Der Rotfuchs – ein Einblick in die Welt des schlauen Jägers

Der Rotfuchs ist uns allen mehr oder weniger bekannt. Nicht allein schon aus den Märchen und Geschichten, wo er als „Meister Reineke“ (Reineke = der, der Rat, Bescheid weiß) oder der „schlaue Fuchs“ bezeichnet wird. Oft ist auch der Satz „schlau wie ein Fuchs“ im Gebrauch. Woher kommt diese Bezeichnung?

Aus dem Leben eines Rotfuchses:

Am Waldrand grasen friedlich zwei Kaninchen. Plötzlich stellen sie lauschend ihre Löffel auf und blicken in Richtung Wald. Da läuft ein Fuchs übermütig hin und her, schlägt lustig Purzelbäume, dreht sich im Kreise und versucht, seinen buschigen Schwanz zu schnappen. Die Mümmelmänner schauen dem Treiben neugierig zu und denken gar nicht daran, wegzuhoppeln. Dabei merken sie gar nicht, dass der Räuber in seinem Spiel immer näher heranrückt. Da macht der listige Fuchs auch schon einen Satz, schnappt sich ein Kaninchen und ist blitzschnell im Wald verschwunden. Er hat seine Verspieltheit hier nur vorgetäuscht, damit die Kaninchen auf seinen Angriff nicht gefasst sind. Solchen Täuschungsmanövern verdankt der Fuchs das Eigenschaftswort „schlau“, das in Verbindung mit seinem Namen immer genannt wird.

Wie genau sieht ein Rotfuchs aus?

Der Rotfuchs hat, wie der Name schon sagt, ein dichtes, rotbraunes Fell. Die Schwanzspitze und die Körperunterseite des Räubers ist weiß. Der Rotfuchs ist ca. 65-76cm lang, der Schwanz ca. 35-44cm.

Neben dem Rotfuchs gibt es noch andere Fuchsarten, wie den Polar- oder Weißfuchs, den Steppenfuchs oder den Marderhund.

Meister Reineke ist in ganz Europa, Nordafrika, Nordamerika sowie in Teilen Asiens und Australiens als wildlebendes Raubtier bekannt.

Was frisst ein Fuchs und wie verschafft er sich seine Nahrung?

Wie schon am Anfang erwähnt ist der Fuchs ein Jäger. Auf seinem Speiseplan stehen z.B. Mäuse, junge Hasen, Kaninchen, Geflügel, Wildenten, Gänse, Regenwürmer, Obst und junge Rehe. Der Fuchs ist, was viele nicht wissen, ein Allesfresser. Er ist außerdem sehr anpassungsfähig und seine Mahlzeiten variieren von Fisch in Küstengegenden bis zu Murmeltieren in Gebirge.

Ein ausgewachsener Rotfuchs nimmt 330-550g Nahrung pro Tag zu sich. Die Nahrung ist im Sommer und Winter verschieden. Ein Phänomen ist, dass der Fuchs sich selten richtig „voll“ frisst, d.h. er frisst auch bei gutem Nahrungsangebot immer nur kleine Mengen. Das hat den einfachen Grund, dass ein voller Bauch nur die Beweglichkeit beeinträchtigt.

Allen Nahrungsmitteln voraus geht wohl die Feldmaus. Der Fuchs riecht sie und er legt sich vor ihrem Loch auf die Lauer. Sobald die Maus herauskommt, springt er mit allen Vieren vom Boden ab. Er kann so bis zu 4m weit springen. Er springt in jedem Fall, auch wenn die Maus direkt vor ihm sitzt. Eine weitere Jagdmethode ist das Tot stellen. Sind Krähen in Sicht, lässt sich der Fuchs wie tot umfallen. Irgendwann kommt einer der schwarzen Aasfresser und zupft an seinem Schwanz. Dann springt der Fuchs hoch und versucht sie zu packen. Auch Hühner oder flugunfähig gemachte Enten sind eine willkommene Beute.

Obwohl der Fuchs ein Einzelgänger ist, muss er sich natürlich mit anderen Füchsen verständigen können. Die Verständigung ist z.B. unter Geschlechtspartnern oder Rivalen notwendig. Es gibt hierbei kontaktstiftende oder distanzfordernde Signale. Zur Verständigung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das ist einmal die Verständigung über Duftstoffe. Die Duftstoffe werden vom Körper dem Harn beigesetzt. An dem Duftstoff können andere Füchse z.B. das Geschlecht des anderen erkennen. In der Ranzzeit (Paarungszeit) kommt es auch noch zu einem Bellen (Ranzbellen), um einen Partner zu finden. Auch verlassene Welpen bellen, um auf sich aufmerksam zu machen.

Die Jungen und ihre Aufzucht:

Die Füchse sind wie alle Caniden (Canis = Hund) einmal im Jahr fortpflanzungsfähig. Die Paarungszeit ist im Januar und Februar. Im August werden dann ca. 3-8 Junge geboren. Die Betreuung der Welpen beansprucht besonders bei großen Würfen beide Elternteile. Die kleinen Füchse wachsen schnell und machen schon nach drei Wochen die Augen auf.

Krankheiten bei Füchsen:

Die wohl bekannteste und auch für den Menschen gefährliche Krankheit ist die Tollwut. Sie ist seit über 3500 Jahren überliefert. Die Tollwut kann alle Warmblüter anfallen, der Erreger greift das Nervensystem an. An Tollwut erkrankte Füchse zeigen große Beißlust. Neben der Tollwut gibt es noch einige andere Krankheiten, wie die Staupe oder den Fuchsbandwurm.

Jonas Schönefeld

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