Mir'Ithrons Tagebuch, Teil 5

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Abend des 131. Tages, mitten in Manzessine, Illithidengefängnis in Underdark

Eigentlich bin ich zu müde, insbesondere um einen Tagebucheintrag zu schreiben. Aber andererseits stehen unsere Chancen, den morgigen Tag zu überleben, nicht so gut, als dass ich darauf vertrauen möchte, später noch Gelegenheit dazu zu haben.
Wir sind gerade mitten in Manzessine. Hinter uns ist eine riesige Höhle mit einer untoten Hydra, vor uns ist ein Labyrinth, indem ausgebrochene gefährliche Gefangene wahrscheinlich Massaker anrichten und bereits angerichtet haben. Wir haben uns hier in einem Raum eingegraben, in dem vorher drei Fleischgolems wachten, um ein paar Stunden zu ruhen. Wir waren einfach viel zu erschöpft, um weiter zu gehen und noch die kleinsten Kampf zu überstehen. Ich hocke in 10 m Höhe in einer Nische, in der einer der Golems stand. Yanos hat mir seinen Spiderclimb-Mantel dafür geliehen.
Also, heute Morgen zogen wir innerhalb von 2 Stunden zur Schwarzwasserkaverne. Das ist eine große Höhle mit 400 Fuß Durchmesser und voller dunkelschwarzem Wasser. In dem Wasser sind angeblich Egel, die sich in die Haut verbeißen und ihr Opfer schwächen. Wer also mit dem Wasser in Berührung kommt, hat schlechte Karten. Wir benutzten schließlich den Spinnenmantel und die Spinnenkletterschuhe, wobei Ra immer vor und zurück lief, um den Mantel zum nächsten Kletterer zu bringen, um einen nach dem andren an der rechten Wand entlang über diese schwarze Suppe zu bringen.
Wenige Stunden danach erreichten wir die Abzweigung zum Illithidengefängnis. Der Einsturz begann anscheinend kurz dahinter. Vorher hatte Sshumath uns noch über drei Kristallanker aufgeklärt, die er dabei hat. Das sind Stäbe aus Kristall, die in den Boden gesteckt werden, was ca. 20 Sekunden dauert. Dann haben sie in 10 Umkreis die Wirkung, dass alle darin vor einer bestimmten Kraft geschützt sind, und zudem der Angreifer geistig blockiert wird. Einer wirkt gegen die Kraft Mindblast, den trägt jetzt Sshumath. Einer gegen Suggestion, ein weiterer gegen Bezauberung. Diese beiden Kristallanker sind bei Aliana und Ra.
Wir schlichen uns also mit großer Vorsicht an die Abzweigung heran, mit gesetzten Ankern, Aliana vorneweg mit dem Stein des wahren Sehens und per Mindlink mit mir in Kontakt. Dazu auch Trouble, der es wohl bei uns Lauten zu langweilig wurde.
Sie sahen einen Zwerg und einen Drow, beide unbewaffnet und in Lumpen, die anscheinend Wache hielten. Beide waren offensichtlich hochgradig dominiert. Trouble meinte nun, ein Problem damit zu haben, diese einfach zu töten, da sie ja unbewaffnet waren. Das ist insofern einsichtig, wenn sie Priesterin des Lebens ist, mit Eschenblatt als heiligem Symbol uns so. Das wäre dann das erste Mal gewesen, dass sie tatsächlich die Einstellung ihres Glaubens lebte, und es war auch schnell wieder vorbei. Sie heilt nämlich immer noch keine Kameraden, partout und zum Verrecken nicht. Der große Heiler der Truppe bin ich per Empathic transfer Dorje, seltsamerweise, und ich sehe auch gerade aus, wie durch den Fleischwolf gedreht, und fühle mich auch so, da ich Wunden von Ra übernommen habe, und keine Kraft mehr, um mich zu heilen. Die Blutflecken auf dem Papier sind meine. Und wenn ich daran denke, dass diese Lebens-Priesterzicke locker heilen könnte, ohne soviel Schmerzen ertragen zu müssen. Irgendwann werde ich ihr mal richtig wehtun.
Wo war ich dran? Die Wachen an der Kreuzung. Wir umstellten sie, indem Ra, von mir unsichtbar gemacht, und Aliana mit Stiefel und Mantel auf die andere Seite der beiden kletterten. Dann griffen wir sie alle auf einmal mit dem Drow-KO-Gift-bolzen an. Der Zwerg fiel sofort um, der Drow wurde unsichtbar, und fiel dann aber sofort beim ersten Schlag um, den Aliana ihm verpassen konnte. Und während wir dann überrascht feststellten, dass die beiden schon lange tot gewesen waren, kalt, kletterten die Intellektfresser unbemerkt auf den Schädeln heraus, und dominierten Trouble, und dann auch Yanos, unsere üblichen Kandidaten. Die Intellektfresser sind etwa hundegroß und sehen aus, wie Gehirne mit vier Beinen, und sind damit verdammt flink. Während Trouble auf Lassar losging, und Sshumath auf Trouble einschlug, "Ich hab's gewusst, der kann man nicht vertrauen", und Yanos auf Ra einprügelte, wurden die Biester durch Aliana schnell und sauber lobotomiert, sobald ich sie geortet hatte. Gut, wenn wenigstens ein Kämpfer klaren Kopf behält. Und Troubles Mitleid war leider völlig nutzlos.


Ein Intellektfresser.

Der Sinn des ganzen lag wohl darin, die Herren von Manzessine auf Ankömmlinge aufmerksam zu machen. Ich entdeckte dazu auch, dass alle Wände bereits ab 200 Fuß vor der Biegung mit psionischen Mustern bedeckt waren, mittelstarke permanente psionische Manifestationen der Hellsicht-Schule. Man wusste also längst ganz genau über uns Bescheid.
Aliana und ich schlichen dann vor, sie mit dem Stein des wahren Sehens, ich um Psionisches zu entdecken. Und alle Wände waren voll mit diesen Mustern. Als wir dann um die Ecke lugten, sahen wir wieder zwei unbewaffnete Sklaven in Lumpen, Drow. Dazu zwei Lastechsen. Ra und Aliana schossen mit vergifteten KO-Gift-Bolzen auf sie, bis sie zu Boden gingen. Sie waren zwar lebendig gewesen, aber in so schlechter Verfassung, dass die Bolzenwunden sie töteten, bevor das KO-Gift wirkte.
Hier ist eine Karte der Stelle


Der Eingang Manzessines.

Zwei riesige Lastechsen standen dort herum, aber sie blieben friedlich. Die Sklaven hatten anscheinend an einem Gang durch den Einsturz gegraben, und ihn mit Hydrarippen abgestützt. Sie hatten den Tunnel bereits 600 Fuß weit in die Erde gegraben, aber anscheinend noch nicht die andere Seite erreicht.
Wir wandten uns dann in den linken Gang, nach Manzessine. Unterwegs fanden wir noch zwei tote Sklaven Duregar. Beiden waren kurz vorher die Gehirne ausgesaugt worden, von Illithiden. Die Aufseher der Sklaven an der Grabungsstelle waren wohl zurück nach Manzessine geflohen, und hatten unterwegs noch zwei Sklaven als Wegzehrung ermordet. Ra nahm das zum Anlass, uns aufzuklären, wie Illithiden zu behandeln seien: sie zu töten und dann auf jeden Fall ihr Gehirn zerstören, damit diese nicht mit dem Elder-Brain, eine Art Riesenhirn, verschmelzen können. Die Zerstörung des Gehirns ist wohl das schlimmste, was einem Illithiden passieren kann, schlimmer als der Tod. Illtihiden sind Todfeinde für Githzerai, Inbegriff des Übels des Multiversums. Insbesondere Ra hasst sie mit Leidenschaft und absolut.
So gelangten wir zum Eingang von Manzessine. Das war eine durch einen 20 m breiten Graben zweigeteilte Höhle. Auf der einen Seite mündete der Gang, auf der anderen Seite ein riesiges eisernes Doppeltor mit stilisiertem Illithidenkopf, flankiert von zwei Stalaktiten. Über den Graben, der mit grünlich-waberndem Gas gefüllt war, laut Sshumath heißt es Oorga-Gas und ist giftig, führte ein schmaler Steg, Wir setzten also vor dem Steg die Kristallanker, und ich sah mir das ganze mit Detect Psionics an. Die Psionischen Muster des Ganges hörten auf, aber dafür sah ich eine schwache psychokinetische Aura auf dem Steg. Ich tippte auf Concussion, warnte meine Kameraden davor, aber nicht jeder erinnerte sich später daran.


Vorm Tor Manzessines.

Zunächst sahen wir nichts von den Illithiden. Zwei Fleischgolems bewachten das Tor und Lassar warnte uns, dass diese sehr magieresistent seien und durch Feuer nur etwas verlangsamt würden. Derweil wurden wir von einer allgegenwärtigen Stimme angesprochen: "Was wollt ihr hier? Zutritt verboten…" Wir baten also höflich, dass wir durch Manzessine ziehen dürften, da der Hauptweg versperrt sei. Die Stimme antwortete darauf nicht, stattdessen stürmten die Golems über den Steg. Auch eine Antwort.
Wir stellten uns ihnen also am Ende des Steges zum Kampf. Lassar zauberte ein Loch in die Brücke (der Zauberspruch heißt 'Pass Wall'), so dass einer der Golems in die Grube stürzte. Leider war das nicht tief genug, um ihn endgültig unten zu behalten. Aber als er dann raus kletterte, schlugen wir ihn kaputt. Dann schossen und schlugen wir auch auf den anderen Golem, bis der auch in das Loch fiel.
Da ertönte ein schriller Schrei von dem linken Stalaktiten, mehrere Sekunden lang. Das stammte von einem Pilz, einem Shrieker, und fungierte wie eine Art Alarmanlage.
Ra und Yanos kletterten dann als erste mit Spinnenklettern über die rechte Seitenwand, um die Plattform vor dem Tor zu erreichen. Gerade als sie ankamen, wirkte wohl jemand Mindblast auf sie - Yanos blieb betäubt stehen, aber es zeigte sich kein Illithide. Natürlich war der Kristallanker gegen Mindblast noch auf der anderen Seite, bei Sshumath, also kehrte Ra mit Spinnen-Mantel und Spinnenkletter-Schuhen zurück, um den Halbdrachen mit seinem Anker auf die andere Seite zu holen.
Kaum waren sie bei Yanos angekommen, wurde auch Sshumath betäubt (er ist wohl nicht besonders helle im Kopf) und Ra war wieder allein. Er steckte also endlich den Anker in den Boden, zugleich zeigte Aliana eine weitere ihrer Schattenfähigkeiten: sie kann teleportieren. Die Frau wird mir mehr und mehr unheimlich, und ich hoffe, die Lunia-Stäbe wissen, was sie da tun.
Naja, sie versuchte auch noch ihren Stab rein zu stecken, und stellte dann auch das Denken ein, da sie auch nicht eine der Hellsten ist und der Mind-blast–Anker noch nicht aktiv war. Ra war immer noch der einzige mit wachem Verstand, um ihn herum inzwischen drei benommene Dumpfdödel. Und da ging natürlich das Tor einen Spalt auf, und ein Golem kam heraus.
Der nächste Weniger-Helle war Trouble. Sie rannte über den Steg – alle Warnungen vergessen – und kam sogar heil auf der anderen Seite an (Das Glück ist mit den Dummen), um im nächsten Moment von dem Golem in den Graben gestoßen zu werden. Lassar rettete sie mit einem Federfallzauber, sie konnte sich festhalten und kletterte wieder hoch. Derweil kletterten ich und Lassar über die Seitenwand. Zum Glück kam Yanos inzwischen wieder zu sich, und er und Ra wurden mit dem Golem fertig. Sie stießen ihn in den Graben. Also war die unmittelbare Gefahr gebannt. Lassar befahl, seinem Leander, über den Steg zu laufen, da es ihm zu aufwendig war, den angeblich nicht untoten Wächter durch den Graben klettern zu lassen. Leander kam ungefähr 15 m weit über den Steg, bevor ihn das dort installierte permanente Sever-the-Tie endgültig zerriss. Fantastisch. Lassar machte ein langes Gesicht, schluckte einmal, und damit war die Sache wohl für ihn gegessen. Zum Glück, ich hatte schon schlimmeres befürchtet, so wir er Leander gehegt und gepflegt hatte.

