Das Demonworldturnier auf dem F.R.O.S.T. Con 13./14. Juli 2002 in Freudenstadt war mit zehn Teilnehmern das bisher bestbesuchte des Jahres auf den süddeutschen Cons (nach dem Winter-F.R.O.S.T. im Januar und dem Teck-Con im Frühjahr). Nach einhelligem Wunsch der Teilnehmer war es auch nicht das Letzte - wenn man nach nach der Zahl der Con-Teilnehmer geht, die enttäuscht waren, daß sie von dem Turnier nichts wussten und auch gerne mitgemacht hätten, werden die Turniere in Zukunft vielleicht sogar noch größer... Auch wenn es noch keine offiziellen Planungen gibt, der Teck-Con im November 2002 und der nächste Winter-F.R.O.S.T. im Januar 2003 warten schon auf uns. Wer unverbindlich sein Interesse an Turnieren dort anmelden möchte, kann ja schon mal mit mir [koljag(at)yahoo.com] Kontakt aufnehmen. Jetzt aber zum Bericht vom Sommer-F.R.O.S.T. Die Stadthalle von Freudenstadt war mit verschiedensten Rollenspielrunden (und entsprechender Con-Athmosphäre, gewandeten Magiern, Hofdamen und (wirklich!) kettenhemdbewehrten Rittern) gefüllt, und auf der Empore bot ein langer Tisch Platz für die fünf 2x2 Demonworldspielpläne des Turniers. Wir waren elf Generäle aus vielen fernen Landen - bis aus dem Saarland, Mainz und Unterfranken waren DW-Spieler in den Schwarzwald gekommen. Das Spielgelände reichte von dem üblichen Standardgelände und einem Feld mit Hügeln und einem mit Wäldern bis zu einem offenen Feld mit einer (allerdings nicht bespielbaren) Ritterburg und einem zweiarmigen Fluß - wie der Zufall es wollte, mussten ausgerechnet die beiden Isthakarmeen mit ihren wasserscheuen Torgogs beide einmal auf dieser anspruchsvollen wasserreichen Karte antreten. Als Armeen waren am häufigsten (viermal) die Elfen vertreten, daneben einmal Zwerge, zweimal Isthak (mit insgesamt sechs Einheiten Torgogs und fünf Drogadors - wer hätte das gedacht ;), zweimal Orks (mit insgesamt neun Wahngroks :) und einmal die inoffiziellen Dunkelelfen (ohne Magie und Gegenstände, für die es auch inoffiziell noch keine ausgearbeiteten Punktewerte gibt). Pablo und ich hatten das Turnier organisiert und haben uns wegen der ungeraden Teilnehmerzahl mit dem Spielen abgewechselt, Pablo in Runde eins und ich in Runde zwei und drei. In meinem ersten Spiel (in Runde zwei) standen sich zwei recht ähnliche und nicht allzu abstrus turnieroptimierte Elfenarmeen auf den beiden Seiten der zwei Flüsse gegenüber (jeweils die vorgeschriebenen drei Thanarileinheiten, außerdem jede Seite mit Faldriel mit silberner Lanze und Athulain Gilfar, aber bei mir Dachsleute, Ulathir und Andor als Ergänzung, bei Doddsen Schwertmeister und die Galorea samt ihrer Meisterin, der "Wahrheit"). Die engen Furten in den Flüssen (jeweils eine mit Breite drei, die gerade eben einer Infanterieeinheit das Überqueren erlaubte, und eine mit Breite eins, die nur in Kolonnenformation überschritten werden konnte), die Abwesenheit von Kavallerie (außer den berittenen Athulains, Leibwachen meines Gegners und meinem Andor), die als einzige den Fluß überall durchschreiten konnten und die starken Fernkämpfer (Jäger und Luthari bei mir, zweimal Jäger bei Doddsen sowie zwei silberne Lanzen) machten das Spiel zu einem superspannenden Krimi, in dem sich die Aktion rund um die Furten konzentrierte. Nicht zuletzt haben meine Thanaril Speerträger die schmale Furt bis zum Ende des Spiels ohne jeden eigenen Verlust gegen die anstürmenden Galorea verteidigt. Auch an spektakulären Aktionen fehlte es nicht: von meinem Auftakt, in dem ein verpatzter Moraltest nach Geistschlag Doddsens eine Jägereinheit gleich wieder vom Spielfeld schickte, über den sofort darauffolgenden Tod meines Faldriel (Treffer der silbernen Lanze) und den bösen Fehler von Doddsens Faldriel (der sich im Nachhinein auch als Regelfehler herausstellte: