Im Einheitsdress in die Schule
Uniform (lat.): einheitliche Bekleidung (Dienstkleidung) bestimmter Personengruppen, um die Zusammengehörigkeit zu kennzeichnen.
Schuluniformen für Deutschland
Das Thema wird in Deutschland zur Zeit heiß diskutiert. Bei Familie.de konnten die Leser abstimmen, ob Deutschlands Schüler künftig lieber Schuluniformen tragen sollten anstatt des individuellen Looks. Die Antwort war ziemlich deutlich: Fast drei Viertel (73,4 %) aller Leser waren für die Schuluniform. Dagegen stimmten rund 26,5 Prozent. Für den Einheitslook spricht das Markenbewusstsein der Schüler. Dadurch entsteht an vielen Schulen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Diejenigen, die sich teure Klamotten leisten können, und die, die es nicht können. Inzwischen plant auch Hessen einen Modellversuch in Sachen Schuluniform. Der „Wiesbadener Kurier“ sucht Schulklassen, die sich dem Projekt freiwillig für das Schuljahr 2001/2002 anschließen. In Hamburg und Berlin laufen ähnliche Versuche bereits.
Pro:
Contra:
Besonders in den englischsprachigen Ländern und ehemaligen Kolonien werden noch heute Schuluniformen getragen.
Katharina aus Groß-Britannien erzählt:
Eigentlich waren es ja zwei Uniformen: eine für den Winter und eine für den Sommer. Im Winter hatten wir Mädchen einen dunkelblauen Rock und einen dunkelblauen Pullover an. Für den Sommer gab es ein hellblaues Kleid.
Die britischen Schüler bekommen mit elf Jahren in der secondary school einen Blazer (Jacke) mit einem school badge - einem Schulwappen darauf. Es gibt sogar school ties (Schulkrawatten), auch für die Mädchen. Jede secondary school hat ihre eigenen Farben und Muster. Die Schuluniform heben übrigens viele ihr Leben lang auf. Zum Klassentreffen als Erwachsene binden sie sich dann gerne noch einmal ihre school ties um.
Berliner Pennäler testen Uniformen bis zu den Sommerferien
In zwei Berliner Klassen tragen die Jugendlichen bis zu den Sommerferien einheitliche Schuluniformen - nicht gezwungen, sondern auf eigenen Wunsch. Auf dem Pausenhof des Steglitzer Willi-Graf-Gymnasiums sind die Schüler der 8a gleich zu erkennen. Noch ist die Situation etwas ungewohnt. Die Schuluniform besteht jedoch nicht aus Krawatte..., sondern aus einem hellblauen Polohemd, einem dunkelblauen Sweatshirt und einer gleichfarbigen Freizeithose. An diesem Einheitsoutfit wird sich bei den Jugendlichen für die nächsten zwei Monaten nichts ändern. So lange dauert nämlich der Modellversuch "Klassen-Kluft", den die Zeitung "Tagesspiegel" gestartet hat. Journalisten wollten wissen, ob Schuluniformen zeitgemäß sind und dem oft kritisierten Markenzwang entgegenwirken.
Japanische Lehrer im Tutu
Aus Solidarität mit ihren Schülerinnen, die Schuluniformen mit Röcken tragen müssen, haben in der westjapanischen Stadt Osaka während eines Seminars im Oktober 1995 13 Lehrer Röcke angezogen. Es sei „kalt und nicht sehr angenehm“, im Winter einen Rock zu tragen, fasste einer der Lehrer seine Erfahrung mit der Jahreszeit zusammen. Offensichtlich passten die Schulröcke den Lehrern auch aus anderen Gründen nicht: Es sei auch „schwer sich zu bewegen“, hieß es. Inzwischen verordneten die Behörden von Osaka auch Lehrern eine Schuluniform, da diese zu nachlässig gekleidet seien.