Wir kümmerten uns als nächstes um die rechte Stalaktite. Diese war hohl und hatte kleine Schießscharten. Offensichtlich war von dort aus immer wieder das Mind-blast gewirkt worden. Lassar kam auf die Idee, ein Pass-Wall auf den unter Teil der Stalaktite zu zaubern und löste damit das Problem. Ein betäubter Illithid fiel heraus. Wir machten kurzen Prozess mit ihm, Ra führte den tödlichen Schlag und ich zermanschte das Gehirn. Durchs Lassars Zauber musste wir nun auch nicht mehr durch das Tor, denn die Stalaktite hatte einen eigenen Zugang zur Festung. Das Tor wäre wohl nur durch zwei Kurbeln zu öffnen gewesen.

Hier ist eine Karte des Teils von Manzessine, durch den wir uns heute durchgekämpft haben.


Eingangsbereich Manzessines.

Hinter dem Tor führte eine Rampe herunter, an deren Seitenwänden in einer Linie kleine Erhebungen eingraviert waren. Ra erkannte das als Illithidenschrift. Diese erklärte den Sinn dieser Einrichtung: Als Gefängnis für Ausgestoßene, unwürdige Illithiden und besondere, gefährliche Individuen der 'niederen Rassen'. "Vornehmlicher Zweck dabei ist, das Wissen dieser Individuen ab zu schöpfen.".
Kaum kamen wir am Fuß der Rampe an, wurden wir von vier Illithiden angegriffen. Mehrere Wellen von Mind-Blasts schwappten über uns. Trouble und Janos erwischte es sofort, dann aber auch Aliana und mich. Aber Ra und Lassar wurden anscheinend trotzdem mit den vier Illithiden fertig, Zwei von ihnen schlugen sie tot, die anderen beiden flohen, indem sie sich auf eine andere Welt teleportierten. Das nennt sich 'Plane-Shift' und ist eine natürliche Fähigkeit von Illithiden. Da dieses Plane-shift, aber recht ungenau ist – der Teleportierende kommt irgendwo im Umkreis von 500 km des angepeilten Ziels an – können wir wohl auch sicher sein, dass diese beiden Flüchtlinge nicht allzu schnell hierher zurück finden.
Diesmal kümmerte Ra sich persönlich darum, dass die Gehirne der Besiegten nur noch Brei waren. Einen Illithidenkopf hängte er sich an den Gürtel. Derweil fanden wir bei den Leichen eine mumifizierte Elfenhand, Edelsteine und psionische Tätowierungen. Ich konnte sie nicht recht identifizieren, aber es ist unlogisch, dass ein Wächter des Gefängnisses eine für den Träger schädliche Tätowierung trägt. Ich übernahm sie also.
Wir hatten nun die Wahl, nach links oder rechts zu gehen. Links war eine massive Holztür, hinter der was Großes und Schweres dagegen schlug. Rechts war eine metallene Iris, die offensichtlich psionisch gesteuert wurde, d.h. nur Wesen mit psionischen Kräften konnten sie öffnen oder schließen, mit Gedankenkraft. Als ich sie mir ansah, teilte sie mir auch sogleich die Befehlsgedanken für 'Öffnen' und 'Schließen' mit.
Ich vermutete nun hinter der Holztür irgendein niederes Wächterwesen, quasi der Wachhund an der Eingangstür, während die Iris tiefer in diesen Komplex führte. Ich konnte meine Kameraden davon überzeugen, und wir gingen durch die Iris.
Wieder stellten sich uns 4 Illtihiden in den Weg; aber da wir diesmal die Anker gesetzt hatten, waren zwei von ihnen durch ihre Mind-Blast-Versuche benommen. Einer floh durch Plane-Shift, die anderen töteten wir und Ra zermanschte ihre Gehirne. Bei der Gelegenheit stellte ich auch fest, dass White-Fire eine gute Wirkung auf Illithiden erzielt, d.h. sie sind nicht gegen Feuer resistent. Bei einem dieser Illithiden fand ich einen Powerstone in Form eines faustgroßen Kristalls. Ein weiterer hatte eine mir unbekannte Tätowierung, die ich ebenfalls übernahm. Außerdem fanden wir mehrere wertvolle Edelsteine, Rubine, einen Saphir, und eine Perle, bei deren Anblick Trouble gleich in Kleinkindgehabe wechselte. "Kann ich den haben?". Und das von einer Klerikerin, die es nie für nötig hält, ihre verletzten Kameraden zu heilen, und die zudem, was jetzt raus kam, eine Leihgabe aus dem Gruppenbesitz einfach bei der erstbesten Gelegenheit auf dem Markt verscheuert hat, d.h. den genialen Dolch des Meuchelmörders haben wir nicht mehr. Faktisch hat Trouble damit uns, ihre Kameraden, bestohlen. Und dann will sie auch noch extra beschenkt werden, weil sie ein wenig mit den Augen klimpert? Mir war kurz davor, der Kragen zu platzen. Ich habe heftig dagegen protestiert, und gefordert, dass die Steine zuerst in Gruppenbesitz kommen. Und vor allem nichts daraus verscherbelt wird, ohne dass vorher gefragt wird und dass dann auch alle ihren Anteil an dem Geld erhalten. Vielleicht lassen sich ja meine Kameraden sonst eher von diesem unkameradschaftlichen Gör einwickeln, aber auf jeden Fall kamen die Steine in die Gruppenkasse.

Geradeaus ging es nun zu einer weiteren Iris. Links und rechts waren zwei Räume, die sehr plüschig eingerichtet waren. Sofas, Canapees, Polstersessel. Anscheinend fungierten sie als Aufenthaltsräume für Illithiden oder als Empfangsräume, wo verehrte Gäste bewirtet wurden. In der rechten Kammer war zudem ein Geheimgang zu einer achteckigen Waffenkammer. In dieser waren nun nur normale Waffen, aber ich nahm mir einen Komposit-Langbogen mit.
Und dann schlossen sich plötzlich die Irissen und wir hörten das Zischen von einströmendem Gas, Oorga- Gas, welches in den rechten Polster-Raum strömte. Es ließ mir aber genug Zeit, eine Ektoplasmawand in die Tür zu setzen, und damit das Gas aus dem Gang aus zu sperren. Nun konnte ich in aller Ruhe die Irissen öffnen, damit das bereits eingeströmte Gas wieder abfloss. D.h. jemand anderes versuchte diese per Gedankenkraft zu zu halten, doch ich bekam sie trotzdem auf.


Ein Illithid.

Wir beschlossen, durch die nächste Iris zu gehen, und begegneten damit einer neunköpfigen Hydra. Zunächst sahen wir einen 5-Stock hohe, runde Halle mit einem Spiralgang rund um die ganze Wand entlang. Ra sprang keck hinein, und kletterte mit seinen Spinnenkletterschuhen einen Stock tiefer. Um gleich wieder kälteschlotternd hoch zu kommen, denn die Hydra hatte ihn mit ihrem eisigen Atem eingehüllt. Es war eine Cryohydra. Ihre Köpfe spiekten zu uns hoch und ich verpasste ihr einen Inflict Pain, um im Gegenzug auch kräftig eingeeist zu werden. Denn da sie insgesamt neun Köpfe hatte, konnte sie neun mal blasen oder angreifen und auch noch einen armen Adler fressen, den Trouble beschworen hatte, während wir nur einmal zum Zuge kamen. Und wir mussten sie quasi neun Mal totschlagen. Aber zum Glück war sie nicht gegen Blitz, Feuer oder Inflict Pain immun. So schafften wir es, sie tot zu schlagen. Im Sterben jedoch krachte sie so auf die Rampe, dass diese und der größte Teil der 5 Rampen darunter zusammenbrachen. Ein riesiger Schutthaufen füllte die Halle, und die Hydraleiche irgendwo darin. Aber da wir Lassar dabei hatten, war das kein Problem. Er belebte die Hydra wieder, als seinen untoten Diener, und befahl ihr, uns einen Weg zu einem Ausgang frei zu räumen, den wir auf dem Grund der Halle entdeckt hatten.


Hydra.