seine silberne Lanze auf meinen Athulain im Nahkampf wich (eigentlich illegalerweise, sie trifft immer) auf seine eigenen Leibwachen ab und erlegte zwei davon) bis zu meinem Athulain, der mit einem verbleibenden Trefferpunkt erst in der zweiten Runde Nahkampf einem fünffach unterstützten Angriff unterlag (der erste hätte bei 18 oder weniger getroffen, war aber eine 19...). Am Schluß blieb ein hart erkämpftes Unentschieden mit nur leichten Punktevorteilen auf meiner Seite. In meinem zweiten Spiel (in der dritten Turnierrunde) musste ich gegen Rainers Isthakis antreten, vor denen meine Elfen (und ihr General ;) aufgrund einschlägiger schlechter Erfahrung schon geradezu paranoide Angst haben. Obwohl sie sich in diesem Spiel über die vollen neun Runden heldenhaft schlugen, unter anderem fast die komplette Dai Re Coon Einheit vernichteten und sowohl die Eisbärenreiter als auch die Brüder des Eislords in die Flucht schlugen, wurden die tapferen Verteidiger Iconessas bis zum Ende des Spiels fast völlig aufgerieben. Auch etwas mehr Würfelglück hätte mir da nicht zum Sieg verholfen... wohl aber zu besserer Laune - die Nahkampfangriffe, bei denen ich genau eins mehr würfelte als zum Treffen nötig, waren nicht zu zählen, Athulain brauchte vier (!) Runden Nahkampf, um einen einzelnen Drogador zu erledigen, obwohl er mit Rhavandor ausgerüstet war (drei Angriffe hintereinander mit 18, 19 oder 20) und meine mit tödlicher Raffinesse aufgestellten Jägerfallen im Wald schafften es nicht, auch nur einen einzigen der fünf Torgos aufzuhalten, die darüber hinwegrollten (fünf Würfe auf sieben oder weniger nicht geschafft) - außerdem leisteten sich Rainers zwei Drogadors keinen einzigen Patzer, mein Dyrea dagegen zwei... Aber ich will nicht jammern - irgendwie müssen sich meine Elfen da mal was besseres einfallen lassen gegen die dämonischen Horden, vielleicht sollte ich doch mal Kelah und ihr Einhorn oder gar ihren ganzen Kriegerbund mitnehmen. Außerdem habe ich diesmal im Gegensatz zu vielen früheren Schlachten meiner Elfen gegen Isthakische Horden immerhin lange, hartnäckig und nicht ganz erfolglos Widerstand geleistet gegen die morallosen Damönen und die brutalen Zauber der Schwarzmagier aus dem hohen Norden. Selbst meine Plänkler haben erst in der allerletzten Runde fast vernichtet das Feld flüchtend verlassen. Im Nachhinein ein genial spannendes Spiel mit viel Taktik und vielen kleinen Erfolgen und Niederlagen, von dem die (wenigen) überlebenden Elfen noch lange erzählen werden... Das Endspiel um den Turniersieg war auch eine strategisch ungewöhnliche Aufgabe für beide Feldherrn, weil es an dem berüchtigten Doppelfluß mit den schmalen Furten stattfand. Es standen sich Gunnis Isthakis (mit vier(!) Einheiten Torgos, die nicht ins Wasser dürfen, und ansonsten praktisch ohne Elemente größer als zwei) und Babeks Orks (ebenfalls praktisch ohne Elemente der Größe drei oder mehr, die an beliebiger Stelle durch den Fluß kommen könnten) gegenüber. Leider konnte ich das Spiel nicht mitverfolgen, aber letztlich konnte Isthak wohl durch die Torgogs zumindestens Angriffe über die Furten abblocken und mit Magie (beschworenen Dämonen etc) genügen Schaden unter den Orks anrichten, um Gunni ein Unentschieden und damit den Turniersieg (wegen höherer insgesamt vernichteter Punktzahl bei seinen Gegnern) zu sichern. Das Endergebnis des Turniers war folgendes: 1. und Turniersieger: Gunnis Isthakis (7 Turnier-Punkte für 2 Siege, ein Unentschieden, 3015 Punkte [vernichtet und Szenariopunkte] + 75 Punkte für eine zwar unbemalte, aber proxyfreie Armee) 2. Babeks Orks (7 Turnier-Punkte für 2 Siege, 1 Unentschieden, 2528 Punkte und 150 Bonus für proxyfreie und komplett bemalte Armee) 3. Arne "Rhavandor"s Elfen (6 Turnier-Punkte, zwei Siege, eine Niederlage, 