Analyse und Kontrolle als zentrale kognitive Prozesse des Erst- und Zweitspracherwerbs
Im Folgenden möchte ich ein Modell kognitiver Prozesse beschreiben, die grundlegend für die Verarbeitung sprachlicher Strukturen zu mentalen Repräsentationen in Form von Konzepten während des Spracherwerbs sein könnten. Es wurde von Ellen Bialystok und E.B. Ryan (Bialystok/Ryan, 1985) entwickelt und später erweitert (Bialystok 1990, 1995).
Obwohl das Modell naturgemäß dem Phänomen nicht in allen Dimensionen gerecht werden kann und auch nicht mit allen Ergebnissen neurobiologischer Forschungen übereinstimmt, was z.B. Emotion und Spracherwerb betrifft (vgl. Jacobs/Schumann, S.294), macht es doch plausible und überprüfte Aussagen über den Verlauf des Fremdsprachenerwerbs. Dies ist besonders für den Erwerb grammatischer Strukturen der Fall. Die Auslassung von Emotionen, Motivationen und individuellen Lernervariablen macht deutlich, dass hier nur ein Teilaspekt des Fremdsprachenerwerbs behandelt wird.
Analyse und Kontrolle
Bialystok stellt in ihrem Artikel ein kognitives Modell vor, das vornehmlich zur Erklärung des Erwerbs und Gebrauchs einer zweiten Sprache dienen soll. Dieses Modell basiert auf der Annahme von zwei kognitiven Komponenten die sie analysis of knowledge und control of processing nennt.
Das Modell beruht auf einer Theorie, die im Rahmen der Forschungen zur künstlichen Intelligenz entwickelt wurde. Es ist anzumerken, dass die Abbildung der Funktionsweise des menschlichen Gehirns auf Vorgänge im Computer zu einer verkürzten Sichtweise führen könnte. Trotzdem kann man m.E. in Teilgebieten Parallelen ziehen, um bestimmte Vorgänge zu verdeutlichen. Auch Bialystoks Modell kann zeigen, dass diese Theorie in der Lage ist, einige Phänomene hinsichtlich des kognitiven Aspekts des Zweitspracherwerbs zu erklären.
So versucht Bialystok mit ihrer Theorie, mentale Prozesse, die mit dem Lernen und dem Gebrauch einer zweiten Sprache zu tun haben, zu identifizieren. D.h. sie beschäftigt sich ausschließlich mit internen kognitiven Prozessen des Lernens und läßt alle anderen Aspekte zunächst außer acht.
Das Modell
Bialystok identifiziert zwei fundamentale Prozesse, die dafür zuständig sind, dass Sprache erworben und gebraucht werden kann. Zunächst ist es ihr jedoch wichtig, das Modell in einen größeren Rahmen zu stellen:
In dem Modell soll eine grundlegende Theorie des Zweitspracherwerbs dargestellt werden, insofern, als der Erwerb von Zeichensystemen im allgemeinen erklärt werden soll.
Das Modell soll Entwicklung erklären unter der Annahme, dass diese auf dem Anwachsen mentaler Repräsentationen beruht.
Zwei Komponenten sind nach Bialystok die grundlegenden Komponenten in diesem Prozess. Kognition selber mag mehr Komponenten haben, diese scheinen jedoch multifunktional zu sein. Es sind die Prozesse der Analyse und der Kontrolle. Obwohl diese beiden Prozesse vielfältig miteinander in Beziehung stehen, sind sie doch auch wieder sehr verschieden, weil ihre eigene Entwicklung von verschiedenen Faktoren abhängt. Die lebenslange Entwicklung dieser beiden Prozesse soll Teil der Erklärung der Entwicklung der Sprachfähigkeit in einer zweiten Sprache sein, denn diese beiden Prozesse sind für die Veränderungen der mentalen Repräsentationen zuständig und damit die Basis für das Lernen aus kognitiver Sicht. So kann auch mit ihrer Funktionsweise dargestellt werden, wie Lernen vor sich geht.