Die Tür des Ausganges mussten wir aufbrechen, da das Schloss zu schwer für Trouble war. Wir sahen einen rundlichen Raum und in dessen Mitte eine Illithidenleiche, die anscheinend von Krallen zerfetzt worden war. Ra machte wieder den ersten Schritt hinein, worauf 3 Fleischgolems in den Raum hinabsprangen. In einem ihrer Nischen liege ich jetzt. Wir schafften es dann mit vereinten Kräften sie zu zerstören. Lassar erklärte uns dann, dass Golems gegen Magie immun sind und durch Feuer und Eis lediglich verlangsamt werden, während Blitze sie sogar heilen und verschnellern.
Bei der Illithidenleiche war eine psionische Tätowierung, Expansion, welche ich auf mich übertrug. Zudem hatte sie eine Pearl of Powerleech und einen Schlüssel, der auch wunderbar in die weiterführende Tür passte und diese öffnete.
Im nächsten Raum sahen wir als erstes eine weitere Illithidenleiche, d.h. von Illithid Nummero 11. Es ging in vier Richtungen weiter, rechts treppab, geradeaus eine Treppe hoch, halblinks durch eine Iristür, und links eine Leiter hoch. Links ging es eine Leiter hoch, die Yanos und ich erkundeten. Dort lag dann Illithid Nummer 12, ca. 1 Stunde tot mit gebrochenen Armen und eingeschlagenem Hirn. Die Vermutung, dass einige der Gefangene ausgebrochen waren und nun unter ihren Bewachern ein Schachtfest veranstalteten, bestätigte sich spätestens jetzt, als nun einer dieser Gefangenen Kontakt zu Yanos aufnahm, telepathisch. Der Gefangene selbst blieb für uns verborgen. Dieser gestand, dass er ein Illithid sei, und machte uns das Angebot, uns Informationen über den Rest des Gefängnisses zu geben, wenn wir ihm die Möglichkeit geben, an der von Lassar kontrollierten untoten Hydra vorbei zu kommen. Yanos ging auf das Angebot ein, und ich kam in einen Gewissenskonflikt. Ich musste mich entscheiden, einen Illithiden laufen zu lassen, und dazu Ra zu belügen, der einen gerechten Kreuzzug gegen sie führt, oder Yanos in Gefahr zu bringen, in dessen Gedanken dieser Illithid anscheinend bereits eingedrungen war. Ich entschied mich für die leichtere, ungefährlichere Variante und holte Lassar dazu, unter dem Vorwand, er solle nach Magie schauen. Lassar schließlich machte den Handel klar. Der Gefangene, seine Name ist Albossk, erzählte, dass es die Treppe hinunter zur Küche gehe, für die Nahrung der 'niederen Rassen'. Geradeaus die Treppe hinauf ginge es zum Zellentrakt, und dann weiter, zum anderen Seite des Gefängnisses. Durch die Iris ginge es zu den Sklaven. Die Leitern führten zu einer unterirdischen Quelle. Dann erzählte er uns von seinen direkten Mitgefangenen, einem Grottenschrat namens Thut-hakh und einem Illithiden namens Quasolearinth. Beide seien gefährlich und frei. Sie wären zu den Sklaven gegangen. Bei den Wächtern wäre der Aufseher, Lugrihumius, ein harter Brocken. Der wäre zwar etwas verletzt, habe sich aber in der Küche verbarrikadiert. Er habe Klingen an den Tentakeln und wäre durch ein Exoskelett geschützt. Zudem hätte er einen künstlichen Beschützer, einen Shield Guardian, der über ein Amulett kontrolliert würde, und im Kampf die Hälfte der Verletzungen seines Besitzers übernähme. Bei Erwähnung dieses Shield Guardian bekam Lassar leuchtende Augen, weil das wohl ein perfekter Ersatz für Leander gewesen wäre. Aber dazu später mehr. Albossk erwähnte dann noch Ulifon, den illithidischen Leiter des Gefängnisses, der wahrscheinlich auf der andere Seite des Zellentraktes bei den Folterkammern sei. Außerdem gäbe es noch insgesamt zwei bemerkenswerte Gefangene, einen Illithiden und eine Dragondisciple, eine menschliche Hexerin.
Yanos, Lassar und ich führten Albossk also zur Hydra. Aliana, Ra und Trouble hatten wir vorher vorgelogen, dass der Gefangene eine Medusa sei, die sie also nicht sehen dürften und sie in einen Nebengang geschickt. Albossk erwies sich als ein ungewöhnlich muskulöser Illithid, tätowiert, mit einem Tentakelring und den Zeichen eines Illsensineanhängers. Er sah bei Weitem nicht ungefährlich aus, und wer weiß, wen wir da frei gelassen haben. Vor allem habe ich aber ein schlechtes Gewissen gegenüber Ra. Er führt einen gerechten Kampf gegen die Illithiden, die sein Volk versklavten, und spätestens nachdem wir sahen, was Albossk Mitgefangene mit den Sklaven gemacht haben, wurde mir klar, wie gerecht dieser Kampf ist, und Albossk sicherlich auch nicht unschuldig ist. Ich meine, alleine schon, dass Illithiden sich dadurch ernähren, dass sie die Hirne intelligenter, vernunftbegabter Wesen aussaugen.
Aber nun ist es passiert. Ich habe einem gefährlichen Illithiden zur Flucht verholfen und Ra hintergangen, vielleicht in Sorge um Yanos, aber doch hintergangen. Dabei hätten wir mit vereinten Kräften wohl auch diesen Albossk niederringen können. Ich fürchte, dass ich mich da vielleicht falsch entschieden habe. Und ich schäme mich.
Kaum war Albossk weg, begann der Streit, wie es weiter gehen sollte. Lassar wollte unbedingt als nächstes in die Küche, um den Aufseher zu besiegen, und wohl vor allem, weil Lassar diesen Shield Guardian haben wollte. Ra machte sich Sorgen um die Sklaven und bestand darauf, dass wir als erstes durch die Iris gingen. Lassar unterstrich sein Vorhaben, indem er sogleich einen Hellsehenzauber auf die Küche wirkte. Aber ich entschied mich für die Sklaven, und öffnete die Iris. Aber es war wohl leider schon lange zu spät, um irgendeinen der Sklaven zu retten. Ein Berg von Leichen füllte den Raum, Drows, Menschen, Duregar. Einem Teil waren die Hirne ausgesaugt worden, die anderen waren zerfleischt worden. Ra und Yanos betraten den Raum, während ich auf der Kreuzung Wache hielt, um notfalls eine Ektoplasmawand in den Treppenschacht zur Küche zu setzen. Als erstes zeigte sich der Grottenschrat und griff Ra an. Dann auch der Illithid. Beide wurden von Aliana und Ra getötet. Ra insbesondere kochte dabei vor kalter Wut.


Grottenschrat.

Wir waren noch entsetzt vom Anblick der gemetzelten Sklaven und überlegten, wie wir und ob wir überhaupt gegen diesen Lugrihumius in der Küche antreten sollten, als der Shieldguardian auftauchte, und uns alle gegen die Wand klatschte; er beherrschte Mass Concussion. Es wurde ein unglaublich anstrengender Kampf, und überhaupt eine Massenschlägerei auf engstem Raum. Lassar beschwor mehrere Untote, die sich hauptsächlich um den Illithiden kümmern sollten. Ich erzeugte drei Konstrukte, die den Shield Guardian beschäftigten sollten. Und dazwischen quetschten sich Yanos, Aliana, Trouble und Ra. Yanos erwischte es wohl besonders hart, er wurde zuerst mit einem magischen Seil gefesselt, und dann auch noch mit Mind-blast benommen gemacht. Trouble zauberte wohl irgendwie eine Peitsche herbei, mit der sie aber anscheinend nichts ausrichten konnte. Ich hatte keine Kraft mehr für irgendeine Angriffskraft, und es wurde klar, dass ich mit meinen Schwertfähigkeiten kaum etwas hätte ausrichten können. Also übernahm ich mit dem Empathic- Transfer-Dorje einen Großteil von Ras Wunden, damit dieser fähige Kämpfer gestärkt in diese Massenschlacht gehen konnte. Trotzdem sah es schlecht für uns aus. Derweil stand Sshumath gelangweilt im Gang und tat so, als ginge ihn das ganze nichts an. Erst als ich ihm erklärte, dass er sich alleine durch den Rest des Gefängnisses kämpfen müsse, wenn er jetzt nicht eingriff, griff er auch zu seinem Schwert. So schafften wir es, mit knapper Not. Aliana führte den tödlichen Schlag. Zuerst starb der Guardian, zu Lassars Entsetzen, dann der Illithid.
Danach waren wir alle völlig fertig und verbarrikadierten uns, auf der einen Seite von der Hydra geschützt, auf der anderen von einer verschließbaren Tür. Und hoffentlich wird das nicht mein letzter Eintrag sein.

Abend des 132. Tages, Höhle am Ausgang von des Illithidengefängisses Manzessine, Underdark, Faerun, Abetoriel

Dieser Tag hat uns sehr viel gekostet, sehr, sehr viel. Wir Luniastabträger sind nur noch zu viert, d. h. eigentlich zu dritt, denn Yanos ist eine völlig geistlose Puppe, mit weniger Intelligenz als ein Ziegenbock. Ansonsten sind wir noch Aliana, Ra und ich. Lassar ist fort, und Trouble ist tot… Scheiße!
Heute Morgen ging alles noch relativ glatt. Wir mussten viele Falle suchen, aber Trouble zeigte sich da recht findig, und durch ihre Künste kamen wir recht unbehelligt voran. Es wurde uns auch kein nennenswerter Widerstand entgegen gesetzt. Wir stolperten nur über mehrere Illithidenleichen, anscheinend flüchtige Gefangene. Alles easy, bis zum Gelogon, der Trouble tötete...
Leider ist es möglich, dass wir auf dem Rückweg durch den gleichen Parkur müssen. Also, hier erst mal eine genaue Beschreibung des Weges und dazu eine Karte des Komplexes, die ich in der Bibliothek fand.


Die Karte Manzessines

Von der Kreuzung an der Küche ging es in Raum 11. Eine nackte Illithidenleiche lag da vor einer hölzernen Doppeltür, dem Eingang zum Zellentrakt. Die Leiche war von Feuer verbrannt. Zudem waren überall im Raum Brandspuren. Als Trouble den Raum betrat, erschienen zwei große psionische Elementare, wirbelnde Massen aus halb durchsichtigen Nebeln und Schwaden. Sie waren die Wächter vor dem Eingang und vermutlich die Verursacher der Brandspuren. Der tote nackte Illithid war wahrscheinlich ein Gefangener gewesen. Und nach allem was ich weiß, sind psionische Elementare dieser Größe sehr, sehr intelligent und mindestens so mächtig.
Wir hörten alle in unseren Gedanken "Kein Zutritt!" Wir versetzten erst mal in Ruhe die Anker, dann ging Ra vor und redete mit ihnen. Es kam heraus, dass ihre Aufgabe war, Gefangene zu bewachen und nicht durch zu lassen. Ra konnte ihnen aber überzeugend klar machen, dass wir keine Gefangene sind sondern Durchreisende, d.h. dass wir lediglich durch das Gefängnis durch wollten, zum anderen Ausgang. Als dann auch noch Sshumath glaubhaft und logisch klar machte, dass es einen anderen Ausgang gibt, und wir zudem versprachen, keinen Gefangenen frei zu lassen, zeigten sie sich kooperativ. Während sie uns erklärten, dass sie uns natürlich nicht das Passierzeichen sagen könnten, zeigten sie so nebenbei an der Illithidenleiche genau die Geste, die Passage erlaubt. Beide Arme über Kreuz über dem Kopf gestreckt, der linke Arm vor dem rechten. Und so ließen sie uns durch. Sie waren wirklich sehr nett.
Wir kamen in einen Gang, der nach rechts abbog und in einer kleinen Höhle endete. In dieser war ein hochlehniger Stuhl und ein Tisch. Darauf war ein Pergament mit der Folterliste der Woche. Tut-hakh und Albossk waren auch darin aufgeführt.
Ah ja, Ra. Es scheint zu ahnen, dass er belogen wurde. Und wenn er nur gespürt hat, dass die Stimmung in unserer Gruppe irgendwie anders ist, seit dem wir mit diesem Albossk den Handel gemacht haben. Ra ist jetzt auf jeden Fall extrem paranoid, und vermutet überall Lüge und Verrat. Er vermutet auf jeden Fall, dass mit dem Albossk was nicht stimmte, bzw. auch genau dass Albossk ein Illithid ist. Da wir es bisher standhaft leugnen, kann er es nicht beweisen, aber er ist auf jeden Fall sehr misstrauisch. Dann hat er auch Sshumath verdächtigt, dass er nur mit uns hier rein ging, weil er jemanden befreien will, die Dragon Disciple, von der Albossk sprach. Aber diese Verdächtigung konnte Sshumath glaubhaft abschmettern.
Hoffentlich bessert sich die Stimmung bald wieder.

