Wenn man die deutschen Panzer und Panzerprojekte in den letzten Jahren des 2.Weltkrieges betrachtet, scheint es so, daß die Deutschen größenwahnsinnig wurden. Die ersten Probleme mit Gewicht und Beweglichkeit von Panzern tauchten mit der Entwicklung von Tiger II und Jagdtiger auf, die bis zu 75 Tonnen wogen. Die "Maus" und auch der E-100 mit Gewichten von 188 Tonnen (140 Tonnen beim E-100) zeigten die Grenzen des machbaren auf und daß solche Gefährte zu schwer waren, um damit einen Krieg zu gewinnen. Nichtsdestotrotz wurden Pläne für einen 1000 Tonnen Panzer "Ratte" und einen Nachfolger, einen 1500 Tonnen Panzer gemacht. Beide Projekte werden genauer auf Michael Mc.Swiney's Seite, über ungewöhnliche deutsche Panzerprojekte, beschrieben, und eines ist klar ... diese Fahrzeuge wären nie fertiggestellt worden, bzw. hätten nicht funktioniert aufgrund von unzureichender Technik. Aber es existierte noch ein Plan für ein gigantisches Panzerprojekt, wogegen selbst der 1500 Tonnen Panzer wie ein Kübelwagen ausgesehen hätte ... Die Midgard Schlange: Wenn ihr an mehr Info's oder Fotos darüber interessiert seid, dann lest bitte in den erwähnten Büchern nach.
Die Ingenieurgruppe Ritter entwarf dieses Projekt ... Der Name leitet sich aus der Germanischen Mythologie ab, die Midgard Schlange war ein dämonisches Ungeheuer, das mit seiner Riesenlänge die ganze Erde umschlang. Thor, der Gott des Donners, war ihr Erzfeind und versuchte oft, sie zu töten. Letztendlich gelang ihm dies, er erschlug die Schlange in der Götterdämmerung mit seinem Hammer, wurde aber durch ihren giftigen Atem getötet.
Die ersten Pläne zu diesem Projekt wurden im Sommer 1934 gemacht. Es sollte ein Fahrzeug werden, das wie ein Panzer fahren konnte, aber auch wie ein Maulwurf unter der Erde und unter Wasser bis 100m Tiefe!! Das Fahrzeug sollte aus 77 einzelnen Zellen gemacht werden, wobei jede Zelle 6,8m breit, 3,5m hoch und 6m lang war. Diese wurden zusammengefügt zu einer Schlange von 524m Länge! Am vorderen Ende sollte ein Bohrkopf sitzen, der aus 4 kleineren Bohrern mit je 1,5m Durchmesser bestand. Der Bohrer wurde von 9 Motoren mit zusammen 8800 PS angetrieben. Zur Fortbewegung wurden die Ketten von 14 Motoren mit 19800 PS angetrieben. Dabei sollte eine Geschwindigkeit von 30km/h erreicht werden. Unter der Erde sollten 10km/h und unter Wasser 30km/h gefahren werden. Für die Unterwasserfahrt gab es zusätzliche 12 Motoren mit 3000 PS zusammen. Es sollten 960 m3 Treibstoff mitgeführt werden. An Bord sollte es eine elektrische Küche, einen Schlafraum mit 20 Betten, 3 Bordwerkstätten, einige Periskope, 580 große Preßluftflaschen und einen großen Nebelwerfer geben. Als Bewaffnung sollten 1000 Minenladungen mit jeweils 250kg Sprengstoff, 100 kleinere Ladungen mit jeweils 10kg Sprengstoff und 2 Zwillings MG's dienen. Das ganze Gefährt hätte ein Gewicht von 60000 Tonnen (!) gehabt und 30 Mann Besatzung. Der "Erfinder" der Midgard Schlange plante 20 solcher Gefährte zu bauen um Sprengladungen an und unter den Festungsanlagen der Maginot-Linie und in feindlichen Häfen abzulegen.
Nun, das alles hört sich ziemlich utopisch an, und das ist auch einer der Gründe, weshalb es auch nie gebaut wurde. Der Hauptgrund liegt aber in den unlösbaren technischen Problemen, die ein Fahrzeug dieser Größe mit sich bringt, wenn man mal bedenkt was für Probleme die Deutschen in den 40'ern hatten einen leistungsfähigen Motor mit mehr als 1000PS für die "Maus" zu entwerfen. Jedenfalls wurden am 28.Februar 1935 die Pläne an Ingenieur Ritter zurückgegeben, und sein Antrag abgelehnt.
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