Analyse des Wissens
Das Anwachsen geistiger Fähigkeiten wie auch der Sprache setzt die Entwicklung mentaler Repräsentationen voraus. Die Analyse ist der Prozess, der das Weltwissen, das sich hauptsächlich um Bedeutungen formiert, zu expliziten Repräsentationen macht, die in Form von Strukturen organisiert sind. So auch die Sprache.
Unanalysierte sprachliche Repräsentationen gruppieren sich um Bedeutungen und Funktionen, die für das Sprechen nötig sind. Aber schon für die Herstellung einer Beziehungen zwischen Buchstaben und Lauten sind Analysemechanismen notwendig, die genauer analysierte und damit abstraktere symbolische Repräsentationen erzeugen. Je größer der Grad der Symbolisierung, desto größer die Notwendigkeit der expliziten Repräsentation. Explizitheit ist also eine Auskunft über den Grad der mentalen Repräsentation.
Der Prozess des Strukturierens und Organisierens ist zwar kontinuierlich, aber Bialystok identifiziert drei benennbare Stufen.
Sie nennt sie die Stufen der konzeptuellen Repräsentation, der formalen Repräsentation und der symbolischen Repräsentation.
Konzeptuelle Repräsentationen basieren auf Bedeutungen, die sich aus Denken und Kommunikation ergeben. Die Bedeutungen bekommen immer mehr Struktur und formieren sich in Gruppen, sie benötigen eine Art von formaler Repräsentation die kategorienbildend ist. Die symbolischen Repräsentationen beziehen sich sowohl auf die konzeptionellen wie auf die formalen Repräsentationen, indem sie sich über Symbole auf ihre Elemente beziehen. Hund, Katze und Knochen z.B. sind auf dieser Ebene unter anderem als Nomen repräsentiert. Hierbei hat jedes Symbolsystem seine eigene Struktur, sei es Sprache, Zahlen oder Musik. Es wird nun behauptet, dass diese symbolischen Repräsentationen durch Analyse direkt aus den beiden anderen Repräsentationssystemen folgen.
Die Art der Repräsentation sagt etwas darüber aus, in welcher Form das Wissen gespeichert ist oder wie explizit es ist. Die Sprache betreffend wird das dann wichtig, wenn sie in anderen Kontexten, wie z.B. der Schrift gebraucht wird. Das Wissen über Sprache muß für diesen Kontext in einer anderen Form als der konzeptuellen oder der formalen vorliegen. Es muß vom tatsächlichen Gebrauch losgelöst sein und in symbolischer Repräsentation vorliegen. Da mentale Repräsentationen ständig analysiert werden, nimmt auch die Explizitheit ständig zu. Symbolische Repräsentationen sind die explizitesten. Die Entwicklung der mentalen Repräsentationen wird als Anzeichen für Lernen verstanden.
Die Analyse der mentalen Repräsentationen ermöglicht es dem Lerner aber auch, auf sein Wissen zugreifen zu können, denn sie ermöglicht den bewussten Zugang zu dem so gespeicherten Wissen.
Bialystoks stellt die These auf, dass Wissen über Sprache, das in einer weniger analysierten Form vorliegt, dem Lerner Grenzen in Hinsicht darauf auferlegt, welchen Grad der Kompetenz er erreichen kann.
Kontrolle des Gebrauchs
Kontrolle ist der Prozess der selektiven Aufmerksamkeit zur betreffenden Zeit. Weil sich Kognition in mentalen Repräsentationen darstellt, müssen Repräsentationen, die in ganz bestimmten Situationen aufgerufen werden müssen, durch eine Art von Aufmerksamkeit gesteuert werden. Als Beispiel führt Bialystok wieder das Lesen an, bei dem die Aufmerksamkeit schwanken muß zwischen Form und Bedeutung, zwischen Laut und Buchstabe, zwischen Wörtern und Sätzen. Den Prozess des Ausbalancierens und des Auswählens der angemessenen Repräsentation nennt sie Kontrolle.