Durch eine Iris ging es weiter. Wir standen knapp unter der Decke einer riesigen Höhle mindestens 100 bis 120 Fuß weit, voller hohler Stalaktiten mit Gittern. Rechts, 60 Fuß unter uns führte eine Rampe zum Höhlenboden.
Die geschlossenen Zellen waren anscheinend mit Siegeln gesichert, je einem Siegel der Stasis (Verlangsamt alle Lebensfunktionen) und einem der Unterdrückung (unterdrückt magische und psionische Kräfte). Diverse Zellen waren aber offen und mit leeren Siegeln. Zudem waren zwei gut gekleidete Illithiden mit einer so ungeheuren Wucht dekorativ an die Wand geklatscht worden, dass sie in Form von Fleischbrei immer noch dort hingen. Wächter Nummer 14 und 15. Einige Gefangene waren geflohen.
Yanos kletterte mit seinen Schuhen über die Decke. Wir anderen seilten uns zur Rampe ab, und gelangten dann über einen schmalen Grad zum Ausgang an der anderen Seite, wieder einer Iris.
Es gab einen kurzen Gang, dann wieder eine Iris. Im quadratischen Raum dahinter (Nr. 14), der wieder eine Iris zum nächsten Raum aufwies, sahen wir einen flach gepressten Illithiden in der Mitte, offensichtlich ein Gefangener, der Opfer einer speziellen Falle wurde. Also testeten wir den Raum erst mal vorsichtig aus, ohne ihn zu betreten. Versuchte ich die zweite Iris zu öffnen, ging die vor uns zu und wir hörten Stein auf Stein schlittern: Die Raumwände schoben sich zusammen. Als ich dann nach einer Minute die Iris wieder aufkriegte, war der Illithid noch platter. Neben der nächsten Iris waren vier Löcher, angeordnet wie die Ecken eines Karos. Also nahmen wir eine von Ras Illithidenkopf-Trophäen, Lassar ließ sie mit Mage Hand zu den Löchern schweben, ich ließ sie mit Animate Objekt die Tentakel in die Löcher stecken. Schrppt, Iris ging zu, und es gab zermanschten Illithidenkopf. Nun ging Trouble in den Raum und suchte Fallen: Sie fand keine weiteren, und versuchte zunächst die Wände mit Haken zu sichern. Yanos wollte dafür gar seinen Luniastab einsetzen. Bevor er das ausführte, kam Ra zum Glück auf die glorreiche Idee, dass man doch das Loch auf dem Boden ausbreitete. Also, sobald die Wände sich zuschoben, sollte Trouble in das Loch springen, worauf wir sie dann jeweils raus ließen, sobald ich die Iris wieder auf kriegte. So geschah es dann auch, und Trouble sprang vier Mal ins Loch, bevor wir die richtige Kombination raus hatten. oben, rechts, unten, unten.
Nun folgte ein kleiner Absatz. Dort waren Spuren geronnenen Blutes und 6 leere Phiolen.
Dann ging es 200 Fuß eine Treppe hinab. Nach 50 Fuß fanden wir zwei Tote Illithiden in Roben, und ohne Tätowierungen. beide waren durch Magic Missiles gestorben. Wächter Nummer 16 und 17.
Am Ende der Treppe sahen wir dann zunächst nur Dunkelheit. Yanos und ich ließen uns von Lassar Dunkelsicht geben.
Ra und Aliana schlichen vor und hörten dann eine Stimme in ihren Köpfen, auf infernalisch, welches nur Aliana versteht. Sie ging daraufhin vor und redete wohl mit dem Baatezu, der dort in einem Pentagram stand, einem Gelogon. Dieser war ca. 3.5 m groß, insektenähnlich mit Facettenaugen und einem Exoskelett, dazu 4 Arme und mit einem Speer bewaffnet. Gelogons stammen angeblich von Stygia, einem eisig kalten Level Baators. Er erzählte nun die Geschichte, dass er hier gegen seinen Willen den Wächter spielen müsse, und ob wir ihn nicht befreien würden. Also sahen wir uns alle die Sache an, obwohl wir nicht sonderlich Lust hatten, den Teufel zu befreien. Außerdem sah Ra durch den Stein des wahren Sehens, dass der Gelogon bereits frei war: über dem Raum war eine Illusion, die die Blutspuren verdeckte und das Loch im Pentagramm. Wieso der Gelogon dann diese Geschichte brachte? Vermutlich, um uns alle in seine Nähe zu locken, so dass er uns leichter überraschend angreifen konnte. Als Ra uns seine Beobachtung mitteilte, war es klar, dass es bis zum Beginn des Gefechtes nur noch Sekunden sein konnte. Ich positionierte mich strategisch günstig im Eingang zum nächsten Seitengang (Zu Raum 16). Leider fanden die meisten meiner Kameraden keine gute Kampfposition oder gar Deckung, bevor Sshumath sich unsichtbar machte. Denn dann ging der Kampf los. Der Gelogon hüllte Ra, Trouble und Lassar, die alle noch bei der Treppe standen, in einen Kältestrahl. Unsere Kämpfer hatten derweil einen schweren Stand, denn wegen dem Exoskelett konnten sie den Teufel kaum verletzen. Yanos traf und verletzte zwar, verlor aber zugleich einen Teil seiner Stärke. Auch Lassars Magie erwies sich als zu schwach. Ich merkte derweil, dass ich ihm mit Inflict Pain merklich Schwierigkeiten bereitete. Sobald ich ihm aber ein zweites verstärktes Inflict Pain verpasst hatte, zauberte er einen neuen Eissturm und hüllte alle ein, die sich ihm im Nahkampf gestellt hatten: Trouble, Ra, Aliana, Yanos und Sshumath. Die meisten Kämpfer waren sehr verletzt, und Trouble tot.
Ich briet ihm sofort danach das Gehirn, mit einem Inflict Pain, in das ich all meine Kraft legte. Es zeigte seine Wirkung, er krümmte sich, und der unsichtbare Sshumath fällte ihn mit einem kräftigen Schwertstreich. Ra stellte mit einem gezielten Herzstich dann auch noch sicher, dass er auch nicht wieder aufstand. Aber für Trouble war es zu spät, sie war eine einzige tiefgefrorene Eisstatue.

Wir legten Trouble vorläufig erstmal ins Loch. Der Gelogon hatte nichts bei sich gehabt, außer seinem Speer. Aber uns blieb nicht die Zeit, genauer zu schauen. Plötzlich tauchten hinter mir und Yanos aus den Seitengang (zu Raum 16) 4 Illithiden auf, und griffen uns an. Yanos war sofort benommen. Ich zog ihn schnellstmöglich zurück in den Bereich, der von Sshumath Ankern beschützt wurde, aber da stürzte sich ein Illithid schon auf den Bariauer und klammerte sich an ihm fest. Ra sprang herbei und verprügelte den hungrigen Klammerer, ich half ihm dabei. Lassar beschwor drei riesige Skelette, die den anderen drei Illithiden ein schnelles Ende bereiteten. Als 3 der Illithiden tot waren, ergab sich der Vierte, bzw. versuchte das, indem er uns ein Skarabäus-förmiges Schmuckstück zeigte. Ra kannte aber keine Gnade und tötete den Illithiden sofort. Laut Lassar ist dieser Skarabäus ein Schatzamulett gegen negative Energie.
Diese vier Illithiden waren anscheinend entflohene Gefangene gewesen, denn sie trugen alle die Tätowierung für 'Dimensionellen Anker', so dass sie nicht planeshiften konnten. Ich muss mir diese Kraft aneignen oder zumindest einen Dorje dafür besorgen: so kann ich verhindern, dass ein mächtiger Magier flieht.
In den ersten zwei Räumen dieses Ganges fanden wir Schlafräume, und Beute der vier toten Illithiden. Ein Bündel mit Perlen, Münzen, Stahlzylinder, eine magische Kerze, welche die Macht von Klerikern verstärkt. Mehrere Bündel mit Geld. Im dritten Raum war eine Art Experimentierraum für Schneidetechniken, am lebenden und toten Objekt. Es stank bestialisch nach Verwesung, auf einer Strohmatratze lag an einem Kadaver. Das Arbeitsfeld war ein Kristallbeintisch, das Werkzeug grobe, scharfe und spitze Metallstücke.
Im vierten Raum war eine Couch und ein kleiner Schrein des Illsensine. Ra zerstörte und entweihte diesen.
Wir wandten uns nun zur Treppe Nr 19, die 40 Fuß zu einem Absatz hinunter führte. Auf dem Absatz sahen wir zu unserer Verwunderung einen Menschen und einen Illithiden, beide nackt, die sich regungslos anstarrten. Ra zögerte nicht und stürmte auf den Illithiden zu, Exakt im gleichen Moment stürmte der Illithid auch auf Ra zu und schrie dabei "Hunger!". Er traf Ra so gut, dass dieser zuerst nur benommen dastand. Zugleich bildete sich ein Netz und hüllte die beiden ein, Der Mensch hatte es gezaubert. Ich wirkte also ein Concussion auf den Illithiden, und Yanos und Aliana schlugen ihn tot.
Der Mensch erwies sich als ein gefangener Hexenmeister namens Dyima. Er erklärte, dass er eine kurzes Zweckbündnis mit dem Illithiden eingegangen war, weil sie beide mit vereinten Kräften an dem Steingolem vorbei wollten, der im nächsten Raum sei. Als wir auftauchten, versuchte er aber mit dem Netz den Illithiden davon ab zu halten, Ra zu fressen. Er schien nicht zu lügen. Also erlaubten wir ihm, sich uns bei dem Weg aus dem Gefängnis hinaus an zu schließen und gab en ihm auch Kleider und Waffen. Seiner Meinung nach war er im Gefängnis, weil die Illithidenlarven ihn nicht angenommen hätten, und so als Studienobjekt für die Illithiden interessant war. Er wusste nicht wieso die Larven bei ihm so reagierten, aber er vermute, dass es an dem drachischen Erbe in seinem Blut sei, dass ihn auch zum Hexenmeister mache. Er erzählte uns auch, dass im Raum 17 und 18 eine Folterkammer sei, in der die 'Anatomen' arbeiteten, namentlich eine Nachthexe namens Jacky und ihre Gehilfin, eine Menschenfrau mit einer gespaltenen Zunge. Wir beschlossen deswegen einstimmig, diesen Gebäudeteil aus zu lassen, spätestens nachdem Aliana uns erklärte, was eine Nachthexe ist. Es sind Frauen mit langen Krallen, von denen Gift tropft, und eine tödliche Krankheit übertragen. Sie besuchen auch gerne böse oder chaotische Wesen im Schlaf, jede Nacht, und töten sie so langsam innerhalb von wenigen tagen. Lassar zumindest und wahrscheinlich auch Sshumath hätte das gefährlich werden können.
Aber nun hatten wir einen Steingolem vor und, und außerdem auch noch Fallen auf dem nächsten Treppenstück, vor denen uns Dyima warnte. Ich übernahm also Yanos Schwäche mit dem Empathic- Transfer-Dorje. Und da wir ohne Trouble die Fallen nicht entschärfen konnten, kletterten wir an der Decke entlang mit Spinnenklettern herunter. Tatsächlich stand dort ein drei Meter großer Steingolem, mitten im Gang. Ra probierte einfach die Passiergeste, die auch bei den psionischen Elementaren gewirkt hatte, und tatsächlich ließ der Golem uns alle damit unbehelligt durch. Dyima machte große Augen.
Als nächstes kamen wir in einen natürlichen Gang mit weicher Erde auf dem Boden und mehreren Seitengängen, die voller Nischen mit aufgebarten Zwergen-Leichen waren. Ausgerechnet in diesem ungünstigen Moment brach wohl Sshumath Goldgier durch, denn plötzlich wühlte er in den Wertsachen einer der Leichen, und im nächsten Moment waren zwei Gespenster da, um ihn zu bestrafen. Sie stöhnten "Schänder!" und gingen zielstrebig zum Angriff über. Das erste konnte einem verstärkten Sever-the-Tie nicht widerstehen, und löste sich auf. Dyima versuchte das zweite Gespenst mit einem Magic Missile zu stoppen, doch das überlebte den und berührte Sshumath, bevor er es tot schlug - er wurde dabei richtig blass. Es hatte ihm einen Teil einer Lebensenergie gestohlen.

Und dann wurde es noch anrührend. Ein schwarzer Ball aus geisterhaften Schatten bildete sich, ca. 1 Fuß im Durchmesser, und schwebte zu Lassar, um dann über dessen Schulter zu verharren. Das ganze nennt sich wohl Ghostball, und besteht aus den gesammelten Energien der Psychen der Verstorbenen. Es machte keine Anstalten, jemanden zu berühren, d.h. verhielt sich friedlich, aber es schwebte immer Lassar hinterher. Also versuchte ich die Gedanken dieses Wesens zu erlauschen. Es fühlte sich sehr einsam, und spürte in Lassar einen Seelenverwandten, und wollte nun von ihm verstanden und geführt werden, um darin einen Existenzsinn zu finden. Es war anscheinend die gesammelte Verzweiflung der toten Duregar, und nannte sich auch "Verzweiflung". Die Gespenster; die uns angegriffen hatten, bezeichnete er als "Wut": Es war dem Wahnsinn nahe, da ihre Mörder noch hier lebten. Ich glaube, wenn Lassar noch da wäre, sollte ich mal untersuchen, wieso eine dem Wahnsinn nahe Manifestation der Verzweiflung Ermordeter in ihm einen Seelenverwandten sieht. Lassar war auf jeden Fall zutiefst gerührt über diesen Seelenverwandten, und nur etwas unglücklich, dass er es nicht so gut verstehen konnte wie ich mir meinem Gedankenlesen. Es konnte auf jeden Fall auf seine Fragen mit Bewegungen antworten, die nach Ja bzw. Nein aussahen.

