Wieder eine gute Übersetzung von Grant Anyon

Kampfbericht der 1. Flammkompanie/Panzerregiment 26

Ein äußerst seltener Kampfbericht über den Einsatz der 1. Flammkompanie/Panzerregiment 26 am 28. November 1943 in der Nähe von Mozzagrogna in Italien. Diese Einheit war einmalig, indem der Panzerflammzug von jeder Panzerabteilung des Panzerregiments 26 auf Kompaniegröße erweitert wurde. Dies wurde dadurch erreicht, daß von den Italienern konfiszierte Sturmhaubitzen- und Sturmgeschützzüge hinzugefügt wurden, um die "Flammkompanie" zu schaffen. Dieser Bericht gab an, daß Flammpanzer des Panzerregiments 26 zum ersten Mal mit günstigen Folgen ins Gefecht gegangen waren:

Abends am 27. November durchdrang der Feind die Hauptkampflinie und besetzte die Stadt Mozzagrogna. Der 65. Infanteriedivision angegliedert, sollten gemeinsam die 1. Flammkompanie sowie die 1. Aufklärungsschwadron um 0500 Uhr Richtung Mozzagrogna angreifen, mit dem Ziel, den Feind aus der Stadt rauszuwerfen und die Hauptkampflinie wiederherzustellen. Die Kampfbefehle für die Kompanie wurden zum Teil erklärt:
"Zusammen mit der 1. Aufklärungsschwadron ist die Stadt noch während der Nacht wiederzuerobern, ehe die feindliche Luftwaffen wieder aktiv wird. Um Verluste zu vermeiden, sind die Panzer im Schutz der Dunkelheit bis zur Schlucht bei Mozzagrogna zurückzuziehen."
Beim Beginn des Gegenangriffs erschien die 1. Flammkompanie mit einem angegliederten Zug der 7. Panzerkompanie in folgender Stärke: 5 Flammpanzer, 4 PzKpfw IV (7,5 KwK 40 L/48), 1 PzKpfw IV (7,5 cm KwK L/24), 3 Sturmhaubitzen (10,5 cm) (ital.), sowie 3 Sturmgeschütze (7,5 cm) (ital.).
"Nachdem kurze Anweisungen über Zusammenarbeit mit Panzern an die Aufklärungsschwadron erteilt wurden, fing die 1. Flammkompanie um ca. 0500 Uhr mit dem Gegenangriff an. Alle Gefechtselemente der Kompanie haben die Einfahrt zur Stadt ungefähr um 0600 Uhr erreicht. Hier griffen die Flammpanzer sowie die mit Kanonen ausgerüsteten Panzerwagen zusammen an. Dieser Angriff überraschte den Gegner, was zu einer Eroberung der Stadt um ungefähr 07.30 führte. Die Zusammenarbeit mit der Aufklärungsschwadron ließ viel zu wünschen übrig. Ihre einzelnen Einheiten, die als Nahschutz für die Panzer eingesetzt werden sollten, folgten dicht zusammengedrängt hinterher. Es war also nicht zu vermeiden, daß die Infanterie Verluste erlitt. Der Kommandeur eines Flammpanzers, Feldwebel Hoffmann, wurde während eines Angriffs auf eine, rasch in der Stadt aufgestellte Feldfestung, in den Kopf geschossen und getötet.
Ein Artillerietreffer hat die Kette von Feldwebel Bocks Flammpanzer abgeworfen und das Antriebsrad beschädigt, wodurch der Panzer stehenblieb. Dieser Vorfall wurde nicht bemerkt, da Feldwebel Bock an der Spitze seiner Abteilung vorangegangen war. Seine, vor seinem Ausstieg, gesandte Funkmeldung wurde auch nicht gehört, da manche Funkgeräte durch die Druckwellen von nahe explodierenden Granaten und Bomben außer Betrieb gefallen waren".
"Um Stauungen während der Rückfahrt zu vermeiden, wurde befohlen, daß die Fahrzeuge einzeln und weit auseinander geteilt zum früheren Sammelplatz zurückkehren sollten. Dies erklärt teilweise, weshalb die Abwesenheit des Flammpanzers von Feldwebel Bock zunächst von niemandem aus seiner Kompanie bemerkt wurde".
"Ungefähr eine Stunde nach dem Rückzug der Kompanie kamen die Briten mit Verstärkungen und feindliche Jagdbomber kreuzten über der Stadt. Die Aufklärungsschwadron hatte die Stadt zum Teil evakuiert. Nachdem Feldwebel Bock beim Versuch die Kette zu reparieren von einem Maschinengewehr und Infanterie beschossen wurde, wußte er, daß er den Flammpanzer zurücklassen musste und sprengte ihn also. Mit seiner Besatzung zog er sich zurück, bis sie einigen Soldaten der Aufklärungsschwadron begegneten. Danach kämpften er und seine Besatzung als Infanteristen, bis die Hauptkampflinie wieder in unseren Händen war. Die Besatzung kam ca. um 17.00 Uhr wieder an der Kompaniestellung an."
"Die 1. Flammkompanie brachte einen englischen Hauptmann und 13 indische Soldaten als Gefangene. Die feindlichen Verluste an Toten und Verwundeten, teils durch Flammenwerferaktionen, teils durch Geschützfeuer, waren mindestens ebenso hoch. Während der Rückfahrt bei Tageslicht wurden die Panzer gesehen und durch wiederholte feindliche Bomberangriffe dezimiert. 4 Flammpanzer, 4 PzKpfw IV, 2 Sturmhaubitzen, sowie 3 Sturmgeschütze wurden leicht beschädigt. Es blieben nur ein PzKpfw IV (L/24) und eine Sturmhaubitze völlig einsatzfähig. Die beschädigten Panzer wurden von den feindlichen Linien weggeschleppt."


Wenn ihr an mehr Info's oder Fotos darüber interessiert seid, dann lest bitte in den erwähnten Büchern nach.

Literatur:
- Flammpanzer - German Flamethrowers1941-1945, Doyle, Jentz, 1995, Osprey



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