Was ist ein Rollenspiel ?

 

In einem Rollenspiel übernimmt ein Spieler die Rolle eines Helden, Abenteurers oder irgendeiner beliebigen anderen Person. Wie in einem Theaterstück oder einem Film versucht dieser seine Rolle so gut wie möglich zu spielen. Das eigentliche Ziel ist es aber, einfach nur spaß zu haben !

Der Unterschied
Im Gegensatz zu einem Theaterstück, eines Kinofilms oder eines Romans kann der Spieler die Handlung seines Charakters jedoch jederzeit selbst bestimmen. Der Spieler ist also an kein Drehbuch oder etwas ähnlichem gebunden. Er kann freie Entscheidungen treffen !

Der Hintergrund
Wie in einem Film kann der Spieler in verschiedenen Hintergründen spielen. Je nach wunsch kann dies ein Fantasy-, Kriminal-, Horror-, Science Fiction-, oder einfach ein Aktionfilm sein.

Spieltechnik
Der Spieler muß allerdings seine Handlungen nicht auf einer Bühne darstellen oder körperliche Kunststücke in einer Manege. Nein, er sitzt zusammen mit anderen Spielern, die ebenfalls eine Rolle in diesem Spiel haben, an einem Tisch. Anstatt jede Aktion des Characters nachzuspielen beschreibt man seine Handlungen und unterstützt diese Beschreibung wenn möglich (und falls einwenig Talent zum Schauspiel vorliegt) mit Gestik und Mimik. Die Spieler gestalten also gemeinsam eine Geschichte bzw. die Handlung.

Der Haken
Tja, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Denn wenn sie der Meinung sind einen 1 Tonnen schweren Felsbrocken aufheben zu können oder einem Rennpferd zu entkommen so irren sie sich gewaltig. Auch in diesem Spiel gibt es Regeln die zu beachten sind. Eine Ansammlung von zusammengehörenden Regeln nennt man Rollenspielsystem oder einfach System. Und deren gibt es viele im Fachhandel. Viele dieser Systeme decken einen bestimmten Hintergrundbereich ab, wie zum Beispiel "AD&D". AD&D ist ein Fantasy-Rollenspiel, es spielt also im Mittelalter wobei die Welt natürlich der Phantasie entspringen kann und nicht wirklich existieren muß. Wie zum Beispiel in dem Film "Conan, der Barbar" mit Arnold Schwarzenegger, dessen Welt unserer ähnlich ist.

Der Charakter
Bevor man jetzt mit dem Spielen anfangen kann muß man noch die Beschreibung seines Charakters festhalten. Dieses Schriftstück wird dann meist Charakterblatt genannt und gibt alle wichtigen Werte der gespielten Rolle wieder. Hat sie grüne oder blaue Augen, ist sie stark oder schwächlich, dumm oder klug und so weiter. Je nach den Regeln des verwendeten Systems wird hier Schritt für Schritt der Charakter abgerundet.

Der Meister oder Spielleiter
Und nun zum Allerletzten Punkt. In einer Rollenspielgruppe muß es jedoch einen Spieler geben der nicht in die Rolle eines Charakters sondern in die Rollen vieler, unzähliger Charaktere, oder sog. Nichtspielercharakteren schlüpft. Dieser wichtigste Spieler wird mit Meister oder Spielleiter bezeichnet. Warum werden sie bald erkennen. Der Meister gehört also nicht zu den Spielern. Er betimmt den groben Handlungsverlauf des Abenteuers. Worum geht es eigentlich? Wieviele Feinde werden den Spielern gegenüberstehen? Hat der Drache rote oder grüne Schuppen? Ist er freundlich oder feindlich? Gibt es in dieser Stadt einen Tempel? Dies sind nur einige Fragen mit denen sich der Spielleiter möglicherweise auseinandersetzen muß. Er sollte sich also schon auf das bevorstehende Abenteuer vorbereitet haben. Er plant auch den gesamten Aufbau des Abenteuers. Der Meister verfügt also über viel Hintergrundwissen das den Spielern zu Anfang des Spiels verborgen ist. Er weiß wo die Geheimtüren versteckt sind und er kennt die geheimen Fallen. Die wichtigste Aufgabe des Leiters ist jedoch das gesamte Spiel zu koordinieren. Wer ist wann dran? Er sollte den Großteil der Regeln kennen und sehr kreativ sein. Gute Rethorik und ein gutes Vorstellungsvermögen sollten ebenso seine Stärken sein. Ja und Phantasie muß ja sowieso jeder haben. Der Meister übernimmt auch alle anderen Rollen der Geschichte (des Abenteuers). Er ist der Bäcker, der Pfarrer, der grimmige feindliche Krieger und die alte Oma am Straßenrand. Ihm kommt die schwierigste Aufgabe zu. Sein Wort ist Gesetz und übertrifft sogar die Regeln des Systems. Wenn der Meister der Meinung ist das ein Spieler dies oder jenes nicht kann oder nicht geschafft hat so ist das Gesetz, und er hat es nicht geschafft !!! Der Spielleiter sollte weder gegen die Gruppe noch mit der Gruppe spielen sondern vielemehr eine neutrale Haltung haben und lediglich die logischen Folgen der Handlungen der Spieler beschreiben.

Endlich aus !
Naja, am besten lernt man Rollenspielen indem man sich irgendeiner Rollenspielgruppe anschließt und es einfach mal ausprobiert. Ich garantiere es lohnt sich. Solltet ihr aber keine Möglichkeit haben eine zu finden so verlegt euch auf Computerrollenspiele oder PBEM (Rollenspiele per E-Mail). Wenn ihr in Wien leben solltet (könnt ja sein ;)) so könnt ihr euch auch einfach bei mir Melden und wir werden schon etwas organisieren. Derzeit gibt es in Wien nur zwei Geschäfte die Rollenspielartikel führen und als Fachgeschäfte gelten. Beide befinden sich auf der Mariahilferstraße. Das Damage Unlimited Center (Spiele für Kinder und Erwachsene) und die Spielerei. Dort könnt ihr euch auch Fantasy-Romane und Trading Cards besorgen.

Also noch viel spaß mit RPG`s (role-playing-games) ...

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