Um weiter zu gehen, mussten wir durch eine verschlossene Tür, dessen Schloss Yanos aufbohrte. Dahinter führte eine 60 Fuß lange Treppe hoch, zu einer Kreuzung. links war eine kleine Waffenkammer hinter einer Holztüre (Raum 21). Wir brachen die Holztüre auf und Yanos trat hinein. Auf der Türschwelle ging er dann plötzlich unter zahlreichen Wunden in die Knie, durch eine psionische Falle. Wir zerrten ihn zurück und er sah so schlecht aus, dass ich den größten Teil seiner Verletzungen mit Empathic Transfer übernahm. Zugleich entdeckte Lassar zwei seltsame magische Waffen in dem Raum. Da ich sehen konnte, dass die psionische Energie der Falle schwand, wagten wir dann auch, die Waffen zu holen: ein Layaton, das aussieht, wie ein Stab mit Mondsicheln an jedem Ende, und Nunchakos, mit Ketten verbundene kleine Stöcke. Ra kennt solche Waffen und zeigte sich überglücklich.
Geradeaus ging es auch durch eine Holztür in Raum 22, eine natürliche Höhle, die schließlich in einem Felsenkamin endete. Ra und Yanos kletterten dort hinein und gelangten über mehrere Kamine in einen Raum mit einem gepolsterten Stuhl und einer seltsamen Maschine in Form eines Metallwürfels. Diese Symbole malte Ra von dem Würfel ab:


Zeichen auf der Gasmaschine.

Wir knobelten aus, dass die Maschine dazu da war, das Oorga-Gas in die verschiedenen Sektionen des Gefängnisses zu leiten. Das erste Symbol steht wohl für den Eingang, das vierte für die Höhle mit den Zellenstalaktiten, das sechste die Folterkammer und das letzte für den Illsensine-Altarraum, den wir noch finden sollten. Wir unterließen es aber, daran rum zu spielen.
Schließlich wandten wir uns nach rechts. Auch dort mussten wir durch eine Holztür. Yanos öffnete sie, und ging sorglos hinein, um sogleich von einer riesigen Sichel verwundet zu werden, die ihn auch noch vergiftete. Da ich ihn kurz vorher so geheilt hatte, brachte ihn diese Falle nicht um, dafür war er deutlich geschwächt. Lassar half ihm mit einem Zauber, der ihn so erholte wie mehrere Tage Pflege und Ruhe. Danach fühlte er sich wohl wieder hergestellt, bereit für die nächste Falle.
Als erstes tauchte ein Mann auf, dessen Arme anscheinend fest mit flammenden Schwertern verschmolzen worden waren. Er hatte keine Hände mehr. Sein Blick war völlig leer und er griff uns sofort an. Wir töteten ihn relativ schnell. Damit lösten sich auch die Schwerter, beide magisch, von seien Händen, und wir nahmen sie mit.

Es ging nun nach rechts oder geradeaus. Geradeaus ging es in einen Raum durch eine Iris, die seltsamerweise bereits offen war. Rechts war ein Gang mit zwei verschlossenen Türen und einer geschlossenen Iris.
Ein Vorhang bewegte sich in dem Raum vor uns (Nr. 28). Zugleich entdeckte Ra jedoch mit dem Stein des wahren Sehens eine sehr dürre Illithidin im Gang rechts von uns. Er schoss auf sie, und Yanos benutzte eine Fähigkeit des Spinnenmantels, um ein Netz auf sie zu werfen. Aber die Illithidin verschwand einfach, möglicherweise durch Teleport. Wir untersuchten dann die Räume in diesem Seitengang. Doch gleichzeitig war Yanos wohl alleine in den Raum hinter der offenen Iris gegangen, einen sehr plüschig eingerichteter Altarraum des Illsensine, in dem alle Wände hinter Vorhängen verborgen waren. Dort schaute er wohl hinter den Vorhang, der sich vorher bewegt hatte, und löste damit seine dritte Falle aus. Und genau so fand Ra ihn dann, wie er immer noch auf die Wand starrte. Ra selbst starrte wohl auch kurz auf das psionische Siegel, das dort abgebracht war. Anders als Yanos konnte sich Ra aber gegen die geistverschlingende Wirkung dieses Siegels wehren. Er war nur kurz benommen, während Yanos jetzt anscheinend permanent auf die Intelligenz einer schwachsinnigen Ziege reduziert ist. Und diese Fallenwirkung konnten weder ich noch Lassar kurieren. Yanos folgt, wenn man ihm ein Seil um den Bauch gebunden hat, und daran zieht. Er kaut, wenn man ihm essen in den Mund schiebt, er schluckt, wenn man ihm ein Getränk einflößt. Das ist alles, wozu er noch fähig ist. Auch mit Empathic Transfer kann ich ihm nicht mehr helfen.
Die drei Räume am Seitengang untersuchten wir noch. Lassar beschwor dazu sogar einen Schatten, der alles ansah, bevor wir irgendwelche Türen öffneten. Es fanden sich aber keine Fallen mehr. Raum Nummer 25 war durch eine Holztüre versperrt, und beherbergte eine Bibliothek. Die meisten Bücher dort waren in Qualit geschrieben, der Illithiden-Tastschrift. Aber es gab auch lesbare Bücher, hauptsächlich über die Geschichte, Recht und Gesetze der Illithiden, Drows, Duregar und Tiefengnome. Ra packte sich Bücher über Githgeschichte ein. Aber es gab auch eine kleine Sektion über Psionik und eine über Anatomie. In ersterer bediente ich mich. Lassar vertiefte sich freudig in die Anatomiesektion und fand ein hochmagisches Buch, in mitternachtsblau und mit Kupferschnallen verschlossen, namens Ossio Cabula. Es handelt angeblich von der Erschaffung von Untoten und Knochenkonstrukten aus Knochen. Lassar war hin und weg von dem Buch, schlichtweg begeistert. Und ich begann mir angesichts dessen langsam Gedanken zu machen, was ich davon halten soll: Lassar bildet sich zum Anatomen aus. Was ich bisher von 'Anatomen' gesehen und gehört habe, spricht davon, dass es die bösesten und grausamsten Wesen sind, die vorstellbar sind. Sei es auf der Ebene der Schatten, oder Jacky und ihre Gehilfin hier. Mein Verdacht hat sich verstärkt, durch die Umstände, unter denen Lassar verschwand. Ich befürchte, dass Lassars Mentor, dieser Semar?, von dem er wohl die Drowsprache erlernte, auch einer dieser Anatomen ist, und dass ich ihn kenne…
Um in Raum 26 zu gelangen, musste ich wieder eine Iris öffnen. Er war ein Labor, mit einer Menge Kristallen, Gläsern und Gerätschaften. Ich entdeckte drei fertige Dorjes dort, und einen psionisch aktiven Kristall in einem Stab, und nahm sie mit.
Hinter der Tür zu Raum 27 fanden wir einen kleinen flachen See in einer natürlichen Höhle.
Danach machten wir uns endlich davon, durch den Illsensine-Altarraum (Raum 28) durch eine weitere Iris in einen langen, langen Gang. Der Gang war so eng, dass wir gingen alle hintereinander gingen, Lassar relativ am Ende unserer Schlange. Urplötzlich geschah etwas mit der Wand neben Lassar, ein kurz geöffnetes magisches Portal. Diejenigen, die vor und hinter Lassar gingen, sahen eine Gestalt darin, ein Mann der aussah wie ein Halbdrow, weiße Haare, relative dunkle aber nicht völlig dunkle Haut, violette Augen, in dunkler verzierter Robe mit einem breiten goldfarbenen Saum, einem Stab der mit den Schatten verschmolz. Lassar zeigte sich anscheinend erfreut, und trat freiwillig durch das Portal, ohne Zögern. Und ohne ein Wort.
Was sagt mir das? Vielleicht gibt es Hunderte von Halbdrows, und ebenso viele Nekromanten, und auch einige Anatomen. Aber wie viele wirklich mächtige Nekromanten gibt es, auf die all das zutrifft? Aussehen eines Halbelfischen Halbdrows, violette Augen, Anatom. Dazu ein magischer Stab, der offensichtlich auf der Ebene der Schatten gefertigt wurde. Ich habe den dringenden Verdacht, Lassars Mentor der nekromantische Anatom ist, der uns mit Blaze auf der Flucht von der Zitadelle der Schatten verfolgte und so viele Psioniker tötete.
So ein Portal zu öffnen, durch das Lassar trat, benötigt mächtige Magie. Das können nur sehr wenige. Der Halbdrow auf der Schattenebene war dazu fähig. Es passt einfach alles zusammen.
Heißt das, das Lassar seine Ausbildung in der Zitadelle der Schatten fortsetzt? Soll ich jetzt eher hoffen oder fürchten, dass Lassar wieder auftaucht?

Der Gang endete schließlich, nach 6 Stunden und nachdem wir noch ein per Sever-The-Tie geschützten Bereich passiert hatten, in einer Höhle in 24 m Höhe. Ra ließ uns mit seinem Federfall-Talent sicher hinab. Es ist angeblich genau die Höhle, 100 m im Durchmesser, in der Sshumath seinerzeit die Illithiden aus dem Gang traten sah. Ein weiterer Gang soll zum See der Schatten führen. Es scheint ein üblicher Rastplatz zu sein, überall sind Reste ehemaliger Lagerfeuer. Man benutzt hier 'brennbare Steine' statt Holz dafür. Dazu zwei erschlagene und ausgeraubte Drow mit spinnenartigen Tätowierungen, die seit ungefähr 2 Wochen tot sind – vermutlich 2 Flüchtlinge aus Maerimydra, die es nicht geschafft haben. Hoffentlich geht's jetzt wieder aufwärts.