Diese Kontrolle ist die Basis für flüssiges oder automatisches Handeln, sie befähigt den Lerner in mehr oder weniger kurzer Zeit die angemessene Repräsentationsform für sein Verhalten auszusuchen. Je weniger er seine selektive Aufmerksamkeit auf die Lösung eines bestimmten Problems richten muß, desto mehr Kontrolle hat er über sein gesamtes Verhalten. Die Veränderung der selektiven Aufmerksamkeit wird als Anzeichen eines höheren Grades an Kontrolle verstanden.
Die Funktion der Prozesse
Die Annahme dieser beiden Mechanismen, Analyse und Kontrolle als kognitive Prozesse, die für den Zweitspracherwerb zuständig sind, führen zu drei spezifischen empirischen Vorhersagen.
1. Die Art und Weise, wie Aufgaben bewältigt werden, wird in Beziehung zum hierfür benötigten Grad der mentalen Repräsentation stehen. Diese Vorhersage ist bereits bestätigt im Zusammenhang mit der Lösung von meta-linguistischen Aufgaben in einer Zweitsprache.
2. Es sollte möglich sein vorherzusagen, wie ein Sprachenlerner eine Aufgabe bewältigen wird, wenn seine Fähigkeiten zur Analyse und Kontrolle mit einer entsprechenden Aufgabe, die diese Fähigkeiten erfordert, in Beziehung setzt.
3. Es wird systematische individuelle und Gruppenunterschiede geben, die sich aus dem Grad der Fähigkeiten zur Analyse und Kontrolle als Funktion von spezifischen Erfahrungen ergeben. Getestet wurde dies bei Kindern, die gut oder schlecht innerhalb einer Gruppe lesen können. Hier gab es spezifische Unterschiede in Bezug auf ihre Fähigkeiten zur Analyse und Kontrolle. Dasselbe wurde bei bilingualen im Vergleich mit monolingualen Kindern festgestellt.
Zusammenfassend stellt Bialystok fest, dass Analyse und Kontrolle zwei Prozesse sind, aus denen sich unter anderem Kognition zusammensetzt. Sie steuern die Struktur der und den Zugang zu mentalen Repräsentationen. Beide Prozesse entwickeln sich im Laufe des Erwachsenwerdens und mit der Erfahrung und führen dazu, dass sich die kognitive Kompetenz erhöht. Je mehr Analyse und Kontrolle die mentalen Repräsentationen anhaltend verändern, desto expliziter wird augenscheinlich das Wissen und desto angemessener das Verhalten.
Aspekte, die sich aus dieser Sichtweise ergeben sind folgende:
Ähnlichkeiten des Erst- und Zweitspracherwerbs
Die Annahme über das Verhältnis von Erst- und Zweitspracherwerb sind grundlegend für jede Theorie über das Erlernen einer zweiten Sprache.
Wenn in dieser Theorie Analyse und Kontrolle als grundlegende Mechanismen der Kognition bezeichnet werden, dann gilt das also für jegliche kognitive Entwicklung, demnach sowohl für den Erst- als für den Zweitspracherwerb. Das sagt jedoch noch nichts über die jeweiligen Prozesse und ihre Beziehung aus.
Nach Bialystok müssen die Prozesse verschieden sein, denn sie bauen auf verschiedenen Arten von mentaler Repräsentation auf. Der Erstspracherwerb geht einher mit dem Aufbau der Repräsentationen auf konzeptueller Ebene, während der Zweitspracherwerb schon auf ein mehr oder weniger elaboriertes linguistisches System aufbauen kann.
Ähnlich sind die beiden Prozesse durch die kognitiven Mechanismen Analyse und Kontrolle, durch die beide gesteuert werden. Die Sprachentwicklung geht entsprechend der Entwicklung der Ebenen der mentalen Repräsentation voran. Ist eine Ebene erreicht, so baut jede weitere kognitive Entwicklung auf ihr auf und geht nicht wieder auf eine niedrigere Ebene zurück und genau diese verschiedenen Anfangspunkte lassen die Entwicklung wie verschieden gesteuerte Prozesse aussehen, die sie aber im Prinzip nicht sind. Die Prozesse des Erst- und Zweitspracherwerbs unterscheiden sich in dem Ausmaß, in dem die biologische und kognitive Entwicklung des Menschen naturgemäß voranschreitet.
