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In Gottes Augen schauen (Gebet vom 16.1.05)

In deinen Augen sehe ich Angst und Trauer, die du am Kreuz für mich aushältst.
Und gleichzeitig sehe ich Liebe und Treue, die dich für mich in den Tod treibt.
Das vollkommen Menschliche und das vollkommen Göttliche begegnen sich - und das Göttliche gewinnt! Die Liebe bleibt! Die Angst weicht aus deinen Augen, wenn du mich anschaust. Aber die Liebe bleibt.

Wenn ich als Kind so allein in einer Ecke saß, war dein Auge immer auf mich gerichtet. Voller Liebe und Fürsorge. Auch Schmerz sehe ich in deinen Augen, wenn ich nicht die Liebe bekommen konnte, die ich gebraucht hätte.
Aber bei meinem Missbrauch, mein Herr, da sind deine Augen von Schmerz und Zorn gezeichnet. Du musst es aushalten, weil du weißt, dass diese Dinge mit zu meinem Besten dienen. Doch du würdest am liebsten eingreifen. Du kannst das Leid nicht mitansehen. Aber du lässt es zu, weil du mich liebst.
Das zerreißt dich innerlich – so wie zu dem Zeitpunkt, mein Vater, als du deinen eigenen Sohn so leiden sehen musstest. Du musstest dich sogar gegen ihn wenden, obwohl du ihn mit ewiger Liebe liebtest. Du musstest es tun, damit du uns Menschen – und damit auch mich – weiterlieben und nach Hause lieben kannst.
Und daher musstest du auch mit mir das Leid aushalten. Das, was man mir, deinem Kind, angetan hat, hat man eigentlich dir angetan. Du hast noch mehr gelitten als ich, weil du nicht hilflos warst und doch aus Liebe hilflos sein musstest.
Mein Vater, ich werde hier dieses Leid nicht verstehen, das du für mich und mit mir durchgemacht hast. Aber ich weiß, dass es unendlich groß war.
Und eines weiß ich ganz sicher: Du hättest nichts lieber getan, als damals einzugreifen. Du hast es nur nicht getan, weil du mir durch dieses Leid einen noch viel größeren Segen geben wolltest.
Du hättest es niemals zugelassen, wenn du nicht von ganzem Herzen gewusst hättest, dass gerade durch dieses Leid deine Herrlichkeit so tief wie niemals sonst in mein Herz kommen würde.

Weil du auf die vor dir liegende Freude schauen konntest, Herr Jesus, konntest du die Scham und die Schande des Kreuzes überhaupt aushalten.
Und weil du in meinem Missbrauch schon die vor mir liegende Freude gesehen hast, konntest du den Schmerz und die Hilflosigkeit, mit der du zuschauen musstest, aushalten.
Du hast die Hilflosigkeit bewusst gewählt, um durch sie den Sieg auf Golgatha zu erringen.
Auch alles andere, wo du bewusst in die Hilflosigkeit gehst und nicht eingreifst, wird im Sieg enden. Ob ich es jetzt schon sehe oder nicht – deine Hilflosigkeit ist nie umsonst! Sie ist immer geplant!
Mein liebender Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mir gerade die Tür zu deinem Herzen öffnest. Danke, dass du mir das Verständnis für ein Handeln aufschließt!
Jetzt weiß ich, warum du zugeguckt hast – warum du aus Liebe zu mir zuschauen musstest. Nur aus Liebe!!! Danke! Ja, danke, mein Herr, dass du es ausgehalten und nicht eingegriffen hast! Und danke, dass du auch bei deinem eigenen Sohn nicht eingegriffen hast. Selbst, wenn du das aus Liebe zu ihm getan hättest, hätte es für mich den Tod bedeutet!
Herr, ich danke dir, dass du es aushalten kannst, bei dem Leid deiner Kinder zuzugucken und nichts zu machen! Wenn du dieses Leid zulässt, dann ist es die Garantie dafür, dass etwas Gutes daraus entstehen muss – sonst würdest du dir Leid nie anschauen!!!
Danke!

 

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