klima versteht, der kann auch seinen zukünftigen Gang erkennen ujd sich darauf einstellen.
Als Kritikpunkt muss allerdings angeführt werden, dass dieses Buch für Hobby Forscher und Laien als Einstieg recht ungeeignet ist. Wer hier ohne ein fundiertes Grundwissen aufläuft, der wird oftmals Schiffbruch erleiden, was teilweise auch an der manchmal verwirrenden Gliederung liegt.
sonstige Wissenschaften
Die Abstammung des Menschen
Charles Darwin
Dieses Buch ist ein echter Klassiker. Zu seiner Veröffentlichung . 1871, löste es eine Revolution aus. Zusammen mit dem Werk "Entstehung der Arten" stiess es den Menschen von seinem selbstgebauten Thron als "Krone der Schöpfung" und reihte ihn in die Tiere ein. Das passte schon damals nicht nur dem Klerus nicht ins Konzept. Auch heute wird wieder zunehmend gegen die Evolutionstheorie argumentiert, teilweise mit grob verfälschten Argumenten über Darwins Argumente. Da diese r Kampf gegen den zumeist biblisch isnpirierten Krationsimus noch nicht beendet ist, dürfte an seiner Brisanz nichts eingebüßt haben. Und selbstverständlich ist es unentbehrlich für alle, die wissen wollen, wie sich die Theorie von der Evolution des Menschen über die knapp anderthalb Jahrhunderte entwickelt hat.
Belletristik
Der Schwarm
Frank Schätzing
Was wäre, wenn die Menschen nicht alleine wären, auf dieser Welt? Wenn es irgendwo eine Spezies gäbe, die ebenso kalt und skrupellos die Erde für sich in Anspruch nehmen will,
wie wir Menschen es tun? Für die wir nichts anderes sind, als ein lästiger Schädling, den man, ohne viel darüber nachzudenken, ausmerzt? Frank Schätzing hat diesen Gedanken
konsequent verfolgt. Im Ozean lebt eine unheimliche Bedrohung für die Menschheit. Eine Bedrohung, wie es sie noch nie in der Geschichte unserer Spezies gegeben hat.
Dabei fängt alles recht harmlos an. ein paar Fischer verschwinden, Wale spielen verrückt und neue Tierarten werden entdeckt. Ein paar Unglücksfälle, die
nichts miteinander zu tun haben? Weit gefehlt! Bald wird ein Muster hinter den Vorgängen sichtbar. Ein Muster, das nur einem Ziel dient: Der Vernichtung der Menschheit. Und die Wissenschaftler haben
nicht viel Zeit, um der Bedrohung Herr zu werden.
Hier ist ein Wissenschaftsthriller der besonderen Art. Wo in diesem Genre sonst auf Action und weniger auf Detailgenauigkeit gesetzt wird, geht Schätzing einen etwas anderen Weg.
Seine Beschreibunge der einzelnen Vorgänge sind von einer angenehmen Genauigkeit. Die Schilderung des Wissenschaftsbetriebes gut. Dabei kommen Action und Spannung natürlich nicht zu kurz, an Katatsrophen herrscht jedenfalls kein Mangel.
Einziger Wermutstropfen sind die Protagonisten. Er führt eine Menge Leute mit viel Liebe ein, nur um sie hinterher
kaltblütig umzubringen. Kann man so mit seinem Leser umgehen? Es mag manchmal hart sein, aber es lässt sich aushalten. Wer sich für Geowissenschaft allgmein und Meeresforschung im Speziellen
interessiert, der kommt hier voll auf seine Kosten. Das Buch ist flüssig zu lesen und hat trotz seiner 1000 Seiten nur sehr wenige Längen. Selbst die Beschreibung der geologischen Vorgänge wie die Rutschung
an norwegischen Kontinentalschelf und ihre Folgen sind genau (und leider von einer verstörenden Aktualität). Das Einzige, was ich an diesem Buch zu bemängeln habe, ist der zweite Teil. In meinen Augen verlässt er hier etwas die Qualität
des ersten Teils und wird action-geladener. das macht es nicht weniger spannend, allerdings verschwimmt hier ein wenig der Unterschied zu zeitgenössischen Wissenschaftsthrillern. Dem entspricht auch das etwas klischeehafte Ende, dass ich so etwas arf unglaubwürdig finde.
Trotzdem handelt es sich hier um einen ebenso spannenden wie informativen Thriller.