Abend des 133. Tages, Am See der Schatten, Underdark, Faerun, Abetoriel

Heute haben wir relatives Glück gehabt. Wir haben es unbehelligt bis zum Schattensee geschafft, und auch Troubles Seele hat ihren Frieden gefunden. Nur Yanos haben wir noch nicht helfen können, doch wir haben die Hoffnung, dass wir morgen die Heilung für ihn finden. Zudem haben wir gute Leute kennen gelernt, die uns gastlich aufgenommen haben, was hier in Underdark allein schon ein Wunder ist. Dieser Tag war gut.
Von der Höhle am Ausgang Manzessines bis zum Schattensee brauchten wir tatsächlich nur 6 Stunden. Sshumath hatte sich wohl etwas falsch daran erinnert. Vorher entlieh ich mir von Trouble ihre Dunkelsicht- Brille, so dass ich auch ohne Licht nicht durch diese unterirdischen Gänge stolpern musste. Ra und Alliana können anscheinend von Natur aus in dieser absoluten Dunkelheit sehen. Dafür hat Aliana von Trouble ihre magische, das Suchen-erleichternde, Brille, genommen. Ra nahm den Chamäleonring, den Trouble getragen hatte.
Außerdem bin ich jetzt der Hüter über die zwei Heilstäbe (29 und 13 Ladungen) und einen vollen Zauberstab des Fliegens und Levitierens, die vorher bei Lassar und Trouble waren. Ich bin jetzt anscheinend der einzige von uns, der diese benutzen kann.
Unser Marsch verlief ereignislos, bis wir nach 6 Stunden an eine Kreuzung kamen. Aliana schlich vor und berichtete uns dann, dass sie zwei männliche, mit monströsen Keulen bewaffnete, Riesen belauscht habe, groß wie zwei Männer, die dort Wache hielten. Sshumath klärte uns dann darüber auf, dass eine Familie von Steinriesen am See lebe, und bisher immer recht umgänglich gewesen seien, solange man ihre Regeln befolgte. Er sei sich aber nicht sicher, ob deren Verhalten nach den Unruhen der letzten Zeit immer so sei. Wir beschlossen dennoch, offen und ohne Heimlichkeiten auf diese zu zugehen, und es erwies sich als die richtige Entscheidung. Die beiden Wächter, der eine heißt wohl Gorak, zeigten sich etwas verwundert darüber, dass wir behaupteten, von Szith Morcane zu kommen, sie wussten von dem Einsturz. Dass wir durch Manzessine gekommen sein wollten, wollten sie schon gar nicht glauben. Sie erzählten uns ihrerseits, dass sie viel Ärger mit den Drowflüchtlingen aus Maerimydra gehabt hatten. Ihre Schwester war bei einem der Zusammenstöße ermordet worden. Die Drows, anscheinend hautsächlich Llothanhänger, kamen in Massen und griffen die Steinriesen sofort an, direkt am See. Drei Tage lang wurde gekämpft und es sollte den Drows schlecht bekommen, denn die meisten fanden angeblich ihr Ende auf dem Grund des Sees. Aber auch die Riesen hatten einen Verlust zu beklagen, ihre Schwester Tores. Wenige Tage später kamen wieder Drows, die aber diesmal höflich fragten, ob Llothverehrende Drows durchgekommen seien. Nachdem sie ihre Antwort erhielten, drehten diese Drows um und gingen friedlich weg.
Gorak erklärte uns auch, wie es auf dem See weiter ginge. 17 Meilen muss man über den See zur Nordwand, dort begänne die Passage nach Maerimydra. Bei der Überquerung des Sees müsse man aber vorsichtig sein, wegen den 'kleinen Fischleuten' sprich Kuo-Toas, einem riesigen Teufelskraken und in einer Höhle auf einer der Inseln gäbe es auch einen Hummerkriecher. Schließlich luden sie uns ein, doch mit den beiden Familienüberhäuptern zu reden, ob die Riesen uns vielleicht sogar über den See geleiten. Und so führte Gorak uns zu den Wohnhöhlen der Steinriesen.. Wir kamen am See vorbei und sahen die mächtigen Flöße der Riesen. Schließlich kletterten wir durch ein Loch in der Höhlendecke, bzw. wurden von den Riesen hochgehoben und standen in der Wohnstube der Steinriesen. Sie halten anscheinend Höhlenbären als Haustiere. Wir sahen dort ca. 5 Riesen, dazu die beiden Eltern oder Ältesten, die Mutter Gundar und den Vater Turak. Andere Familienmitglieder waren wohl gerade unterwegs. Sie hießen uns willkommen und boten uns an, uns über den See zu bringen, welches für sie wohl auch eine größere Unternehmung ist, d.h. es dauert ca. 2 Tage, mit einem Floß dieses Ufer zu erreichen. Im Gegenzug sollen wir den Schrein eines neuen Kuo-Toa-Kultes zerstören, der angeblich gerade mal 10 Mitglieder hat. Die Riesen behaupten, eigentlich ein relativ gutes und friedliches Verhältnis mit den Kuo-Toa zu haben. Dieser neue Kult aber, der den Teufelskraken im See als Gott anbete, gebe sich sehr aggressiv und feindselig und es wären auch schon mehrmals Riesen angegriffen worden, von unsichtbaren Gegnern. Der Führer des Kultes hätte zudem wohl auch dämonisches Blut, denn er habe Stacheln auf dem Rücken. Die Riesen wollen nun diesen Schrein nicht selbst angreifen, um nicht alle Kuo-Toa gegen sich auf zu bringen, weswegen sie uns darum bitten. Wir haben diesem Handel mehr oder weniger zugestimmt, und die Riesen zeigen sich auch recht wohlwollend. Ich fragte nach Hilfe für Yanos, aber die Riesen selbst konnten ihm nicht helfen. Dafür wies die Riesenmutter mich aber an Nali, eine Feuer-Genasi, mit spitzen Ohren, roten Haaren und bronzener Haut, die zuvor Gefangene der Drows war und nun als Gast bei den Riesen lebt. Diese Nali trägt das Symbol der Sensaten und scheint eine Art Klerikerin des Feuers zu sein, mit einem Flammensymbol als Zeichen ihres Glaubens. Sie ist wohl recht fähig in der Kunst des Heilens. Sie behauptet, sogar Tote erwecken zu können. Zudem erwies sie sich als recht hilfsbereit. Also zahlten wir ihr erst mal 200 Goldstücke, damit sie Yanos hilft. Sie wirkte den entsprechenden Zauber auf ihn, der normalerweise jede Schwachsinnigkeit heilt. Doch es funktionierte nicht, und sie erklärte mir, dass Yanos Geist und damit seine Intelligenz fern von ihm festgehalten würden, wahrscheinlich dort, wo er sie verlor. Auf jeden Fall könne sie ihn wohl auch nur an dem Ort, an dem Yanos Intelligenz nun gebunden sei, diese Yanos wieder zurückgeben. Das klingt plausibel genug, zumal das psionische Siegel, das Yanos die Intelligenz stahl, in dem Altarraum des Illithidengottes des Wissens war, Illsensine. Also werden wir morgen dorthin zurückkehren, zumal Nali uns versprach, mit uns zu kommen, und dort den Zauber zu wiederholen. Sie erklärte, dass sei für sie Ehrensache, da sie ja bereits Auftrag und Geld für Yanos Heilung angenommen habe. Eine löbliche Einstellung, finde ich. Auch sonst ist sie mir recht sympathisch. Sie denkt was sie sagt und ist überhaupt pragmatisch und zupackend. Sie erklärte, dass sie hierher beschworen worden ist, von den Drows. Durch ein wenig Gedankenlesen erfuhr ich zudem, dass sie deswegen einen Groll gegen einen ihrer Priesterkollegen hegt. Das behält sie noch für sich, aber ansonsten scheint sie eine ehrliche Haut zu sein.
Als Nali dann heute Abend versuchte, Trouble wieder zu beleben, aktivierten sich unsere Stäbe, und entschieden, dass Nali nun zu unserer Gruppe gehört. Genauer: Wir bereiteten gerade die Wiederbelebung vor, die Nali für ein recht moderates Entgeld durchführen wollte. Nun benötigte sie dafür aber einen Edelstein im Wert von mindestens 5000 Goldstücke, der bei diesem großen Zauber wohl verbraucht wird. Sshumath bot uns einen solchen an, und wollte einen sehr guten magischen Gegenstand dafür haben. Wir einigten uns mit ihm zunächst darauf, dass er Troubles Siebenmeilenstiefel dafür erhalte. Wir holten Troubles Leichnam also aus dem Loch, und wollten ihr gerade die Stiefel abnehmen, als Troubles Stab über ihr zu schweben begann.
Ra, der sie berührte, erstarrte gelähmt. Ich vermutete, dass das wohl hilfreich sein könne, unsere Stäbe auch dort hin zu halten. Tatsächlich strebten die Stäbe dahin, meine Kameraden taten es mir gleich, ich schob auch Ras Stab zurecht, und nun bildeten die Stäbe ein schwebendes Tetraeder. Sogar Lassars Stab war dabei. In diesem Tetraeder sahen wir nun Yggdrasil, ein Blick wie aus einem Astloch heraus, dazu überkam uns ein gutes Gefühl. Ein Rattatosk blickte uns neugierig an, und zwar ein Rattatosk mit Troubles Gesichtszügen. Dieser Trouble-Rattatosk betrachtete uns kurz, zuckte dann mit den Achseln und hoppelte dann vergnügt davon. Das Bild verschwand. Unsere Interpretation davon ist, dass die Stäbe einen Wiederbelebungszauber durchführten, wobei wohl Troubles Seele, welche nun ein Rattatosk-Bittsteller auf Yggdrasil ist, gefragt wurde, ob sie wiederbelebt werden wollte. Der Trouble-Seelen-Rattatosk wollte nicht.
Wir beschlossen also, Trouble zu begraben.
Zugleich orientierte sich Troubles Stab neu, und zwar zielstrebig zu Nali, und diese nahm ihn an. Also trägt der Stab nun ihren Namen, Nali Ignifera Quel'inseron, und sie ist nun Mitglied in unserer kleinen Gruppe und hat sich damit verpflichtet, an unserem Kreuzzug gegen diesen wiedererstandenen Gott des Todes mit zu machen. Zumindest wird sie auf dieser Ochsentour einiges erleben, so als Sensatenschmankerl.
Nali behauptet, dass viele von Troubles Erfahrungen auf sie übergingen, als sie den Stab nahm, und richtete mit uns dann für die kleine Diebin eine kleine Begräbniszeremonie aus, an der auch die Riesen teilnahmen. Die Steinriesen können wohl mit Willenskraft Stein verformen – Turak erschuf so sie eine Begräbnisnische, in der wir Trouble aufbahrten. Nali sprach ein Trauergebet. Es war sehr ergreifend. Dann wurde die Nische verschlossen.

Noch ein paar Worte über unsere anderen Begleiter. Sshumath ließ sich von Nali mit mehreren mächtigen Heilzaubern heilen (für 500 Goldstücke), d.h. er hat die Lebensenergie, die ihm durch das Gespenst genommen wurde, wieder zurück, und ist auch alle seine Verletzungen los. Trotzdem wird er uns morgen nicht begleiten. Er sieht für sich keinen Grund, noch einmal das Risiko auf zu nehmen. Leider wird er uns auch nicht seine Kristallanker mitgeben, d.h. wenn wir Illithiden begegnen, wird es für uns schwieriger werden. Andererseits hegen wir die Hoffnung, dass die geflohenen Illithiden noch nicht nach Manzessine zurückkehren konnten, d.h. momentan kaum Illithiden da sind. Wir werden sehen.
Was schreibe ich zu Dyima?. Er ist so ein Fall. Obwohl wir ihm das Leben retteten und ihn heil aus Manzessine heraus brachten, einkleideten und bewaffneten, traut er uns absolut nicht. So erzählte er von sich selbst bisher nur das absolut offensichtliche, nämlich dass er ein Hexenmeister ist und von der Oberfläche, dem Schattental, kommt, sonst nichts. Wie lange er hier unten ist, wie er hierher kam, woher er stammt, wieso er hierunter kam, wie er gefangen wurde – von all dem will er nichts sagen, bzw. gibt nur ausweichende Antworten oder lügt, er habe es vergessen. Aber durch etwas Gedankenlesen erfuhr ich, wie viel er verschweigt und lügt. Aber auch ohne das würden wir wohl kein Vertrauen zu ihm fassen, dazu ist er einfach zu abweisend. Also haben wir ihm keine unseren besseren Waffen oder Rüstungen geliehen und auch beschlossen, möglichst bald getrennter Wege zu gehen.
Die von mir in seinen Gedanken gelesene Wahrheit ist, dass er wegen sogenannter 'Drachenkristalle' hier herunter kam, von denen er glaubt, dass sie voller Essenz von Drachen sind und seine Kräfte extrem steigern können. Als er aufbrach, lebte der König von Cormyr wohl noch. Er stieg durch einen unbewachten Einstieg im Schattental nach Underdark hinab, flog dann über den See der Schatten, und schlich sich an den Steinriesen vorbei. Er war etwa einen Monat in Underdark unterwegs, bevor er den Illithiden in die Hände fiel. Alles in allem ganz klar höchst gefährliche Informationen, die er natürlich unbedingt vor uns geheim halten musste. Welch ein Idiot.
Umgekehrt hält er von uns auch nicht viel. Sshumath betitelt er gedanklich als 'halben Halbdrachen' und hält ihn für einen 'Verlierer'. Er verachtet ihn sogar, zumal Sshumath trotz des Drachenblutes in sich kräftig einstecken musste. Von Yanos denkt er als 'dumme Ziege', von mir als 'seltsamen Elfengebein', 'verdammten Albino' oder 'dünnblütigen Elf'. Ras kurze Nase betrachtet er als Verstümmelung. Überhaupt scheint sein Weltbild nur die Skala von Stärke und Schwäche zu haben, wobei er uns eher als schwach einschätzt. Dass wir uns trotzdem durch Manzessine durchkämpften, gibt ihm dabei ein wenig zu denken. Insgesamt will er aber, sobald er nicht mehr auf uns angewiesen ist, alleine weiter ziehen. Das wird wohl jetzt sein, zumal er glaubt, dass wir ohne Lassar stark geschwächt sind.
Natürlich werde ich ihm weiterhin verschwiegen, dass ich Gedanken lesen kann, und auch seine gelesen habe. Er verkündete derweil, dass er wieder an die Oberwelt will, und die Riesen erklärten ihm den Weg nach oben. Er muss an den Kuo-Toa vorbei, jenseits des Sees. Von dort führe ein Weg hinauf und hinaus. Ich werde ihn nicht vermissen.
Die Steinriesen sind derweil sehr freundlich und auch gastfreundlich, d.h. wir werden wohl nach unsrem erneuten Abstecher nach Manzessine hierher zurückkehren. Wir erzählten ihnen, was wir über Maerimydra wissen, dass dort Kiaransaleeanhänger die Macht übernommen haben, und alle Llothanhänger geflohen sind. Nali wusste dazu noch, dass Horden von Ogern und Goblins bei der Erstürmung der Stadt teilnahmen, unterstützt von Feuerzaubern. Die Drows flohen in Schrecken.
Ah-ja, Aliana wurde natürlich auch von den Riesen neugierig beäugt, und wegen ihrer seltsamen körperlichen und übernatürlichen Eigenschaften befragt. Sie gab sich, wie immer, äußerst wortkarg und erklärte nur, dass sie lediglich ein Mensch sei, auf die die Ebene der Schatten abgefärbt habe. Da hat sie wohl stark untertrieben.