Man könnte den Prozess des Erstspracherwerbs eine biologische oder angeborene Funktion des Menschen nennen, wohingegen der Zweitspracherwerb durch kognitive Faktoren gesteuert und beeinflusst werden kann. Erst- und Zweitspracherwerb mögen also auf verschiedenen Ebenen angesiedelt sein, gesteuert werden aber beide durch die kognitiven Prozesse der Analyse und Kontrolle.
Von welchem Punkt aus wird die zweite Sprache erworben?
Auch Bialystok setzt im Gegensatz zu anderen Forschern eine Universal Grammar als angeboren voraus, auf deren Basis ein Kind die komplexe Struktur einer bestimmten Sprache erwerben kann. Je länger jedoch die Prozesse der Analyse und Kontrolle auf die mentalen Repräsentationen angewandt werden, desto höher wird auch die Ebene der mentalen Repräsentation der universalen Grammatik oder weitergehend der erworbenen sprachlichen und interaktionellen Strukturen. Die Kinder lernen also gleichzeitig mit der Sprache auch über die Sprache. Wo aber setzt nun der Erwerb der zweiten Sprache ein? Es ist nach diesen Betrachtungen unwahrscheinlich, dass der Prozess bei Null beginnt, weil ja auch die bereits erworbenen Strukturen in einer höheren mentalen Repräsentationsform vorliegen, als dies beim Erstspracherwerb der Fall war. Nicht anzunehmen ist nach Bialystok aber auch, dass der Zweitspracherwerb eine Umformung der Erstsprache ist, da, wo sie sich von der Zweitsprache unterscheidet. Vielmehr nimmt Bialystok an, dass der Zweitspracherwerb auf einem Wissen über Sprache aufbaut, auf einem Wissen über sprachliche Strukturen, das während des Erstspracherwerbs durch Analyse erworben wurde. Hierbei handelt es sich um fundamentale linguistische Konzepte wie Subjekt und Prädikat, Zeit, Subordination usw. Eine zweite Sprache zu lernen bedeutet, die Mittel kennen zulernen, diese Konzepte in der Fremdsprache ausdrücken zu können. Die mentalen Repräsentationen, die mit dem Erstspracherwerb entwickelt werden, sind der Ausgangspunkt für den Zweitspracherwerb. Ähnlich verhält es sich auch mit den Kontrollprozessen, die während des Erwerbs der Erstsprache für ihren Gebrauch erworben werden. Auch sie bilden die Basis für das Verhalten in der Fremdsprache. Durch strukturelle Unterschiede der Fremdsprache muß die Aufmerksamkeit aber auch auf andere Repräsentationen gerichtet werden. Jedoch ist auch die Fähigkeit zur Kontrolle weiter entwickelt, als dies während des Erstspracherwerb der Fall ist.
Trotz aller Unterschiede ist der Mensch sowohl während des Erstsprach- wie während des Zweitspracherwerb mit dem Problem konfrontiert, neue Repräsentationen und ihre Kontrolle zu entwickeln, die einen angemessenen Gebrauch der Fremdsprache ermöglichen.
Bewusstheit
Bewusstheit im Fremdsprachenlernen ist ein häufig untersuchtes Phänomen in der Fremdsprachenforschung. Bialystok versucht nun gemäß ihrer Theorie Bewusstheit und ihre Rolle im Fremdsprachenerwerb zu erklären.
Zunächst ist die Rolle der Bewusstheit in der Kognition umstritten. Extrempositionen sind einerseits die der künstlichen Intelligenz, in der behauptet wird, dass alle Systeme, die auf dieselbe Art datenverarbeitend sind wie die menschliche Kognition ihr isomorph, also auch bewusst sind. Andererseits argumentiert z.B. Searle, dass Bewußtsein spezifisch menschlich ist und dass daher alles Denken bewusst sei.