3561 + 75 Punkte) 4. Thomas' Dunkelelfen (6 Turnier-Punkte, zwei Siege, eine Niederlage, 2678 + 0 Punkte) 5. Doddsens Elfen (4 Turnier-Punkte, 1 Sieg, eine Niederlage, ein Unentschieden, 3064 + 75 Punkte) 6. Rainers Isthakis (3 Turnier-Punkte, 1 Sieg, zwei Niederlagen, 1926 + 150 Punkte) 7. Stompy's Zwerge (3 Turnier-Punkte, 1 Sieg, zwei Niederlagen, 1324 + 0 Punkte) 8. Andreas' Orks (3 Turnier-Punkte, 1 Sieg, zwei Niederlagen, 1213 + 75 Punkte) 9. Michas Elfen (0 Turnier-Punkte, drei Niederlagen, 1724 + 150 Punkte) und außer Konkurrenz die Organisatoren Pablos Elfen (3 Turnier-Punkte, 1 Sieg, 950 + 25 Punkte) Klaus Elfen (1 Turnierpunkt, eine Niederlage, ein Unentschieden, 1705 + 150 Punkte) Gratulation an den Sieger, die erfolgreiche Wiesbaden/Mainzer Fraktion und alle andern Teilnehmer! Besonders die Turnierneulinge haben sich tapfer geschlagen - Doddsen hat sogar gleich vier Turnierpunkte eingefahren, und Stompy in seinem zweiten Turnier gezeigt, daß es nach einem Debut ohne Siege nur aufwärts gehen kann. Einen herzlichen Dank auch an die Sponsoren - Hobby Products stellte zwei nagelneue Empires Elfen Blister und 8 mal die Promofigur Gandalf^H^Hgor ;) zur Verfügung, und Christian 'Oshikai' stiftete für jeden Teilnehmer einen Abguß seines Eigenbaus eines überschwer gepanzerten Zentaurenhelden (Bild und inoffizielle Rekrutierungskarte siehe http://members.tripod.com/oshikai/id95_m.htm ) Besonders zur guten Optik beigetragen haben die vielen hervorragend bemalten Armeen auf den Tischen - man kann gar keine besonders hervorheben. Auch einige Spieler, die wegen einzelner unbemalter oder mit Pappmarkern ersetzter Einheiten die Bonuspunkte für ganz bemalte oder proxyfreie Armeen nicht bekamen, hatten bis auf kleine Lücken fantastisch aussehende Einheiten auf dem Tisch. Bis auf einen möglichen Tausch von Platz 7 und 8 hätte allerdings das Turnierergebnis auch bei mehr komplett bemalten Armeen nicht anders ausgesehen. Kurz der Vollständigkeit halber die Szenarien: im ersten Spiel gab es für das Besetzen der zwei nebeneinander liegenden Felder genau inder Mitte des 2x2 Spielfeldes jeweils 50 Punkte, im zweiten Szenario (Durchbruch) hätte es für jedes Element, das am Ende des Spiels in der gegnerischen Aufstellungszone (drei Reihen am Rand - nicht gegnerische 'Hälfte'!) fünf Punkte gegeben, ich hatte aber den Eindruck, daß kaum jemand eigene Truppen so weit im gegnerischen Rückraum platzieren konnte. Im dritten Spiel gab es für Generäle einen Anreiz von 50 Punkten (für jeden der beiden Spieler), die sich aufrafften, mit den (optional ja immer zugelassenen) Zusatzregeln für Flankenmärsche zu spielen. Da kam dann der eine oder andere Held ab Runde vier ganz unerwartet von der Seite ins Spiel. Auch ich hatte eigentlich für die Abwehr dieser Flankenmärsche aufgestellt (meine Elfeninfantrie war von den Eisbärreitern ausgespäht worden), war dann im Eifer des Gefechts aber doch überrascht, als die feindlichen Eishexen hinter meinen Reihen auftauchten... Am Abend haben wir zu fünft eine Runde Empires gezockt, mit je einer Mannschaft Imperiale, Orks und den neu erschienenen Elfen. Mit viel Diplomatie, Absprachen (oder nicht :) und den gewohnten Figuren in ungewohnter Umgebung haben wir bis nach drei Uhr morgens zusammengesessen und vielleicht auch ein paar Demonworld-only-Veteranen für die große Politik der Demonworld Empires interessiert. Ich hatte den Eindruck, daß alle Teilnehmer bei den nächsten Cons in der Gegend wieder Lust auf ein Turnier dieser Art hätten und freue mich schon auf weitere Turniere mit (hoffentlich) wachsenden Teilnehmerzahlen. Die Gerüchteküche behauptet ja sogar, daß eventuell auf dem Teck-Con im November schon eine Armee mehr als heute mit offiziellen Rekrutierungskarten gespielt werden kann...