Turak und Gundar

Schließlich schenkten die Rieseneltern uns eine Karte, die sie den Drows abgenommen haben. Auf dieser Karte ist der Weg von Szith Morcane nach Maerimydra über den See der Schatten eingezeichnet. Die Besonderheit dabei ist, dass Manzessine nicht eingezeichnet ist, und der Weg von Szith Morcane zum See der Schatten einen anderen, direkten Weg verfolgt. Hätten wir von diesem Weg gewusst, wäre uns einiges erspart geblieben.


Die Underdark-Karte der Drow.

Hier ist eine Kopie der Karte. Aliana übersetzte die Schrift. Oben links, beim Spinnennetz, steht Szith Morcane. Der See ist mit 'See der Schatten' tituliert. Neben dem Turmsymbol steht 'Maerimydria'. Davon geht es nach links 'zu Azmaer's Torheit', genauso wie vom See hinab. Nach rechts geht's 'Nach Hap'. Auf der Strecke vom See nach Maerimydra geht's zuerst zu den heulenden Klippen , dann zum 'Sumpf des Leichnams' .

Ich meine dabei ein paar abgewandelte elfische Buchstaben zu erkennen: Hier ist ein vorläufiges Drow- Alphabet, das ich mir mal aus der Karte zusammengereimt habe:

A = H = O = V =
B = I = P = W =
C = J = Q = X =
D = K = R = Y =
E = L = S = Z =
F = M = T =
G = N = U =

Abend des 134. Tages, Höhle am Hinterausgang Manzessines, Underdark, Faerun, Abetoriel

Wir sind heute heil nach Manzessine rein, und auch wieder heil und gesund hinaus. Alles ging gut, und Yanos ist auch wieder der Alte. Dennoch wurde es noch sehr, sehr spannend.
Heute morgen brachen wir früh auf, und beeilten uns dann, den 12-stündigen Marsch bis zum Hintereingang von Manzessine hinter uns zu bringen. Für die meisten überraschend beschloss Dyima im letzten Moment, uns zu begleiten. Er hatte erfahren, dass wir in einem Raum, in der Nähe des Illsensine-Schreins viele Kristalle gesehen hatten, und wollte nun unbedingt zurück, um sie sich an zu sehen. Dabei rückte er endlich damit raus, dass er 'Drachenkristalle' suche, und dass diese orangefarben und groß seien.
Wir gelangten also durch den langen Gang unbehelligt zur Iristür zum Illsensine-Schrein. Ra und Aliana überprüften alles mit dem Stein des Wahren Sehens, ich machte mich unsichtbar. Dann öffnete ich die Iris und wir gingen hinein. Auch im Schrein war alles okay. Die zweite Iristür, die weiter nach Manzessine hinein führt, war verschlossen.
Nali ging also mit Yanos zum Schrein und fing an, den Heilspruch auf ihn zu zaubern. Insgesamt meinte sie dazu eine halbe Minute zu benötigten. Ich beschloss zugleich, mich auf die 2. Iristür zu konzentrieren, um sie zu zuhalten, anschienend keine Sekunde zu spät. Denn exakt in diesem Moment versuchte jemand, diese zu öffnen. Ich spürte dabei zwei Wesen, deren Gedanken mit mir um die Tür rangen. Es kam zu einem minutenlangen geistigen Ringen um die Iris, und es gelang mir tatsächlich, die Türe zu zuhalten, lang genug, dass Nali ihren Zauber beendete. Zugleich wurde auf der anderen Seite der Iris wohl jemand ungeduldig, und etwas versuchte sich mit Gewalt durch die Iris zu schlagen. Ich setzte zur Sicherheit eine Ektoplasmawand davor. Nun wollten wir eigentlich eilig abziehen, aber Dyima bestand darauf, dass der Kristallraum aufgesucht werde. Als wir das nicht für eine so gute Idee hielten, und in den Gang zurückkehrten, wurde er sogar gewalttätig. Aber der Streit wurde durch die weibliche Illithidin beendet, die wir schon einmal kurz gesehen hatten. Sie tauchte plötzlich hinter uns im Gang auf und griff an. Ich wirkte ein Concussion auf sie, nur um dann festzustellen, dass sie diese Kraft nicht nur abwehrte, sondern auf mich zurück warf. Also beschloss ich, mich da lieber mit meinen psionischen Kräften zurück zu halten. Aber Aliana und Ra wurden gut mit ihr fertig, obwohl sie einen seltsame Kraft anwandte, mit der sie schwer zu treffen war, und auch eine seltsame psionische Angriffskraft hatte. Am Ende brannte Nali ihr einen Flammenball auf die schleimige Haut und sie verschwand. Nur ihr großer Kristall und ihr Mantel blieben zurück. Ich nahm beides an mich.
Dyima forderte nun vehement, dass man ihn in den Kristallraum begleite und wir gingen schließlich darauf ein. Wir begegneten keinem lebenden Wesen mehr, und auch im Kristallraum war alles ruhig und ohne Fallen. Dyima packte alle möglichen Kristalle ein, aber ich glaube nicht, dass einer seiner Drachenkristalle dabei war. Dann ging es zurück, durch den Gang, in die Höhle. Dort übernachten wir jetzt. Gerade habe ich Aliana noch einen temporären Intelligenzverlust geheilt, den die Illithidin ihr verpasst hatte. Morgen geht's zurück zu den Riesen am See der Schatten.

Abend des 135. Tages, Am See der Schatten, Underdark, Faerun, Abetoriel

Heute haben wir mal wieder kräftig Prügel bezogen, und verdient, so wie wir unsere Gegner unterschätzt haben. Wir waren wohl alle noch etwas übermütig, weil unser kleiner Zweitbesuch in Manzessine so gut verlaufen war, und wir außerdem diese Illithidin, wahrscheinlich der Gefängnisdirektor Ulifon persönlich, besiegten. Als wir dann heute Morgen nach 6 Stunden Marsch am See der Schatten ankamen, wurde beschlossen, gleich gegen die Kuo-Toas dieser neuen Sekte vor zu gehen. Ein paar Anhänger eines überdimensionierten Kraken schienen uns kein Problem darzustellen. Tatsächlich waren es auch nicht mehr als 10 Personen, aber was für welche. Sie hatten alle Ras Kampffähigkeiten und spezielle Tricks. Und der Anführer konnte sich wohl beliebig unsichtbar machen und hatte sowieso äußerst mächtige Priesterkräfte. Zudem mussten wir auch noch mit dem Teufelskraken ringen. Am Ende hat es auch noch Yanos erwischt, so dass wir ihn zuerst für tot hielten. Jetzt liegt er in einer Art Koma. Wir haben also überlebt, aber nur knapp. Insgesamt haben wir kräftig Prügel bezogen.
Die Vorbereitung war sogar relativ gut. Die Steinriesen halfen, soweit sie konnten. Die Mutter der Steinriesen zeigte ihr magisches Können, indem sie uns ein paar der Gegenstände identifizierte, die wir auf unserem Weg durch Underdark eingesammelt hatten. Die Handschuhe, die der mächtige Drow-Kämpfer mit der schwarzen Plattenpanzerung bei dem Hinterhalt vor Manzessine getragen hatte, sind 'Handschuhe der Gladiatoren', die es dem Träger erlauben, mit zwei Waffen zu kämpfen und mit mehr Kampfkraft. Dafür spürt er den Drang, seinen getöteten Gegner auf zu essen. Wir kamen überein, dass nur jemand mit gewisser Selbstbeherrschung diese tragen sollte. Das wären Ra und ich. Ra hat kein Interesse daran – er kämpft ohne Waffen – also trug ich heute diese Handschuhe, aber ich kam nicht dazu, sie ein zu setzen.
Die Nunchakos und das Layatona aus Manzessine sind leicht magisch, leichter zu führen und können stärker verletzen. Ra ist der einzige von uns, der sie führen kann. Die anderen Gegenstände waren nichts Besonderes.
Ich nutzte die Zeit, um mir die drei Dorjes und die beiden Drilbus genauer an zu sehen. Das erste ist ein "Dorje of Duodimensional Hand", welches den Illithiden wohl erlaubte, ihre Tentakel als Waffen ein zu setzen. Das zweite istr ein Dorje of Darkvision, äußerst nützlich hier unten in Underdark. Ich gab also Yanos die Dunkelsichtbrille (die wir nicht mit Trouble begruben) und benutze seitdem das Dorje, um im Dunkeln zu sehen. Das letzte ist ein Dorje des 'Fate of One', mit dem ich in kritischen Situationen mein Glück zum besseren wenden kann.
Der Drilbu, den die Illithidin benutzte, hat drei Kräfte: Causal Loop, Slow Light und Temporal Concussion. Causal Loop zwingt einen Gegner, eine Handlung immer wieder zu wiederholen. Slow Light erschwert es den Gegnern, einen zu treffen, Temporal Concussion verletzt und verdummt gleichzeitig einen Gegner.
Der zweite Drilbu, aus dem Kristallraum, ist unvollständig, und für Kräfte aus der Disziplin der Psychoportation gefertigt. Vielleicht kann ich ihn mal vollenden.
Ansonsten versuchten wir zu überlegen, wie wir gegen die Kuo-Toa vorgehen wollten, aber ein besonderer Plan fiel uns nicht ein. Sshumath erklärte sich bereit, bei der Expedition mit zu machen, da er schließlich mit uns von den Riesen über den See gebracht werden will. Dyima wollte nicht mit machen.
Dann gingen wir zu einem der Riesenflöße, um zu dem gerade einmal 30 m entfernten Insel mit dem Schrein über zu setzen. Doch wir konnten es selbst bei Anstrengung aller unser Kämpfe nicht bewegen. Endlich kam wohl ein unsichtbarer Riese, und schob uns ganz langsam rüber. Yanos kam dabei wohl auf die dumme Idee, die psionische Tätowierung 'Expansion' zu benutzen, um sich größer zu machen - dabei hatte ich ihm lang und breit erklärt, dass der Hauptnutzen dieser Kraft im Kampf läge. So wurde Yanos für ein paar Minuten auf dem Floß groß, und dann wieder klein, und das Tatoo war sinnlos verbraucht. Nächstes Mal überleg ich mir genauer, ob ich Yanos so was gebe. Er scheint deren Wert und Bedeutung nicht zu kapieren.
Hier ist eine Karte der kleinen Insel mit dem Schrein.