Bewusstheit wird aber niemals bestimmten Prozessen oder bestimmtem Verhalten zugeordnet. Im Zweitspracherwerb dagegen wird der Begriff Bewusstheit in Verbindung gebracht mit bestimmten anspruchsvollen Problemlösungsstrategien, mit kontrollierten im Gegensatz zu automatischen Prozessen.
In der Forschung wird der Begriff Bewusstheit häufig nach drei Aspekten unterschieden in die Bereiche Ereignis, Wissen und Intention. So kann man den Zweitspracherwerb nicht mit der Unterscheidung bewusst oder unbewusst, also kontrolliert und automatisch beschreiben. In dieser Unterscheidung scheint nämlich Bewusstheit meist nur mit dem Ereignisaspekt gleichgesetzt zu werden, wobei es um die Bewußtheit expliziter Regeln in der Hervorbringung sprachlicher Äußerungen geht. In diesem Sinne gäbe Bewußtheit an, in welchem Maße der Lerner Kontrolle über das linguistische System der Fremdsprache hat.
Bialystok beschreibt das Ereignis, die sprachliche Äußerung, in einem anderen Sinne. Der Schlüssel zum Begriff Ereignis ist die Aufmerksamkeit. Bewußt ist dem Menschen das, worauf er seine Aufmerksamkeit richtet. Der Unterschied dazwischen, eine Regel zu benutzen und eine Regel zu kennen, liegt darin, dass sie zu kennen Bewußtheit erfordert, sie zu benutzen aber nicht. Bewußtheit wäre nach dieser Interpretation also ein Ergebnis der Interaktion von Analyse und Kontrolle. Analysierte Repräsentationen können zur Kontrolle des Verhalten herangezogen werden. Je analysierter Repräsentationen sind, desto präziser kann das Verhalten modelliert werden. Die Präzision kann in Regeln oder Strukturen liegen, aber auch in Prozessen oder Vorgehensweisen. Der Prozess, die Aufmerksamkeit auf spezifische Aspekte von Repräsentationen zu richten, gibt dem Menschen das Gefühl von Ereignis, das oben Bewußtheit genannt wurde.
Instruktion
Ein weiterer Aspekt des Zweitspracherwerbs, auf den Bialystok ihre Theorie anwendet, ist die Instruktion.
Das Modell von Analyse und Kontrolle bezieht sich ausschließlich auf die mentalen Prozesse des Zweitspracherwerbs. Die äußeren Umstände, unter denen er stattfindet, finden in dieser Theorie keine Berücksichtigung, sind aber nach Bialystok grundlegende Voraussetzungen des Zweitspracherwerbs. Der Fremdsprachenunterricht beeinflusst den Erwerbsprozess in der Hinsicht, dass er ihn unterstützen und beschleunigen kann, oder durch die Unterstützung bestimmter mentaler oder kognitiver Prozesse eine bestimmte Art von Kompetenz bevorzugt fördern kann. Nach Bialystok gibt es also keine "richtige" Methode des Fremdsprachenunterrichts, sondern bestimmte Arten der Instruktion konzentrieren sich auf die Entwicklung bestimmter Prozesse der Analyse und Kontrolle, und sowohl der Lerner als auch in unserem Falle die Lehrplanschreiber oder Lehrer müssen sich darüber im Klaren sein, welchen Typ von mentaler Repräsentation sie mit ihrem Fremdsprachenunterricht fördern wollen. Diese Ziele des Fremdsprachenunterrichts werden je nachdem formale oder natürliche Methoden geeignet erscheinen lassen.
Fazit
Das Modell, das hier beschrieben ist, soll eine Theorie darüber sein, wie Lerner ihre Fähigkeiten im Gebrauch einer fremden Sprache im Laufe des Erwerbsprozesses verbessern. Es ist eine Theorie im Bereich der Theorien über kognitive Entwicklung. Sie kann mit Theorien über externe Faktoren des Zweitspracherwerbs in Einklang gebracht werden. Zusammen mit allen anderen Theorien, die nicht den Einblick in kognitive Prozesse des Fremdsprachenlernens ausschließen, soll sie ein Schritt in die Richtung auf eine vollständigere Beschreibung des Zweitspracherwerbsprozesses sein.