Karte des Kuo-Toa-Schreins

Auf dem Türstock der Eingangstür entdeckte Nali eine Fluch-Glyphe. Sshumath entfernte sie. Dann betraten wir den ersten Raum. An dessen Ende war eine überlebensgroße Statue eines Kuo-Toas mit Stacheln auf dem Rücken. Davor kauerte ein Kuo-Toa-Wächter, der uns sofort angriff, in einem Kampfstil, der sehr dem von Ra ähnelte, mit magischen Nunchakos. Wir prügelten uns mit ihm, und zwei weiteren Kuo-Toas, und konnten sie schließlich gemeinsam töten. Dabei merkten wir, dass sie gegen auf Feuer und Elektrizität basierenden Angriffen vollkommen immun waren.
Kuo-Toas sehen übrigens aus wie auf zwei Beinen laufende Frösche. Hier ist mal eine Zeichnung von einem:


Ein Kuo-Toa

Schon im übernächsten Raum, dem mit dem 6m großen Wasserbecken, bekamen wir es mit weiteren mönchischen Anhängern zu tun. Einer schlug mit einer magischen Peitsche um sich. Zugleich bildete sich eine Nebelwand in dem Raum, der uns das Kämpfen schwer machte. Die Kuo-Toa waren sehr zäh. Mindestens zwei töteten wir. Die anderen beiden fielen in das Becken, oder ließen sich hinein fallen, welches offensichtlich tief in eine Unterwasserhöhle führte, die, wie sich später herausstellte, anscheinend auch eine Verbindung in den See hatte.
Eine kurze Zeit war es still, doch der Nebel blieb. Da hörten wir jemanden im Nebel herumtappen. Sshumath schritt deswegen durch den Nebel und schwang sein Schwert, doch ohne irgendwas zu bewirken. Ich vermutete infolgedessen einen Unsichtbaren und wirkte eine Kraft, die mir das Sehen von Unsichtbaren ermöglichte. Gerade im richtigen Moment, denn ein paar Schritte entfernt von mir sah ich den Obersten des Kultes, eines grünäugigen Kuo-Toa mit Stacheln auf dem Rücken, mit einem Assassinendolch in der Hand und anscheinend bereit zum Sprung, um mich zu meucheln. Ich warnte meine Kameraden.
Da wirkte der Kuo-Toa einen mächtigen Zauber, der angeblich 'Blasphemie' heißt, und die meisten meiner Kameraden waren benommen und geschwächt. Ich briet ihm sofort ein mit all meiner Kraft verstärktes Inflict-Pain ins Gehirn. Es tat ihm wohl gehörig weh, und er floh durch einen Sprung ins Becken.
Wir hielten nun nach ihm Ausschau, kampfbereit. Aber er tat uns nicht den Gefallen, auf zu tauchen. Stattdessen erhob sich plötzlich eine Wasserfontäne mit einer extrem bösen Aura aus dem Becken. Es verursachte Yanos und mir grauenhafte Schmerzen. Dann geschah wieder nichts. Nali hatte inzwischen einen kleinen Feuermephit, sein Name ist Crackle, herbeigerufen und begann nun den Nebel mit einer Feuersäule zu verbrennen. Dann tauchten 7 enorme Krakenarme aus dem Wasser auf, einer davon packte mich, und quetschte mich, dass mir der Atem weg blieb, sämtliche Rippen knackten und mir beinahe schwarz vor Augen wurde. Zugleich tauchte der Kuo-Toa vor mir auf und begann zu zaubern. Angeblich wurde zugleich Aliana ergriffen und Sshumath war damit beschäftigt, sie zu befreien, und die anderen irrten im Nebel herum, so dass mir auch keiner zu Hilfe kam. Bis auf Ra, der mit Hilfe der Spinnenkletterschuhe an der Decke hing. Er schlug auf den Kuo-Toa ein, dass dieser glücklicherweise in seinem Zaubern gestört wurde. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was für ein entsetzlicher Zauber das wohl gewesen sein mag. Ra schlug gleich darauf auch den Krakenarm durch, so dass ich wieder frei kam. Ich wirkte sogleich ein möglichst starkes Inflict Pain auf den Kuo-Toa, so dass dieser zusammen brach. Offensichtlich war der Krake von diesem Kuo-Toa beherrscht, denn er stellte sofort seine Angriffe ein, als ich nun dem Kuo-Toa den Gnadenstoß verpasste, und tauchte im Becken unter. Ansonsten fühle ich mich immer noch wie eine ausgequetschte Zitrone.
Derweil waren Ra und Yanos aber noch voller Tatendrang. Zu Zweit stiegen sie die Treppe in den ersten Stock hinauf. Dort erblickten sie wohl ein riesiges Wandgemälde, das so entsetzlich und vom Bösen durchdrungen ist, dass Yanos bei dessen Anblick wie tot umfiel. Ra konnte seinen Blick wohl noch früh genug abwenden, und dann Yanos aus dem Gefahrenbereich schleppen. Zuerst hielten wir Yanos sogar für tot, bis Aliana doch noch einen schwachen Atem bei ihm feststellen konnte. Er kam aber bis jetzt nicht wieder zu sich. Als ich dann aber seine Gedanken las, stellte ich fest, dass zumindest seine Intelligenz noch vorhanden ist. Seine Gedanken sind in einem Alptraum gefangen, aus dem er sich aber langsam zu befreien scheint. Er denkt an Wasser und 'muss retten', vielleicht eine Reminiszenz unserer Flucht von der Schattenebene. Das einzige was mir einfällt, wie ich ihm helfen kann, ist beruhigend auf ihn ein zu reden, dass er vielleicht dadurch besser die Alpträume vertreiben kann. Ich bat Nali auch, einen Segen auf Yanos zu sprechen, aber sie kann das wohl heute wohl nicht mehr das machen. Auch die Steinriesenmutter scheint ratlos , wie man Yanos da helfen kann.
Wir nahmen alles an magischen Gegenständen mit, die wir in dem Schrein fanden: vier magische Stäbe mit Kneifzangen am Ende, 7 Phiolen, 1 Dolch, 2 magische Schuppenrüstungen, 2 Ringe, 1 Panpfeife, 2 Kettenhemden, 2 Halbspeere, einen magischen Wurfspeer und magische Nunchakos. Zudem entdeckte Nali mehrere magische Auren tief im Becken. Sshumath erklärte sich bereit, nach diesen zu tauchen, unter der Bedingung, dass er als Erster von dem dort Gefundenen auswählen könnte. Wir sagten das zu, und unterstützten ihn, indem wir gleichzeitig zu seinem Tauchvorgang mehrere Seile ins Wasser hängten, während er unsichtbar hinab tauchte. Er brachte 5 Tonurnen hinauf, zwei da von mit magischen Auren. Er fand keine Kuo-Toa-Leichen dort, wahrscheinlich weil der Krake sie als Snack mitgenommen hat.
3 Urnen enthielten Münzen, in einer waren Spruchrollen, die letzte Urne enthielt eine magische Leier. Sshumath wählte die Spruchrollen.
Die Kuo-Toa trugen übrigens ein Wellensymbol, welches angeblich zu einer bösen Göttin namens Umberlee gehört.


Das Symbol der Göttin Umberlee.

Wir brachten den Riesen die Leiche des Ober-Kuo-Toa mit, und sie begannen sofort mit einer großen Feier, wegen der ich wohl diese Aufzeichnungen später fortsetzen muss.

Yanos ist wieder aufgewacht. Er scheint keine merklichen geistigen Schäden zurück behalten zu haben. Puuh! Ansonsten habe ich gerade mit ein wenig Verwunderung bemerken können, das Sshumath auch ein wenig auftauen kann. Mir fiel zunächst auf, dass er relativ bedrückt schien, sorgenvoll. Nali hat übrigens festgestellt, dass er eine böse Aura hat.
Ich hab jedenfalls seine Gedanken gelesen, und erfuhr so, dass er voller Wut und Angst an einen schwarzblauen-dunstig-schattigen Drachen mit durchsichtigen Flügeln namens Glouroth dachte. Seine Drow- Mutter wurde von Glouroth zerrissen. Sein Vater, ein Tiefendrachen, warf sich diesem entgegen, wurde aber durch dessen Odemwaffe schwach und unerfahren gemacht, und besiegt. Bevor Glouroth dann Sshumaths Vater tötete, verhöhnte er ihn auch noch Ein echtes Drama. Und nun erwartet Sshumath, dass wir mit genau diesem Glouroth auf unserem weiteren Weg zu tun bekommen.
Ich beschloss, Sshumath die Chance zu geben, uns selbst von dieser Gefahr zu berichten, auch wenn es zuerst nicht so aussah. Aliana fragte ihn sogar, was auf dem weiteren Weg zu erwarten sei, aber er schwieg dazu. Stattdessen lud er sie zum Tanzen ein. Ein seltsamer Anblick, die eiserne Schatten-Lady und der bärbeißige Halb-Tiefendrachen.
Naja, ich erzählte Aliana was ich erfahren hatte, und bat sie, Glouroth vielleicht etwas direkter darauf an zu sprechen. Sie wollte nicht so recht. Dafür sprachen aber die Riesenältesten, Gunda und Thurak, Sshumath an, er solle doch etwas über den Bereich zwischen dem See der Schatten und Maerimydra erzählen. Und nun rückte Sshumath tatsächlich damit raus. In den heulenden Klippen, einem hohen Kliff, lebt Glouroth, ein erwachsener, erfahrener Schattendrachen. Dieser hat wohl eine Absprache mit den Drow, so dass sie unbehelligt die heulenden Klippen passieren können. Bis vor 15 Jahren konnten alle anderen zumindest mit etwas Glück an dem Drachen vorbei schleichen, aber inzwischen hat er die Gesellschaft von Kir-lanan bekommen, abgrundtief bösen Manifestationen der Essenz dreier toter böser Götter dieser Welt. Diese Kir- lanan sehen aus wie große schwarze Gargoylen, und ein ganzer Schwarm leistet Glouroth wohl Gesellschaft.
Ach ja, Aliana fielen noch ein paar Eigenschaften von Schattendrachen ein, die nicht gut klingen: Ihr Odem nimmt Erfahrung und Lebenskraft, sie können Spiegelbild zaubern, mit den Schatten verschmelzen (sich unsichtbar machen), durch Schatten reisen. Zudem sind sie immun gegen Schlaf, Lähmung und Lebensenergieentzug. Es sind 18 Meilen vom jenseitigen Ufer des Sees bis zu den heulenden Klippen. Und bisher ist unser Plan, zu versuchen, die heulenden Klippen als Drows verwandelt bzw. verkleidet zu passieren. Bekämpfen können wir diesen Drachen wohl nicht.
Der zweite Punkt auf der Karte ist laut Sshumath ein Fluss mit Frischwasser, bei dem einst ein Leichnam namens Vournoth seinen Unterschlupf hatte. Dieser Leichnam ist nun angeblich fort, aber Sshumath ist sich ziemlich sicher, dass die Stelle wieder bewohnt ist.


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